Eben wegen der maßgeblichen Temperaturlimitierung nutzt die GeForce GTX 1080 Ti (wie schon die Titan X) ihr Power-Limit von 250 Watt nicht ganz aus, sondern kommt im Durchschnitt der vorliegenden Messungen des reinen Grafikkarten-Verbrauchs auf einen Spiele-Verbrauch von "nur" 230 Watt. Einen kleinen Beitrag hierzu dürfte auch die minimal höhere Chip-Spannung von 0.65V tragen, welche von der PC Games Hardware notiert wurde (GeForce GTX 1060/1070/1080 und Titan X liegen bei 0.625V). Sobald die Kühlung mitspielt und die Karte somit ihre Taktraten dauerhaft oben halten kann, sind hier natürlich sogar höhere Verbrauchswerte zu erwarten – bis knapp vor die Grenze des Power-Limits von wie gesagt 250 Watt. Für eine absolute Enthusiasten-Lösung ist ein solcher Stromverbrauch jedoch dennoch gängig und keineswegs in irgendeiner Form kritisch.
nVidia GeForce 1000 Serie (Pascal) | ||||||||||
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Golem | HW.fr | Heise | HT4U | PCGH | TPU | Tom's | TweakPC | Ø | Perf./TDP | |
GeForce GTX 1080 Ti | 11W 226W |
9W 248W |
12,5W 227,5W |
10W 231W |
13,2W 229,0W |
11W 230W |
1150% 250W |
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Titan X (Pascal) | 13W 212W |
12W 229W |
10W 205W |
~11W ~220W |
1130% 250W |
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GeForce GTX 1080 | 8W 154W |
6W 178W |
7,7W 180,0W |
9,5W 173,7W |
7W 166W |
7W 173W |
7W 173W |
960% 180W |
||
GeForce GTX 1070 | 7W 145W |
7,2W 150,0W |
8,5W 147,7W |
6W 145W |
7W 147W |
800% 150W |
||||
GeForce GTX Titan X | 15W 228W |
11,8W 250,0W |
18W 242W |
11W 223W |
9W 224W |
13W 240W |
780% 250W |
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GeForce GTX 980 Ti | 15W 226W |
13W 244W |
12,8W 250,0W |
15W 236W |
11W 211W |
10,4W 233,5W |
10,9W 213W |
13W 236W |
750% 250W |
|
Radeon R9 Fury X | 22,5W 293,5W |
20W 273W |
20,0W 311,0W |
21W 329W |
20W 246W |
22,0W 220,7W |
21W 289W |
680% 275W |
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Radeon R9 Fury | 15W 266W |
14,9W 247,2W |
15W 320W |
10W 200W |
16W 254W |
15W 256W |
630% 275W |
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Radeon R9 Nano | 14W 185W |
11W 186W |
14,6W 168,8W |
13W 183W |
610% 175W |
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GeForce GTX 980 | 12W 155W |
? 173W |
11,2W 180,0W |
11,5W 160W |
8W 156W |
15W 185W |
12W 174W |
600% 165W |
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Der obere Wert einer Zelle ist immer der Idle-Stromverbrauch, der untere Wert einer Zelle immer der Spiele-Stromverbrauch. In der Durchschnitts-Spalte ("Ø") fettgedruckte Werte basieren auf Berechnungen, die nicht fettgedruckte Werte sind Schätzungen. Die letzte Spalte enthält Angaben zum 3DCenter Performance-Index (oben) sowie zur offiziellen TDP (unten). |
Bezüglich der Kühlung der GeForce GTX 1080 Ti im Referenzdesign gibt es nur eher mäßige Wertungen: Die von nVidia verbaute Referenzkühlung erfüllt ihre Aufgabe, mehr aber auch nicht. Das ganze ist eher kurz vor der Grenze, wo man es als "laut" bezeichnen müsste – technisch gesehen nicht schlecht für eine 250-Watt-Lösung, aber damit eben auch nicht für alle Ohren geeignet. Auch aus diesem Grunde empfehlen viele der Testberichte an dieser Stelle das Abwarten auf die Herstellerdesigns – welche nicht nur mehr Performance versprechen, sondern eben auch leisere Kühllösungen. Zu beobachten wäre dann auch, ob der einzelne Hinweis bezüglich Spulenfiepens bei der GeForce GTX 1080 Ti seitens Heise ein Einzelfall bleibt (die anderen Testberichte erwähnten diesen Punkt leider gar nicht, was mehrdeutig ist) – oder ob dieses Problem dann häufiger auftritt.
