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News des 3./4. Januar 2023

Bei Red Gaming Tech @ YouTube zeigt man eine Intel Grafikchip-Roadmap 2022-2024, welche die Dinge über den weiteren Ablauf bei Intels Grafikkarten klarer macht. So kommt die viel erwartete "Battlemage"-Generation nicht mehr im Jahr 2023, sondern nicht vor dem zweiten Quartal 2024. Hierbei sind augenscheinlich initial zwei verschiedene Grafikchips geplant: BMG-G10 und BMG-G21. Aus diesem beiden Grafikchips dürfte Intel natürlich jeweils mehrere Grafikkarten generieren, standardmäßig tritt man mit einem Vollausbau und einer Salvage-Version an. Wie bei den bisherigen Intel-Grafikkarten will Intel dabei im TDP-Bereich bis maximal 225 Watt bleiben. Dies bedeutet auch, dass Battlemage bislang keine all zu hochfliegenden Performance-Fantasien bedienen kann, das ganze ist maximal gehobene Mittelklasse (Richtung GeForce RTX 4060 Ti). Zumindest dürfte Intel damit in einer Schiene unterwegs sein, wo auch in der heutigen Zeit wohl noch echter Preiswettbewerb existiert.

Interessant ist allerdings, dass im Jahr 2023 noch ein "Alchemist+" auf Basis verbesserter Grafikchips eingeschoben werden soll. Augenscheinlich will man hierzu die beiden bisherigen Alchemist-Grafikchips neu auflegen, auf ACM-G11 folgt ACM-G20 und auf ACM-G10 somit ACM-G21. An den grundsätzlichen Hardware-Daten dürfte sich kaum etwas verändern (da der TDP-Bereich jeweils gleich bleibt), ergo sollte es sich hierbei um geringfügige Optimierungen und eventuell auch nur eine etwas verbesserte Fertigung drehen. Jener Alchemist+ Refresh ist im zweiten Halbjahr 2023 zu erwarten, mit wiederum den kleineren "ACM-G20" Chip zuerst. Allerdings kann man durchaus in Frage stellen, ob Intel speziell diesen Refresh noch realisiert, denn die Roadmap zeichnet auch einige Grafiklösungen der originalen Alchemist-Generation ein, welche bislang nicht realisiert wurden und möglicherweise nie mehr realisiert werden. Somit könnte auch "Alchemist+" inzwischen bei Intel genauso auf dem Prüfstand stehen – die Battlemage-Generation dürfte hingegen (wegen des hereingesteckten Aufwands) sicherlich realisiert werden.

Laut Igor's Lab sind mehrere Fertigungs-Batches der Radeon RX 7900 XT/XTX in AMDs MBA-Design ("MBA" = "Made by AMD", sprich eine Karte nach dem Referenz-Design) vom Hotspot-Problem betroffen. Jene MBA-Karten umfassen allerdings nicht nur AMDs eigene Auslieferungen über den AMD Online-Shop, sondern vielmehr auch OEM-Ware, welche bei AMD eingekauft und dann umgelabelt durch andere Anbieter verkauft wird. Nur Karten mit einem eigenen Kühlerdesign sind davon somit nicht betroffen. Beim Referenz-Design ist nun nicht jede Karte betroffen, aber es handelt sich wohl auch nicht nur um eine einzelne fehlerhafte Fertigungs-Charge, sondern eben mehrere Chargen. Diese Karten wird AMD dann nur ersetzen können, ob per physikalischem oder monetären Ersatz. Wer hiervon betroffen ist, sollte sich an AMDs RMA-Service wenden, inzwischen werden diese Fälle (sofern tatsächlich ein Hotspot-Problem existiert) wohl recht problemlos durchgewunken.

Twitterer Harukaze5719 berichtet über Branchen-Stimmen, welche den Grafikkarten-Markt preislich "stabilisiert" ansehen, sprich nicht von weiter sinkenden Grafikkarten-Preisen ausgehen. Selbige sind über das zweite Halbjahr 2022 stetig abgesunken, teilweise spielten hier aber auch Abverkaufs-Effekte bei den RTX30- und RX6000-Serien eine Rolle. Die im Herbst besonders niedrigen Preise beispielsweise zu GeForce RTX 3090 & 3090 Ti dürften aber eher die Ausnahme von der Regel sein, bei diesen weit über Performance/Preis-Verhältnis angesetzten Karten existiert schließlich auch ein großer preislicher Spielraum, welcher im Abverkaufs-Status dann genutzt wird. Die anderen, preislich "normal" angesetzten Grafikkarten haben sich hingegen eher nur ihrem Listenpreis angenähert – wobei jener speziell in Europa wegen des schlechten Währungskurses faktisch nie gänzlich erreichbar war.

According to the GPU industry, the prices in the European and American markets seem to have stabilized. the price of graphics cards should have bottomed out. In general, the price of graphics cards has stopped falling.
Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 31. Dezember 2022

Diese Phase der langsam sinkenden Preise soll nun jedoch vorbei sein, woraus zwei Erkenntnisse zu ziehen sind: Erstens einmal sind für die übrigbleibenden RTX30- und RX6000-Modelle keineswegs so besonders klare Abverkaufspreise wie bei GeForce RTX 3090 & 3090 Ti zu erwarten. Jene verkaufen sich eher weiterhin, weil in deren Preisbereich das Angebot an RTX40- und RX7000-Modelle noch gar nicht existiert bzw. weil die neuen Grafikkarten-Serien überhaupt kein besseres Performance/Preis-Verhältnis mitbringen. Und zweitens lohnt es somit nicht, auf noch wesentlich bessere Grafikkarten-Preise zu warten, jene ergeben sich mit der derzeitigen Ansetzung erst einmal nicht. Dies könnte nur passieren, wenn die Grafikkarten-Hersteller auch zu den neuen RTX40- und RX7000-Generationen zu viel Ware und zu wenig Absatz haben – wenn also der Marktdruck zu einer Kursänderung bei der Herstellerindustrie führt.