Mit verschiedenen Gerüchten aus fernöstlicher Quelle ergibt sich eine aktualisierte Aussicht auf die mittel- und langfristige Zukunft bei Intel nach den nunmehr in Monatsfrist anstehenden Arrow-Lake-Prozessoren. So übersetzt und dokumentiert Twitterer Harukaze5719 @ Aussagen der Leaker 'Panzerlied' und 'wjm47196' im chinesischen Chiphell-Forum: So soll die Spiele-Performance von Arrow Lake-S angeblich nicht berauschend sein, trotz ansonsten guter Benchmark-Ergebnisse. Letzteres scheint dann wohl auf die Anwendungs-Performance gemünzt zu sein – und in der Tat liegen zur Spiele-Performance von Arrow Lake derzeit noch keine beachtbaren Leaks vor. Hoffentlich bleibt dies ein sich nicht bestätigendes Gerücht, Intel könnte derzeit wirklich mal einen Treffer gebrauchen. Zum anderen soll Intel im Zuge augenscheinlich größerer Roadmap-Revisionen den Refresh von "Arrow Lake" gestrichen haben, hinter welchem sich gemäß früheren Gerüchten ein zusätzliches "8P+32"-Die verborgen hatte.

1. ARL-S Refresh Canceled
2. ARL-S is good bench result, suck in game.
3. Ultra 9 285K, R23 is 47K+
Quelle:  Harukaze5719 @ X am 23. September 2024

Dies ist in gewissem Sinne verständlich, wenn sich anhand des nunmehr lauffähigen Arrow-Lake-Siliziums ergeben haben sollte, dass noch mehr Effizienz-Kerne unter derselben TDP nicht zu wirklich besseren Resultaten führen – so eine denkbare Auflösung. Allerdings bedeutet dies für Intel auch, dass Arrow Lake in derselben Silizium-Konfiguration nunmehr für zwei Jahre im Desktop durchhalten muß, denn die nachfolgende Generation "Nova Lake" läßt sich sicherlich kaum derart beschleunigen, dass man das fehlende Jahr aufholen könnte. Ergo könnte es am Ende doch noch einen Arrow-Lake-Refresh geben – jenen dann jedoch mitnichten auf Basis eines neuen Stücks Silizium, sondern wie der Raptor-Lake-Refresh schlicht mit etwas mehr Taktrate. Gegenüber AMD mag dies terminlich eventuell sogar reichen, denn auch von Zen 6 wird letztlich ein Release erst im Jahr 2026 erwartet.

Und zudem hat Twitterer HXL den Codenamen der Nachfolge-Generation zu Nova Lake zu bieten: "Razer Lake" soll es werden, bestätigt zudem von Twitterer Bionic_Squash und damit sogar eine vergleichsweise sichere Information. Augenscheinlich führt Intel seine früher an dieser Stelle genannte Prozessoren-Generation "Beast Lake" nun doch nicht aus, zu welcher YouTuber 'Moore's Law Is Dead' zuerst die vollkommene Einstellung gemeldet hatte, jüngst dies aber wieder revidierte und nur "Beast Lake Next" als eingestellt bezeichnete. Allerdings macht es durchaus Sinn, wenn man das "Royal Core" Projekt bei Intel ganz gestrichen oder nicht zum Ende führt, dass die damit maßgeblich verbundene "Beast Lake" Prozessoren-Generation dann ebenfalls aus dem Spiel genommen wird.

Razer Lake
Quelle:  HXL @ X am 23. September 2024
 
I see the codename has finally been leaked
Quelle:  Bionic_Squash @ X am 23. September 2024

Insofern gibt es zur (natürlich nur eigenerstellten) Roadmap-Projektion bei Intels Prozessoren-Generationen einige Änderungen: Der Arrow-Lake-Refresh fehlt zumindest in Form eines neuen Siliziums, womit sich eine vergleichsweise große Terminlücke zur nachfolgenden Nova-Lake-Generation auftut. Nach Nova Lake steht nun nicht mehr Beast Lake sowie ein unbenannter Nachfolger, sondern wie gesagt Razer Lake. Auf welcher Kern-Architektur die P-Kerne von Razer Lake basieren werden, bleibt offen, derzeit existieren schlicht die Hinweise auf "Royal Core" und "Cobra Core", ohne allerdings belegter Verbindung zu Razer Lake. Aufgrund der mehreren Änderungen an dieser mittel- und langfristigen Intel-Roadmap müssen inzwischen dann auch Fragezeichen hinter einige der vorher per Gerücht bekannt gewordenen Details gesetzt werden: So bei der Kern-Anzahl zu Nova Lake – welche Intel eventuell nicht mehr so stark ausführt, wenn auch schon das extra "8P+32E"-Die vom Arrow-Lake-Refresh gestrichen wurde.

Oder ob es überhaupt noch zu den Rentable Units kommt, wenn Intel das "Royal Core" Projekt offenbar nicht bis zum Ende durchführt bzw. HyperThreading nunmehr schon bei Lunar Lake und Arrow Lake streicht, noch ehe die Rentable Units überhaupt in Sichtweite kommen. Es ist augenscheinlich, dass Intel im Zuge der jüngeren geschäftlichen Probleme die zukünftige Prozessoren- und Kern-Entwicklung einer größeren Prüfung unterzogen hat, in deren Folge einige, möglicherweise zu hochfliegend angesetzte Entwicklungszweige gestrichen worden sind. Dies muß nicht unbedingt zum Nachteil der Prozessoren-Entwicklung bei Intel sein, denn manche Straffung der Zielsetzung hat eine höhere Konzentration auf das tatsächlich Erreichbare und damit letztlich bessere praktische Ergebnisse hervorgebracht.