Die im April gelaufene Umfrage bezüglich des Ersteindrucks zu AMDs Ryzen 2000 brachte für diese neue Prozessoren-Generation ein überragendes Ergebnis von 90,6% positivem Ersteindruck bei nur 7,2% durchschnittlichem sowie nur 2,2% negativem Ersteindruck, bei einem potentiellen Kaufinteresse von satten 65,8%. Alle diese vier Werte stellen jeweils neue Rekorde dar, womit auch die kürzlichen Traum-Ergebnisse von Raven Ridge nochmals (knapp) überboten wurden. Dies ist im Fall von Ryzen 2000 allerdings um so erstaunlicher, als das es sich hierbei "nur" um eine klassische Refresh-Generation handelt, welche auch keinerlei großen Fortschritte an den Tag gelegt hat. Refresh-Generationen werden gewöhnlich weit weniger enthusiastisch bewertet – Intel kann davon sein Lied singen, wobei man es dort mit vielen Refresh-Generationen hintereinander auch wieder (deutlich) übertrieben hat.

Umfrage-Auswertung: Wie ist der Ersteindruck zu AMDs Ryzen 2000?

Im Fall von Ryzen 2000 bzw. Pinnacle Ridge ist wohl einfach der springende Punkt, das AMDs originale Ryzen-Prozessoren seinerzeit noch "unproved" Hardware waren. Die jetzige zweite Generation der zugrundeliegenden Zen-Architektur muß gegen diesen grundsätzlichen Vorbehalt nun nicht mehr ankämpfen, sondern kann vielmehr die erste Generation als solides Fundament nutzen. Hinzu kommt, das AMD bei Ryzen 2000 zudem genau bei den kleineren Schwächen von Ryzen 1000 nachgelegt hat, insofern ein sehr viel runderes Produkt entstanden ist. Einschränkenderweise wäre hinzuzusagen, das der Großteil der Stimmen noch vor der Neubewertung der Spiele-Performance von Ryzen 2000 abgegeben wurde. An dieser Stelle zeigt die Umfrage leider kein aktuelles Bild mehr an bzw. würde eine Umfrage zum jetzigen Zeitpunk vermutlich leicht schwächer ausfallen.

Denn der Punkt der Spiele-Performance war unter den Umfrage-Teilnehmern mit durchschnittlichem sowie negativem Ersteindruck dominierend, wenn es um den primären Störstein bei Ryzen 2000 geht. Die fast fehlende Übertaktungseignung kam dagegen auf einen vergleichsweise geringen Stimmenanteil – ein interessantes Ergebnis auf einer Enthusiasten-Webseite. So oder so muß AMD an der Spiele-Performance weiterhin arbeiten, hier müssen zukünftige Zen-Generationen doch noch mehr bringen. AMD muß hier insbesondere den Punkt einrechnen, das Consumer heutzutage fast überhaupt keinen größeren Bedarf an Anwendungs-Performance mehr haben, die entsprechenden Programme werden von den meisten Nutzern zu selten bzw. oft nur kurz genutzt. Zeitmäßig viel häufiger ist dagegen die Spiele-Nutzung – daher muß man sich auch in diesem Feld bestmöglich präsentieren, selbst wenn dessen praktische Relevanz aufgrund weitgehender Grafikkarten-Limitierung meistens nicht besonders hoch ist.

Für den Augenblick heimst Ryzen 2000 trotzdem erst einmal den Titel der bestbewerteten CPU-Generation seit dem Jahr 2010 ein – und löst damit Raven Ridge ab, welches jenen Titel erst kürzlich selber errungen hatte. In jenem Ergebnis steckt natürlich mehr Psychologie als Produktbewertung – wenn AMD überraschenderweise ein erstklassiges Produkt gelingt, dann wird dies nun einmal besser bewertet als wenn Intel dasselbe erreicht, von Intel erwartet man schließlich einfach eine gewisse Klasse. Trotzdem müssen diese hohen Zustimmungswerte auch erst einmal erzielt werden – und es ist daher sehr respektabel, das AMD dies nunmehr zum zweiten Mal hintereinander gelungen ist bzw. mit welchen hohen Zustimmungswerten alle bisherigen Zen-basierten Prozessoren seither aufwarten können.