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Intel bringt mittels "Lakefield" den "big.LITTLE"-Ansatz in den PC-Bereich

Intel hat auf der CES 2019 genauso wie andere Hersteller auch (AMD ist heute Abend um 18:00 Uhr deutscher Zeit mit seiner CES-Keynote dran) einen Ausblick auf zukünftige Produkte gegeben. Angesprochen wurde hierbei als erstes die "Ice Lake" Prozessoren-Generation, welche wie bekannt auf den "Sunny Cove" CPU-Kernen basieren wird, allerdings noch nicht auf die "Foveros" MultiChip-Technologie aufsetzt. Sehr viel mehr als das war zu Ice Lake dann nicht zu erfahren, Intel bestätigte nur nochmals, das dieses Jahr nun endlich die Massenfertigung dieser 10nm-Prozessoren anlaufen wird und es erste kaufbare Produkte zur Holiday-Season geben soll. Damit ist allerdings das Thanksgiving- & Weihnachtsgeschäft und somit das Jahresende 2019 gemeint – womit jederzeit die Chance offensteht, das sich das ganze noch verschiebt oder aber nur in Form einzelner Produkte erscheint (beispielsweise für den Mobile-Bereich). Ob Intel seine (erneute) Terminprognose für Ice Lake dann endlich einhalten kann, wird sich somit auch erst später im Verlauf des Jahres 2019 ergeben.

Das technologisch sicherlich interessantere Projekt stellt hingegen die "Lakefield" Prozessoren-Architektur dar, bei welcher Intel alle seine Technologie-Vorstellungen von seinem "2018 Architecture Day" im letzten Dezember in ein Produkt vereint: So kommen ein "Sunny Cove" CPU-Kern mit vier Atom-abstammenden CPU-Kernen samt diverser Chipsatz-Funktionalitäten zusammen (beiderseits aus der 10nm-Fertigung stammend), verbunden wird das ganze dann unter der MultiChip-Technologie "Foveros", welche noch ein Base-Die mit Chipsatz-Funktionalität sowie zwei Layer mit direkt eingebettetem DRAM-Speicher mitbringt. Die benutzten Atom-abstammenden CPU-Kerne wurden nicht genauer genannt, wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die "Tremont" CPU-Kerne, welche in Intels Kern-Roadmap an der terminlich gleichen Stelle wie die "Sunny Cove" CPU-Kerne stehen. So oder so ergibt das ganze einen klassischen "big.LITTLE"-Ansatz, welchen man bislang nur von ARM-Prozessoren für den Smartphone- und Tablet-Bereich kannte. Dabei setzt Intel das insgesamt herauskommende Produkt auch genauso an – es handelt sich hierbei also nicht um einen regulären Consumer-Prozessor, gut auch schon an dem einen einzigen leistungsfähigen Sunny-Cove-Kern zu erkennen.

Zielrichtung dieses Atom/Core-Mixes sind vielmehr Kleingeräte wie Tablets, Chromebooks, Convertibles und Mini-PCs – es geht hierbei sowohl um das Stromsparen im regulären Betrieb als auch um viel SingleCore-Performance, sofern temporär erforderlich. Augenscheinlich versucht Intel hiermit dem Atom-Zweig seiner Prozessoren-Entwicklung neues Leben einzuhauchen, nachdem jene über kurz oder lang mittels neuer und leistungsfähiger ARM-Kerne auch bei der Performance unter Druck geraten dürfte (bzw. teilweise schon ist). Gut möglich, das sich "Lakefield" am Ende also als die nächste Generation für Atom-basierte Prozessoren von Intel herausstellt, dies wurde leider nicht genauer ausgeführt. Für reguläre PC-Prozessoren hat dieser Ansatz hingegen derzeit noch keine Bedeutung, könnte aber natürlich bei Erfolg Intel neue Wege in der Zukunft eröffnen – dann vielleicht mit vielen leistungsstarken CPU-Kernen und wenigen Atom-Kernen auch für echte PC-Prozessoren. Insofern gilt es diese Sache zu beobachten, gerade da mit den zunehmenden Kosten bei neuen Fertigungsverfahren die Ressourcen zukünftig zielgenauer verteilt werden müssen und jener MultiChip-Ansatz somit irgendwann sowieso auf dem Speiseplan steht.