Idle-Betrieb | Spiele-Betrieb | Spulenfiepen |
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Test von ComputerBase | ||
Die GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition schaltet bei niedrigen Temperaturen anders als viele Partnerkarten den Radiallüfter nicht ab, sondern lässt ihn mit etwa 1.100 Umdrehungen in der Minute arbeiten. Das erzeugt einen Geräuschpegel von 29 Dezibel, was zwar leise, aber durchaus aus einem geschlossenen Gehäuse zu hören ist. Ein Manko, das bisher alle Founders Edition mit sich brachten. | Unter Last dreht der Lüfter der GeForce GTX 1080 Ti bei den Standardeinstellungen dann auf etwa 2.400 Umdrehungen hoch. Der Messwert liegt bei 44,5 Dezibel, knapp über dem Niveau der GeForce GTX 1080 Founders Edition – sie lässt den Lüfter 100 Umdrehungen langsamer arbeiten. Die GeForce GTX 1080 Ti ist damit ohne Weiteres beim Spielen zu hören, stört aber noch nicht. Die Art des Geräusches, das der Lüfter erzeugt, ist als angenehm zu bezeichnen. Zu hören ist ausschließlich der Luftstrom und nicht der Rotor selbst. | |
Test von GameStar | ||
Die Geforce GTX 1080 Ti geht im Desktop-Betrieb mit 38,2 dBA angenehm leise ans Werk. | In Spielen wird dreht der Lüfter bis maximal 50 Prozent auf und erzeugt dann deutlich hörbare 43,6 dBA. Das Lüfterverhalten ist praktisch identisch zur Titan X, die 1080 Ti ist aber insgesamt eine Nuance leiser. Für Silent-Liebhaber führt allerdings auch dieses Mal kein Weg an Custom-Designs vorbei, die wir in Kürze erwarten. | |
Test von Golem | ||
Der Lüfter der Ti ist im Vergleich auch deutlich lauter als der der Geforce GTX 1080 – aus einem geschlossenen Gehäuse ist er unter Last noch hörbar. | ||
Test von Hardwareluxx | ||
Da NVIDIA auf ein Abschalten des Lüfters im Idle-Betrieb verzichtet, dreht sich dieser mit 1.100 Umdrehungen pro Minuten weiter und sorgt daher auch für eine gewisse Geräuschkulisse. Mit 39,3 dB(A) liegt die GeForce GTX 1080 Founders Edition auch nicht sonderlich gut im Testfeld, wenngleich sie sich auf Niveau der übrigen Karten bewegt, die eine ähnliche Kühlung einsetzen. | Unter Last kommt die GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition auf 43,0 dB(A), was ebenfalls nicht gerade leise ist. Die fast 2.400 Umdrehungen pro Minute machen sich anhand der Geräuschkulisse recht schnell bemerkbar. | |
Test von Heise | ||
Der kleine Radiallüfter dreht sich beim Spielen mit bis zu 2400 U/min und erzeugt 1,2 Sone – ist also hörbar, aber noch erträglich. | Nerviger ist das auftretende Spulenfiepen, das besonders bei hohen Bildraten deutlich hörbar ist – bei der Titan X beobachteten wir ein solches Verhalten nicht. | |
Test von PC Games Hardware | ||
Im Leerlauf dreht der Radiallüfter der Geforce GTX 1080 Ti immerzu (mit 1.100 U/Min), nach wie vor verzichtet Nvidia auf einen semi-passiven Modus. Angesichts der erzeugten Lautheit von schwach wahrnehmbaren 0,4 Sone ist das verschmerzbar. Beim Multi-Monitoring oder der Videowiedergabe auch in Ultra HD ändert sich dieser Wert nicht – wie schon bei früheren Geforce-Karten. | In Spielen messen wir nach der Aufheizphase eine deutlich höhere Lautheit, die Verbesserungen gegenüber der "gleichwattigen" Titan X Pascal sind jedoch nicht zu überhören: Schlimmstenfalls 57 Prozent Drehkraft setzt die Lüftersteuerung im offenen Aufbau, während wir mit dem Hexer Geralt durch Skellige galoppieren – in Ultra HD inklusive aller Gameworks-Effekte und Bildraten weit jenseits 40 Fps. Das führt zu rund 2.730 Lüfterumdrehungen pro Minute und 4,0 Sone Lautheit. In den meisten anderen Spielen gelingt es dem Referenzkühler, das Temperaturziel bei 50 % PWM (~2.400 U/Min) und moderaten 2,8 Sone zu halten – das ist beachtlich leise im Angesicht von bis zu 250 Watt Abwärme. | |
Test von Tom's Hardware | ||
Das Betriebsgeräusch im aufgewärmten Zustand ist gut vernehmbar, aber trotz allem irgendwo noch im Rahmen des gerade so Erträglichen. Leise geht allerdings anders. Im geschlossenen Gehäuse bemerken wir, dass nach längerer Betriebszeit der Lüfter noch einmal einen ordentlichen Satz nach oben machen muss, um die Temperaturen final trotzdem am vorgegebenen Maximum zu halten. Betrachten wir die Titan X (Pascal) und die GeForce GTX 1080 Ti FE im direkten Vergleich, dann sehen wir faktisch keinen Unterschied, denn die Temperaturen und Lüfterdrehzahlen im Gaming-Loop sind faktisch fast deckungsgleich. |
