Mittels einer Umfrage von Anfang März wurde nachgefragt, wie es um den Ersteindruck zu AMDs Raven-Ridge-APU bestellt ist. An dieser Stelle hat AMD sicherlich der etwas späte Termin dieser Umfrage zu dem schon Mitte Februar vorgestellten neuem Produkt etwas zum Vorteil gereicht, konnten in der entsprechenden Launch-Analyse damit schon realistische Straßenpreise beachtet werden. Zudem wurden in früheren Ersteindrucks-Umfragen immer die jeweiligen AMD-APUs sehr wohlwollend bewertet, auch wenn nachfolgend deren Markterfolg meistens weit kleiner ausfiel. Und dennoch erstaunt das herausragende Umfrageergebnis zu Raven Ridge – welches mit 89,1% positiver Ersteindruck (!) sogar noch etwas besser ausfällt als seinerzeit zu Ryzen 5 (83,9% positiver Ersteindruck). Augenscheinlich haben die Umfrage-Teilnehmer wenig zu kritisieren an Raven Ridge, der negative Ersteindruck liegt mit nur 2,3% geradezu extrem niedrig. Sicherlich kann man dies auch damit begründen, das Raven Ridge neben den guten Performance-Werten ein vergleichsweise rundes Produkt geworden ist – Ansatzpunkte für Kritik sind eher schwer zu finden. Nicht umsonst erreicht man mit einem potentiellen Kaufinteresse von 49,2% einen Wert, welche in den letzten Jahren nur durch AMD selbst (mittels Ryzen 5 & 7) noch überboten wurde.

Umfrage-Auswertung: Wie ist der Ersteindruck zu AMDs Raven Ridge?

Die eigentliche Schwierigkeit für AMD wird somit darin liegen, aus dieser nahezu bombastischen Ausgangslage auch einen wirtschaftlichen Erfolg zu machen – etwas, was bei den vorherigen AMD-APUs nie gänzlich zufriedenstellend funktioniert hat, obwohl auch jene meistens schon vergleichsweise gut bewertet wurden. Doch oftmals kamen dann ganz praktische Probleme hinzu: Schlechte Verfügbarkeit entsprechender Angebote, mangelhafte Auswahl unter entsprechenden Produkte, zumeist grobe Fehler in deren Produktkonfiguration. Zu erinnern sei hierbei nur an den häufig anzutreffenden Lapsus der Speicherbestückung im SingleChannel-Betrieb – was vielleicht für eine Office-Maschine mit Intel-Unterbau gängig ist, beim Vorhandensein einer potenten integrierten Grafik jedoch eher denn ein Sakrileg gegenüber dieser iGPU darstellt. Leider hat AMD an dieser Stelle nicht die Marktmacht, um die PC- und Notebook-Hersteller zu ihrem Glück zu zwingen – im Gegensatz zu Intel, welche es sich problemlos leisten können, entsprechende Vorschriften an ihre OEMs zu machen.

Wichtig wäre in jedem Fall, das es genügend Auswahl an Raven-Ridge-basierten Produkte gibt, dann sortieren sich die unpassend konfigurierten Angebote von alleine aus. Hierzu muß AMD hinter den Kulissen bei den OEMs entsprechend stark verhandeln – und darf gern darauf verweisen, das der Markt und die PC-Käufer regelrecht hungrig sind auf diese Art von Produkt. Selbst wenn die im 3DCenter oftmals vertretenen Hardware-Enthusiasten für sich selbst zumeist eher leistungsstärkere Desktop-Computer vorziehen, so ist Raven Ridge zum einen für den Mobile-Bereich hochinteressant und zum anderen im Desktop-Bereich immer eine Option, um für Verwandte und Bekannte einen günstigen und leistungsstarken Home-Rechner zusammenzustellen. Man kann sich damit doch recht sicher sein, das gutklassige Angebote an Raven-Ridge-Maschinen entsprechend goutiert werden – sofern die PC- und Notebook-Hersteller uns selbige nachfolgend offerieren.