Mittels einer Umfrage vom Jahresstart wurde nach der im Jahr 2023 am meisten erwarteten PC-Hardware gefragt, basierend auf den Vorhersagen der Hardware-Vorschau für 2023. Das Umfrage-Ergebnis sieht einen eindeutigen Sieger in Form von AMDs Ryzen 7000 X3D-Prozessoren, welche mit 47,9% fast die Hälfte aller Stimmen auf sich vereinigen konnten. Hier kann man sicherlich darüber philosophieren, ob dies an den großen Vorschuß-Lorbeeren hängt, mit welchen diese Prozessoren nächste Woche an den Start gehen werden – oder aber an den (bis dato) wenig begeisterenden anderen Hardware-Projekten des Jahres 2023. So landen zwar weitere Radeon RX 7000 Grafikkarten mit 16,5% sowie weitere GeForce RTX 40 Grafikkarten mit 9,6% auf den Plätzen 2 & 3, die dabei erzielten Stimmanteile sind für neue Grafikkarten-Generationen allerdings eher unterdurchschnittlich.

Umfrage-Auswertung: Welche neue Hardware wird im Jahr 2023 am meisten erwartet?

Somit kommen die Ryzen 7000 APUs – von welchen noch nicht einmal sicher ist, wann selbige im Desktop erscheinen werden – mit nahezu derselben Prozentzahl wie bei GeForce RTX 40 schon auf Platz 4 durchs Ziel. Auch dies zeigt wieder eher die Schwäche der neuen Grafikkarten-Generationen an, welche in derselben Umfrage zum Jahr 2021 (mit ergo ähnlicher Generations-Situation) die seinerzeitigen APU-Projekte doch deutlich hinter den seinerzeitigen Grafikkarten-Projekten einordneten. Leider etwas außerhalb der Wertung zu sehen sind hingegen die 5,2% für Intels Battlemage – welches es nach jüngeren Berichten nun zweifelsfrei nicht mehr ins Jahr 2023 schaffen wird. Jene Antwortoption kam sogar erst recht spät zur Umfrage hinzu, das reale Stimmenpotential liegt irgendwo bei 7-8%, demzufolge ein vergleichsweise hohes Interesse am dritten Wettbewerber im Grafikchip-Segment anzeigend.

In gewissem Sinne bezeichnend sind dann die generell geringen Stimmanteile der übrigbleibenden Antwortoptionen: Ein breites Interesse für GeForce RTX 4090 Ti oder Ada Titan, sowie für alle möglichen HEDT/Workstation-Prozessoren ist einfach nicht da – genauso auch für die kleineren Modelle der Ryzen 7000 und Core i-13000 Serien. Letztere dürften sogar die Mehrheit der schlußendlichen Verkäufe im Massenmarkt darstellen, interessieren jedoch Hardware-Enthusiasten und die Medien meist kaum (wobei letztere in dieser Frage einfach nur dem Interesse der Leserschaft folgen) Generell hat es das Hardware-Jahr 2023 schwer, größere Begeisterung hervorzulocken, wahrscheinlich konzentriert sich das Interesse deswegen stark auf das einzige wirklich herausragende Projekt in Form der Ryzen 7000 X3D-Prozessoren. Abseits dessen gibt es jedoch keine neuen großen CPU- oder GPU-Generationen, sondern eher "nur" den Ausbau der zum Jahresende 2022 hin begonnenen neuen Generationen.

Zudem ist die Aussicht auf mögliche Refresh-Generationen im Grafikkarten-Bereich diesesmal noch viel zu nebelig: AMD braucht wahrscheinlich noch bis zum dritten Quartal zur Vollendung der Radeon RX 7000 Serie, da wäre es für Refreshs dieses Jahr noch zu früh. Und nVidia muß eventuell gar nichts in dieser Frage tun, das aktuelle Geschehen am Grafikkarten-Markt zwingt mitnichten zu irgendwelchen Korrekturen. Dieser Punkt der fehlenden Refresh-Generationen (bis auf den Raptor Lake Refresh natürlich) führt interessanterweise auch dazu, dass die meisten der derzeit absehbaren Hardware-Projekte für 2023 im dessen ersten Halbjahr liegen (7 von 10). Das zweite Halbjahr 2023 könnte aus Sicht neuer Hardware-Launches leicht uninteressant werden – dafür dürften dann die Leaks & Spekulationen zu den nachfolgenden CPU- und GPU-Generationen anziehen, von welchen man bislang (bis auf das Geschehen bei Intel) noch vergleichsweise wenig vernommen hat.