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Intel verlängert die Garantie für viele Raptor-Lake-Prozessoren (boxed & tray) um jeweils 2 Jahre

Intel hat die Bedingungen der kürzlich angekündigten Garantie-Verlängerung für Raptor-Lake-Prozessoren offengelegt, welche nunmehr auch Tray-Modelle sowie in Komplett-PCs verbaute Prozessoren umfassen. Allen von der Garantie-Verlängerung umfassten Prozessoren (alle Core i7/i9 ohne T-Modelle, zuzüglich Core i5-13600/14600 K/KF, Liste nachfolgend) geht somit eine Garantieverlängerung um jeweils 2 Jahre zu – und zwar weltweit und damit je nach Verkaufsort und Verkaufsart mit unterschiedlichen absoluten Garantiezeiten. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz gilt dabei folgendes Modell: Boxed-Prozessoren haben bislang drei Jahre Intel-Garantie, dies verlängert sich somit auf 5 Jahre. Tray-Prozessoren sowie die Prozessoren, welche in Komplett-Systemen verbaut werden, haben üblicherweise nur ein Jahr Intel-Garantie, dies verlängert sich auf 3 Jahre.

Im Anschluss an Intels frühere Ankündigung einer Garantieverlängerung um zwei Jahre – ab Kaufdatum, bis zu einem Maximum von fünf Jahren – auf Desktop-Prozessoren der 13. & 14. Core-Generation, finden Sie im folgenden weitere Details zu diesem Programm. Die Garantieverlängerung gilt für neue und zuvor gekaufte Prozessoren, wenn es sich um eines der aufgeführten Modelle der 13. & 14. Core-Generation handelt. Diese Garantieabdeckung gilt für alle Kunden weltweit.
 
Für Benutzer, bei denen Instabilitätssymptome auf ihren Desktop-Prozessoren der 13. & 14. Core-Generation auftreten oder aufgetreten sind und die den Austauschprozess einleiten wollen:
– Boxed-Prozessoren – bitte wenden Sie sich an den Intel-Kundensupport für weitere Unterstützung
– Tray-Prozessoren – bitte wenden Sie sich an den jeweiligen Einzelhändler für weitere Unterstützung
– OEM/SI-Systeme – bitte kontaktieren Sie Ihren Systemhersteller für weitere Unterstützung
Wenn Kunden diese Instabilitätssymptome bei ihren Desktop-Prozessoren der 13. & 14. Core-Generation festgestellt haben, aber bei früheren RMAs nicht erfolgreich waren, bitten wir sie, sich an den Intel-Kundensupport zu wenden, um weitere Unterstützung und Abhilfe zu erhalten.

Quelle:  Intel am 5. August 2024 (maschinell übersetzt ins Deutsche, minimal zugunsten besserer Lesbarkeit abgeändert)

An dieser Stelle gilt es eine kleine Ungereihmtheit, denn eigentlich hatte Intel die Garantie für Tray-Produkte ab der 12. Core-Generation auf ebenfalls 3 Jahre angehoben. Diese Garantie (für Tray-Produkte) gilt allerdings wohl nur gegenüber den direkten Abnehmern Intels, sprich Distributoren, Systemintegratoren und Herstellern von Komplett-PCs. Ob jene diese Intel-Garantie in voller Höhe weitergeben, ist nicht gesetzt – bei den Einzelhandels-Angeboten zu Tray-Modellen findet sich oft noch der Hinweis auf "ein Jahr Garantie". Insofern dies inkorrekt ist und tatsächlich auch bei den Tray-Modellen des Einzelhandels nunmehr 3+2 Jahre Garantie gelten, sollte Intel dies noch einmal explizit kundtun. Speziell die Hersteller von Komplett-PCs setzen üblicherweise gar keine Garantiezeiten für einzelne Komponenten an, sondern nur eine für das komplette Gerät. Durchaus möglich, dass jene bereits 3 oder mehr Jahre beträgt und der Hersteller des Komplett-PCs sich somit außerhalb weiterer Verantwortung sieht, trotz der Intel-seitigen Garantie-Verlängerung.

