
Mittels einer Umfrage vom Monatsanfang wurde der Ersteindruck zu Intels "Arrow Lake" abgefragt – ein sicherlich schweres Brot für Intel nach den wenig erbaulichen Performance-Daten zur neuen Desktop-Generation. Und somit sind nur 7,3% positiver Ersteindruck zu 36,3% durchschnittlicher Ersteindruck samt immerhin 56,4% negativer Ersteindruck kein besonders überraschendes Ergebnis. Dies ist interessanterweise sogar etwas besser als beim Raptor Lake Refresh (3,4% positiv, 17,2% durchschnittlich, 79,4% negativ), allerdings trotzdem kein Vergleich mit dem originalen Raptor Lake (38,1% positiv, 42,7% durchschnittlich, 19,2% negativ) oder gar dem davorgehenden Alder Lake (45,4% positiv, 36,6% durchschnittlich, 18,0% negativ). Letzterer ist für Arrow Lake der am ehesten passende Vergleich als einer wirklich neuen Architektur, die Raptor Lakes waren schließlich beiderseits nur Architektur-gleiche Refreshs.
Unter dem Gesichtspunkt einer tatsächlich neuen Architektur wurde Arrow Lake wirklich schlecht bewertet, faktisch nur auf dem Niveau der schlechtesten Refresh-Generationen, welche ihrerseits aber aufgrund eben dieses Status' einen natürlich Nachteil haben. Arrow Lake sollte als neue Architektur eigentlich einen Vorteil bei dieserart Umfragen haben, konnten jenen jedoch nicht in Nutzer-Zustimmung umwandeln. Dies ist natürlich auch wirklich schwierig, wenn man in einer Enthusiasten-Community mit einer neuen Prozessoren-Generation daherkommt, welche nur eher mager bei der Anwendungs-Performance zulegt (+5%, noch unterhalb des Zuwachses bei Zen 5) und dann bei der Spiele-Performance sogar einen beachtbaren Rückschritt (–6%) aufweist – obwohl Intel wegen der starken Konkurrenz in dieser Frage eigentlich in die andere Richtung hätte gehen müssen.

Und somit ist "Performance" dann auch das große Thema der Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichen wie negativen Ersteindruck: Für gleich 77,7% dieser Teilmenge ist dies der primäre Störstein an Arrow Lake, ergo die (große) absolute Mehrheit. Dies teilt sich auf in 37,4%, für welche es Arrow Lake generell an Performance mangelt, sowie weitere 40,4%, welchen nur die Performance im Spiele-Bereich fehlt. Beide Betrachtungsweisen kommen somit auf eine jeweils erhebliche Zustimmung, selbst wenn die Spiele-Performance hiermit dennoch etwas vorn liegt. Weitere 13,3% bemängeln hingegen primär die vergleichsweise zu hohen Straßenpreise der neuen Intel-Prozessoren – welche natürlich auch dadurch vergleichsweise so hoch sind, weil Raptor Lake derzeit zu echten Abverkaufspreisen angeboten wird, was für Intel vergleichsweise untypisch ist. Normalerweise laufen ältere Intel-Generationen mit nur geringem Preisabschlag lange mit, ehe jene dann aus dem Markt genommen werden.
Ob sich hieran eine neue Intel-Strategie ergibt, die jeweils älteren Modelle (wie es AMD vormacht) als jeweiliges "Billig"-Angebot mitlaufen zu lassen, muß sich noch ergeben – eventuell will Intel auch speziell Raptor Lake einfach nur losbekommen. Mit Arrow Lake wird man allerdings voraussichtlich kein echtes Geschäft im DIY-Markt machen, die gerade einmal 3,1% potentielles Kaufinteresse der Umfrage-Teilnehmer sowie auch die bisherigen Marktzahlen zum Absatz der Core Ultra 200 Prozessoren deuten klar in diese Richtung. Dies muß natürlich wenig etwas für die eigentliche Masse der Arrow-Lake-Prozessoren bedeuten, welche im Januar 2025 antreten wird und sowohl die non-K-Modelle des Desktops als auch ein breites Mobile-Portfolio mit sich bringt. Jene dürften voraussichtlich wiederum den OEM-Markt dominieren, welcher grob für 90% des Prozessoren-Geschäft im Desktop steht (und natürlich 100% bei Mobile) – und in welchem Intel einfach um Dimensionen besser drin ist als AMD. Trotzdem wäre es nicht überraschend, wenn Intel bei Arrow Lake wenigstens bei Komplett-PCs für Konsumenten weniger absetzt als bisher, dafür sind die Performance-Vorgaben einfach zu schwach und sickert ein solch eindeutiges Ergebnis üblicherweise langsam, aber stetig auch in den Massenmarkt ein.