In der Frage der Performance-Einordnung der GeForce GTX 1080 Ti sind keine größeren Überraschungen zu erwarten. Aufgrund der aufgezeigten Rohleistungen (sowie des leicht höheren Energieverbrauchs) sollte die Karte 2-4 Prozentpunkte vor der Titan X (Pascal) herauskommen. Da dies allein für sich jetzt keine umfangreiche Benchmark-Auswertung rechtfertigt, nutzen wir die Gelegenheit einfach einmal, das Performance-Bild der HighEnd- und Enthusiasten-Grafikkarten in unserem FullHD Performance-Index sowie 4K Performance-Index zu überprüfen bzw. gegebenfalls zu korrigieren. Schließlich wurde jenes Performance-Bild schon im letzten Sommer/Herbst und damit maßgeblich noch vor der Spiele-Generation 2016/17 aufgestellt. Hinzu kommt letztendlich noch die Bildung eines festen Index-Wertes zur Titan X (Pascal) unter der FullHD-Auflösung, wofür bisher einfach zu wenige Benchmarks vorlagen.
Natürlich sind Titan X (Pascal) sowie GeForce GTX 1080 Ti definitiv keine Karten für diese Auflösung (wenn dann unter Zuschaltung von Downsampling, was allerdings indirekt wiederum höhere Renderauflösungen ergibt), aber dennoch ist auch diese Performance-Einordnung wichtig – schon allein um zu sehen, wie unterdurchschnittlich alle Grafikkarten oberhalb der GeForce GTX 1070 in der FullHD-Auflösung inzwischen skalieren. Es sind also nicht nur die Frameraten, die für eine FullHD-Nutzung von Titan X (Pascal) und GeForce GTX 1080 Ti viel zu hoch sind, auch verschwendet man dabei erheblich an Rohleistung, diese Karten können unter der FullHD-Auflösung ihr Performancepotential nicht vollkommen ausspielen.
FullHD | 980 | Fury X | 980Ti | 1070 | 1080 | Titan XP | 1080Ti |
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ComputerBase (24 Tests) | 51% | 59% | 63% | 68% | 81% | - | 100% |
GameStar (5 Tests) | - | 68,1% | - | 80,5% | 87,7% | 98,4% | 100% |
Hardwareluxx (8 Tests) | 56,6% | 65,0% | 69,6% | 73,1% | 83,9% | 92,1% | 100% |
Heise (5 Tests) | - | 55,4% | - | 69,0% | 81,5% | 97,0% | 100% |
Ars Technica (7 Tests) | 48,5% | - | 61,6% | 65,8% | 77,9% | 92,1% | 100% |
EuroGamer (8 Tests) | - | 59,6% | - | 67,2% | 81,3% | 98,9% | 100% |
Guru3D (16 Tests) | 51,8% | 59,3% | 64,2% | 69,0% | 84,4% | 98,8% | 100% |
KitGuru (8 Tests) | - | 58,3% | 62,8% | 66,5% | 80,4% | 98,6% | 100% |
TechPowerUp (23 Tests) | 54% | 62% | 65% | 72% | 84% | 98% | 100% |
TechSpot (18 Tests) | - | - | - | 72,0% | 87,5% | 99,9% | 100% |
Adrenaline (6 Tests) | - | 61,7% | - | - | 80,6% | 96,1% | 100% |
Benchmark.pl (9 Tests) | 47,2% | 53,3% | 59,4% | 62,4% | 73,9% | 96,1% | 100% |
PCLab (9 Tests) | 42,2% | - | 61,3% | 66,7% | 80,0% | 97,2% | 100% |
PurePC (10 Tests) | - | 59,0% | 61,7% | 66,9% | 81,6% | 99,9% | 100% |
SweClockers (11 Tests) | 54,0% | 59,0% | 67,0% | 72,0% | 85,5% | 99,0% | 100% |
Les Numeriques (10 Tests) | 61,3% | 64,2% | 73,0% | 78,8% | 88,3% | 99,3% | 100% |
Hardware.info (8 Tests) | 49,9% | 55,5% | 61,8% | 72,2% | 86,2% | 99,7% | 100% |
(gewichteter) Durchschnitt Datenbasis: ~1120 Benchmarks |
52,1% | 59,5% | 64,7% | 69,9% | 82,9% | 97,8% | 100% |
Performancegewinn zur 1080Ti | +91,9% | +68,1% | +54,4% | +43,1% | +20,7% | +2,2% | - |
Es reicht natürlich trotzdem noch für klare Spitzenwerte bei der nominellen Performance bzw. in unserem FullHD Performance-Index: Die Titan X (Pascal) kann gemäß der großen vorliegenden Wertebasis ihren bisherigen Index-Wert von ~1120% leicht überbieten und kommt nunmehr auf fest 1130% heraus. Die GeForce GTX 1080 Ti kommt im Schnitt der Messungen um +2,2% schneller als die Titan X (Pascal) sowie um +20,7% schneller als die GeForce GTX 1080 heraus und erwirbt sich damit einen Index-Wert von 1150%. Die Index-Werte der anderen Grafikkarten passen gemäß der vorliegenden Benchmarks immer noch weitgehend, es ergibt sich hierbei zumindest kein unmittelbarer Handlungsdruck.