In solchen Fällen und anderen, wo bisher die Garantie-Wege versagt haben, soll man sich an den Intel-Kundensupport wenden – was danach klingt, als würde jener im Gegensatz zu früher solcherart Anliegen bei Prozessoren der 13. und 14. Core-Generation nunmehr unproblematisch abhandeln. Hoffentlich arbeiten die Einzelhändler, Systemintegratoren und KomplettPC-Hersteller im Fall von Tray-Prozessoren zukünftig ebenfalls so und die Kunden kommen zu ihrem Recht aka zu ausgetauschten Prozessoren. Ein Anrecht hierauf haben im Fall der bekannten Systeminstabilitäten alle Desktop-Modelle aus folgenden Serien der 13. & 14. Core-Generation: Core i9 ohne T-Modelle, Core i7 ohne T-Modelle, Core i5-13600K/KF und Core i5-14600K/KF. Wie zu sehen sind keinerlei Mobile-Modelle dabei und auch keinerlei T-Modelle, sowie keinerlei Core i5 ohne K/KF-Suffix.

Garantieverlängerung T no Suffix/F K/KF/KS konkrete Modelle
Core i9 14900KS, 14900KF, 14900K, 14900F, 14900, 13900KS, 13900KF, 13900K, 13900F, 13900
Core i7 14700KF, 14700K, 14790F, 14700F, 14700, 13700KF, 13700K, 13790F, 13700F, 13700
Core i5-13600/14600 14600KF, 14600K, 13600KF, 13600K
alle anderen Modelle

Im genauen handelt es sich ausschließlich um die Desktop-Modelle mit 125 Watt TDP sowie jene Desktop-Modelle mit 65 Watt TDP, welche den Verkaufs-Serien Core i7 & i9 entstammen. Dies kann man einmal mehr als klaren Hinweis darauf betrachten, dass hier ursächlich das Raptor-Lake-Die betroffen ist, nicht aber Prozessoren der 13. & 14. Core-Generation, welche noch das vorherige Alder-Lake-Die in sich tragen. Erstaunlicherweise werden allerdings aber auch nicht alle Desktop-Modelle mit Raptor-Lake-Die genannt, dafür müsste man auch die jeweiligen T-Modelle, den Core i5-14600 /T sowie Teile der ausgelieferten Core i5-13400 /F und Core i5-14400 /F Prozessoren mit einschließen, die letzteren beiden Modelle existieren am Markt sowohl mit Alder-Lake- wie auch Raptor-Lake-Die.

Dass selbige Modelle nicht mit bei der Garantie-Verlängerung eingeschlossen sind, deutet darauf hin, dass das Instabilitäts-Problem von "Raptor Lake" mehr oder weniger nur auf Desktop-Prozessoren mit (sehr) vielen Kernen und einer gewissen TDP oder aber eben den Modellen mit besonders hoher TDP (K/KF-Modell) auftreten kann. Dies deutet auf hohe Taktraten als Problem-begünstigend hin – was sich natürlich auch schon daran ergeben hat, dass ein beliebter Trick zur Linderung dieser Instabilitäten in einer manuellen Taktratenabsenkung bestand. Wie schon dargelegt, dient Intels kommender Microcode-Patch nur zur Stabilisierung der Raptor-Lake-Prozessoren, kann die darunterliegende Degradierungs-Problematik allerdings nicht wieder zurückdrehen. Demzufolge dürften über die bereits passierte Alterung der derzeit im Einsatz befindlichen Raptor-Lake-Prozessoren jene auch in Zukunft mit höherer Rate als normal aussteigen – genau dann greift jene Garantie-Verlängerung Intels.

Ob die Degradierungs-Problematik langfristige Nachteile mit sich bringt (man denke an kurz nach Ablauf der Garantiezeit aussteigende Prozessoren), darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Möglicherweise bringt Intel tatsächlich noch ein Test-Tool heraus, mittels welchem man die bereits erreichte Alterung des konkret vorliegenden Prozessors testen und anhand eines allgemeinen Durchschnitts vergleichen kann. Daraus könnte sich dann ergeben, ob latent sehr viel mehr Prozessoren als bislang bekannt von dieser schleichenden Degradierung betroffen sind – oder ob das Problem weiterhin nur eine sehr klare Minderheit der Verkaufscharge betrifft. Intel wäre angeraten, sowohl die Ursache der ganzen Instabilitäts-Problematik mit einer genauen, technisch begründeten Abgrenzung zu anderen Prozessoren-Modellen samt eben jenem Test-Tool noch nachzuliefern. Denn irgendwann will man schließlich wieder das Vertrauen der Prozessoren-Käufer genießen, welches derzeit gegenüber der Marke "Intel" sicherlich am Boden liegt.