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News des 3. September 2024

Gemäß der Benchmarks vom japanischen ASCII bewegt sich unter Spielen (wie erwartet) nur marginal etwas beim 105W-Modus von Ryzen 5 9600X & Ryzen 7 9700X: +1,1% und +2,0% lauten hierzu die Zugewinne an Spiele-Performance. Dafür war dann sogar nur ein Spiele-Titel der 4 im Test befindlichen Spiele verantwortlich, bei den anderen dreien bewegte sich mehrheitlich nichts durch diese TDP-Erhöhung. Dies deutet natürlich auch darauf hin, dass es maßgeblich an der Spiele-Auswahl abhängt, ob man in dieser Testkonstellation Unterschiede ausmisst oder eben keine feststellt. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass größere Testfelder bedeutsam andere Zahlen in dieser Frage auswerfen werden. Aus Spieler-Sicht geht die offizielle TDP-Festsetzung dieser beiden Prozessoren in Ordnung. Zur Ehrenrettung des 105W-Modus sei erwähnt, dass sich der reale Stromverbrauch in diesen Spielen, wo sich keine Mehrperformance ergab, auch nur unwesentlich erhöhte, der Stromverbrauch somit nicht sinnlos nach oben getrieben wurde.

Anwendungen Spiele 1%low
Ryzen 7 9700X: 65W vs 105W +6,9% +2,0%
Ryzen 5 9600X: 65W vs 105W +2,9% +1,1%
gemäß der Benchmarks von ASCII unter 4 Anwendungen und 4 Spielen (1080p)

Aus Sicht der Anwendungs-Performance sind die angestellten nur 4 Benchmarks generell zu gering für eine echte Wertung. Aber zumindest kann man über die klare Tendenz reden, dass der Ryzen 5 9600X deutlich weniger vom 105W-Modus profitiert als der Ryzen 7 9700X. Somit lohnt dieser Modus auch aus Sicht der Anwendungs-Performance kaum beim Zen5-basierten Sechskerner – während dies beim Achtkerner ein Grenzfall ist. Andere Testergebnisse haben da schon deutlich höhere Performance-Gewinn durch den 105W-Modus ermittelt, was unter Anwendungs-Benchmarks auch immer abhängig ist vom benutzten Benchmark-Set (viele oder wenige skalierende Benchmarks). Wenn man da von einem Mittelwert ausgeht, dann gewinnt der Ryzen 7 9700X wohl im groben knapp +10% unter Anwendungen durch den 105W-Modus hinzu – etwas, was man eigentlich seitens AMD nicht hätte liegenlassen sollen, gerade bei den sowieso geringen Performance-Gewinnen der Ryzen-9000-Prozessoren.

Seltsam, dass da bei AMD keiner auf die eigentlich naheliegende Idee gekommen ist, den Ryzen 7 9700X einfach mit einer TDP von 90 Watt laufen zu lassen: Sieht immer noch wenig wie stromsparend aus, dürfte wahrscheinlich den Großteil der Performancegewinne des 105W-Modus mitnehmen und reicht jederzeit trotzdem aus, um in einer exakten Effizienz-Rechnung besser als der Zen4-Vorgänger dazustehen und somit den Effizienz-Schnitt aller Zen5-Modelle nicht herunterzuziehen. Dass AMD in dieser Frage auch jetzt noch nur die Extreme kennt – entweder den zu kleinen 65W-Modus oder den zu großen 105W-Modus – ist doch ziemlich erstaunlich. Beim Blick auf die grundsätzlichen Prozessoren-Spezifikationen der vier Ryzen-9000-Modelle hätte den Produktmanagern bei AMD doch bereits im Vorfeld automatisch klar werden müssen, dass der Ryzen 7 9700X ein ungünstiges Technik-zu-TDP-Verhältnis hat und somit von seiner TDP unverhältnismäßig ausgebremst wird.

Kerne Takt TDP PPT
Ryzen 9 9950X 16C/32T 4.3/5.7 GHz 170W 200W
Ryzen 9 9900X 12C/24T 4.4/5.6 GHz 120W 162W
Ryzen 7 9700X 8C/16T 3.8/5.5 GHz 65W 88W
Ryzen 5 9600X 6C/12T 3.9/5.4 GHz 65W 88W

YouTuber Moore's Law Is Dead spricht über die (angebliche) Kürzung des "Royal Core" Projekts seitens Intel. Das ganze ist als Gerücht zum Gerücht zu sehen, denn natürlich hat Intel keine der genannten CPU-Architekturen oder die daran enthaltenen Technologien bislang angekündigt. Normalerweise wird sich somit auch niemals belegen lassen, ob die Intel-internen Planungen jemals so ausgesehen haben bzw. ob hier tatsächlich jemals etwas Intel-intern gestrichen wurde. So gesehen ist dies ein "dankbares" Gerücht für die Gerüchteköche, da es sich kaum jemals widerlegen lassen kann. Insofern ist das ganze mit der gebotenen Vorsicht bzw. der sprichwörtlichen Prise Salz zu betrachten. Zudem sind Änderungen an Entwicklungen und auch Streichungen kompletter Entwicklungszweige nichts, was irgendwie unnormal wäre. Dies passiert auch bei den besten und später am Markt erfolgreichen CPU-Architekturen gemäß der einfachen Devise, das Technik-Entwicklung nicht immer geradlinig erfolgen muß.