Unter der WQHD-Auflösung verschwinden die Skalierungsprobleme der Enthusiasten-Grafikkarten zum allergrößten Teil und Titan X (Pascal) sowie GeForce GTX 1080 Ti können dann das zeigen, was wirklich in ihnen steckt. So kommt die GeForce GTX 1080 Ti um +2,6% schneller als die Titan X (Pascal) und gleich um +28,2% schneller als die GeForce GTX 1080 heraus. Von der Ergebnisskalierung zwischen FullHD- und UltraHD-Auflösung liegen die WQHD-Ergebnisse im übrigen auffällig näher zur UltraHD-Auflösung – obwohl von der zu berechnenden Pixelmenge die FullHD-Auflösung eher in der Nähe ist.
WQHD | 980 | Fury X | 980Ti | 1070 | 1080 | Titan XP | 1080Ti |
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ComputerBase (24 Tests) | 48% | 58% | 60% | 64% | 78% | - | 100% |
GameStar (5 Tests) | - | 59,8% | - | 65,5% | 76,3% | 95,5% | 100% |
Hardwareluxx (8 Tests) | 51,9% | 63,6% | 63,2% | 68,5% | 82,7% | 93,4% | 100% |
Heise (5 Tests) | - | 53,5% | - | 63,7% | 76,7% | 96,0% | 100% |
PC Games Hardware (12 Tests) | - | 52,6% | 59,1% | 64,6% | 81,8% | 98,8% | 100% |
Tom's Hardware (10 Tests) | - | 58,5% | 60,5% | 64,6% | 79,6% | 99,3% | 100% |
Ars Technica (7 Tests) | 41,5% | - | 57,0% | 61,8% | 73,6% | 92,7% | 100% |
EuroGamer (8 Tests) | - | 58,8% | - | 63,1% | 78,4% | 99,3% | 100% |
Guru3D (16 Tests) | 46,6% | 56,4% | 58,6% | 62,3% | 76,9% | 97,5% | 100% |
KitGuru (8 Tests) | - | 57,4% | 58,9% | 61,6% | 75,6% | 98,7% | 100% |
TechPowerUp (23 Tests) | 47% | 57% | 58% | 64% | 78% | 97% | 100% |
TechSpot (19 Tests) | - | - | - | 65,8% | 82,4% | 99,7% | 100% |
Adrenaline (6 Tests) | - | 59,6% | - | - | 76,0% | 95,7% | 100% |
Benchmark.pl (9 Tests) | 44,2% | 53,7% | 59,1% | 62,0% | 74,1% | 96,1% | 100% |
PCLab (11 Tests) | 41,6% | - | 60,3% | 63,5% | 78,9% | 98,6% | 100% |
PurePC (10 Tests) | - | 59,1% | 59,3% | 63,3% | 78,0% | 99,0% | 100% |
SweClockers (11 Tests) | 47,6% | 56,1% | 60,8% | 64,6% | 78,8% | 99,5% | 100% |
Hardware.info (10 Tests) | 45,7% | 55,4% | 58,0% | 64,7% | 79,9% | 97,2% | 100% |
(gewichteter) Durchschnitt Datenbasis: ~1210 Benchmarks |
46,5% | 57,1% | 59,5% | 63,8% | 78,0% | 97,4% | 100% |
Performancegewinn zur 1080Ti | +115,1% | +75,0% | +67,9% | +56,7% | +28,2% | +2,6% | - |