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Umfrage-Auswertung: Machen die hohen Grafikkarten-Preise das PC-Gaming persönlich weniger interessant?

Eine noch auszuwertende Umfrage von Ende Dezember 2021 fragte nach einem eventuellen persönlichen Interesse-Rückgang am PC-Gaming in Folge der hohen Grafikkarten-Preise des Jahres 2021. Selbige Umfrage wurde nahezu gleichlautend bereits im Februar 2021 abgehalten – mit teilweise abweichenden und teilweise nahezu identischen Ergebnissen. So ist die Gruppe derjenigen, welche die Fragestellung der Umfrage bejahen (und damit sehr wohl von einer Veränderung der Interessenlage ausgehen), im Dezember 2021 nahezu gleich groß gegenüber dem Februar 2021, selbst die Aufteilung auf die beiden Antwortoptionen dieser Gruppe ist fast gleich. Einschränkenderweise könnte man natürlich annehmen, dass einige, welche sich inzwischen ganz aus dem PC-Gaming zurückgezogen haben, unter Umständen gar nicht mehr bei der neueren Umfrage teilgenommen haben. In dieser Frage muß man durchaus mit einer gewissen Dunkelziffer rechnen.

Ein offensichtlich großer Unterschied zwischen den Umfrageergebnissen ergibt sich hingegen bei den Gruppen der Jein- und Nein-Sager: So ist die Gruppe derjenigen, welche die Fragestellung der Umfrage nicht bejahen (und damit von keiner Veränderung der Interessenlage ausgehen), zwischen Februar 2021 und Dezember 2021 wirklich bedeutsam geschrumpft: Von 33,0% im Februar 2021 auf nur noch 12,6% im Dezember 2021. Die Differenz in der Stimmenanzahl ist zur Gruppe der Jein-Sager gewandert, welche also auf die Fragestellung der Umfrage weder mit einem klaren Ja noch einem klaren Nein antworten konnten. Diese Gruppe ist von Februar 2021 mit 30,7% auf nunmehr 50,8% im Dezember 2021 sehr deutlich angewachsen bzw. hat sogar die Mehrheit übernommen. Der größere Teil der Jein-Sager hat dabei für die Antwortoption "stärkerer Fokus auf ältere Spiele" gestimmt, was wohl eine der bedeutsamsten Ausweichstrategien zu Zeiten von überhöhten Grafikkarte-Preisen war & ist: Wenn man nicht mehr (sinnvoll) aufrüsten kann, dann wird zuerst das an Spiele-Titeln bemüht, welche mit der aktuell vorhandenen Hardware noch gut mitkommen.

Nun ist seit diesen Dezember-Tagen mit den seinerzeit höchsten Grafikkarten-Preisübertreibungen seit dem Frühling 2021 einiges passiert: Die Grafikkarten-Preise haben in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 bedeutsam nachgegeben, der Preisübertreibungsfaktor rangiert inzwischen knapp nur noch bei der Hälfte von Mitte Dezember. Allerdings ist damit weder die Listenpreis-Schwelle erreicht, noch ein großer psychologischer Effekt in so kurzer Zeit zu erzielen. Sicherlich kann man froh sein, dass es preislich wieder in die richtige Richtung geht, aber noch ist das Ziel nicht erreicht und damit dieses Ärgernis mitnichten wieder geradegebogen. Und vermutlich ist über das Jahr 2021 hinweg durchaus bereits ein gewisser Flurschaden bei den PC-Gamern angerichtet worden, welcher auch über perfekte Grafikkarten-Preise nicht so schnell wieder ausgeglichen werden könnte. Es dürfte durchaus ein gewisses Maß an Potential-Verlust für das PC-Gaming gegeben haben mittels Gamern, welche sich im Jahr 2021 vom PC abgewandt haben – auch wenn AMD & nVidia dies mit der nächsten Grafikkarten-Generation zum Jahresende 2022 aufgrund deren hohen Performance-Sprungs und (hoffentlich) guter Lieferbarkeit sicherlich gut übertünchen werden können.