Intel's Cancelled Royal Core Roadmap Leak:
 
(2024) Arrow Lake was (meant to be) the bridge architecture to "Royal Core". Hyper-Threading was removed with the knowledge that it was going away soon anyways, and so it was time to focus on any extra Single-Threading you can get by simplifying the core design.
 
(2026) Nova Lake was Royal Core 1.0, with an early version of "Rentable Units" that removed Hyper-Threading for massive gains in 1T Performance. (I no longer am sure it will)
 
(2027) Beast Lake was Royal Core 1.1, and eventually settled on a 12P+16E design for the CPU tile, and reused the GPU Tile & SOC layout from Nova Lake (like ARL reuses MTL's). And, it wasn't guaranteed, but by this point Intel hoped to have 2 Threads per RU Module. This wasn't Hyper-Threading, it dynamically split P-Cores into smaller cores as needed!
 
(2028) Beast Lake Next was the full Royal Core 2.0, the full realization of Jim Keller's vision. The flagship desktop CPU tile utilized a 6P+OE design, but with 4 Threads per RU Module! When needed, a 6+0 CPU could act like a 4+8 or 2+16 product, and the "non-split" cores were expected to have over double the IPC of Raptor Lake!!! (Cancelled by Pat)

Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 31. August 2024

So oder so hat das Gerücht (abgesehen von zweifellos interessanten Einblicken) wenig handfestes zu sagen: Die Existenz von "Rentable Units" bei "Nova Lake" wird nunmehr in Frage gestellt – dies allerdings allein in dieser abgeschächten Form, ergo ohne jede klare Positionierung. Was sich am Nova-Lake-Nachfolger "Beast Lake" ändert, wird nicht thematisiert, allein soll der unbenannte Beast-Lake-Nachfolger mit den vollständig ausgefahrenen Royal Cores nunmehr komplett gestrichen worden sein. Zu nicht benannten CPU-Architekturen eine Streichung zu vermelden ist natürlich immer das einfachste von der Welt, weil ohne exakten Namen läßt sich dies schwerlich jemals widerlegen. Insofern läßt sich hieraus wohl nur mitnehmen, dass Intel angeblich nicht mehr vollstes Vertrauen in das "Royal Core" Projekt hat und denkbarerweise einiges von dessen Entwicklungen absägen wird. Alles dürfte sicherlich kaum gestrichen werden, selbst bei eingestellten Entwicklungen ergeben sich immer Dinge, die man daraus weiterbenutzen kann. Eher interessant werden dürfte, ob man zukünftig vielleicht noch herausfindet, warum Intel hier (angeblich) den Rotstift ansetzte: Beim Blick auf die aktuelle Intel-Situation muß dies nicht unbedingt ein technischer Grund sein – sondern es wäre auch denkbar, dass die Projekt-Entwicklung zu teuer war bzw. die Herstellung entsprechender Prozessoren zu teuer werden würde.

Die Spiel-eigene Webseite zeigt die offiziellen Systemanforderungen für "Call of Duty: Black Ops 6", welches am 25. Oktober antreten soll. Der FirstPerson-Shooter bringt die "Black Ops" Serie mit dem Hintergrund des ersten Irak-Kriegs anno 1990/91 zusammen, benutzt dafür allerdings augenscheinlich wiederum das exakte Engine-Gerüst des letztjährigen "Modern Warfare III" Remakes, denn die Hardware-Anforderungen bleiben hierzu identisch. Somit kommt reihenweise inzwischen angegraute Hardware zum Einsatz, was zumindest im Minimum auch noch viele ältere Mainstream-Systeme mitnimmt. Die Zeiten, wo die CoD-Reihe mal für fordernde Hardware stand, sind lange vorbei, inzwischen geht es hier wohl (bewußt) darum, das Spiel auf möglichst vielen Systemen lauffähig zu bekommen, da die Entwicklungskosten der CoD-Serie sich nur bei wirklichen Verkaufsschlagern finanzieren lassen. Wieder dabei ist damit auch eine Radeon RX 470 im Grafikkarten-Minimum, obwohl AMD die Polaris-Serie seit einiger Zeit nicht mehr mit Spiel-spezifischen Treibern unterstützt, sondern nur noch aller paar Monate einen neuen Treiber mit Feature-Updates auflegt.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Call of Duty: Black Ops 6"
Minimum Empfehlung
System Windows 10/11 64-Bit, 149 GB freier Festplatten-Platz
CPU Core i5-6600 oder Ryzen 5 1400 Core i7-6700K oder Ryzen 5 1600X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 960, GeForce GTX 1650 oder Radeon RX 470 GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 6600 XT oder Arc A770