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nVidia-Geschäftsergebnisse Q3/2015: Rekorde mitten in der PC-Flaute

Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das dritte Kalenderquartal 2015 vorgestellt, welches bei nVidia abweichend vom Kalender das dritte Finanzquartal des Finanzjahres 2016 darstellt und von 27. Juli bis 25. Oktober 2015 lief. In diesem Zeitraum, welcher im allgemeinen einen nochmals schwächeren PC-Markt, nur solide Geschäftszahlen von Intel und schwache Geschäftszahlen von AMD sah, hat nVidia mal eben so neue Rekorde aus dem Ärmel geschüttelt: 1305 Mill.Dollar Quartalsumsatz hatte man noch nie erreicht, auch die 246 Mill. Dollar Quartalsgewinn bei 245 Mill. Dollar operativem Quartalsgewinn sind Werte nahe der absoluten Spitze. Insgesamt handelt es sich geschäftlich um eines der rundestens Quartale, welche nVidia jemals hingelegt hat – was angesichts der allgemeinen Schwierigkeiten der PC-Branche durchaus beeindruckend ist.

Q3/2014 Q4/2014 Q1/2015 Q2/2015 Q3/2015
Umsatz 1225 Mio. $ 1251 Mio. $ 1151 Mio. $ 1153 Mio. $ 1305 Mio. $
Gewinn 173 Mio. $ 193 Mio. $ 134 Mio. $ 26 Mio. $ 246 Mio. $
operativer Gewinn 213 Mio. $ 231 Mio. $ 176 Mio. $ 76 Mio. $ 245 Mio. $
Für Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Insbesondere den gewissen Rückschritt des zweiten Kalenderquartals konnte nVidia damit glänzend ausbügeln und ist sogar wieder auf Kurs, das gesamte Kalenderjahr auf mindestens dem Rekordergebnis des Vorjahres abschließen zu können. Maßgeblich für diesen Erfolg ist aber weiterhin allein das konventionelle Grafikkarten-Geschäft, welches nunmehr allein bei 1033 Mill. Dollar Umsatz liegt. Umsatztreiber waren hierbei allerdings allein die Consumer-Grafikkarten, das Geschäft mit professioneller Grafik-Hardware blieb eher flach. Die Tegra-Sparte liegt hingegen (inkl. des Auto-Geschäfts) bei 271 Mill. Dollar, was nicht so verkehrt ist – durch die verschiedenen Ansätze der Tegra-Verwendung ergibt sich ja vielleicht doch noch eines Tages das von nVidia immer gewünschte zweite Standbein.

In der Summe sind dies weiterhin eher erstaunliche Zahlen – denn nVidia hat eigentlich für den betreffenden Zeitraum kaum neue, zündende Consumer-Grafikkarten in den Markt gebracht: Die GeForce GTX 950 (August) kam dafür zu spät, die GeForce GTX 960 (Januar) zu früh, bleibt fast nur noch die GeForce GTX 980 Ti (Juni) – welche aber aufgrund ihres totalen HighEnd-Ansatzes eher nicht die ganz große Umsatzwirkung entfalten sollte. Vermutlich zahlt sich hier für nVidia nur die insgesamt solide Arbeit beim Aufbau des Maxwell-Portfolios und dem Auslaufenlassen der Kepler-Generation aus. Zurückblickend war es schon häufiger so zu beobachten, daß erst nach Erreichen dieses Status die Geschäfte im bestmöglichen Modus liefen.

Für den Augenblick muß nVidia daher auch gar nichts weiter tun, sondern kann sich zurücklehnen und verdienen. Dieses System kann ein paar Monate so weiter laufen, ehe dann der Markt nach neuem schreit. In der Zwischenzeit wird es die eine oder andere Programmergänzung geben, aber die großen Impulse müssen jetzt gar nicht kommen – und werden daher auch jetzt gar nicht kommen. nVidia hat in diesem Sinne jetzt einmal eine gewisse Ruhepause, die man zur langfristigen Vorbereitung neuer Generationen sowieso zur Pflege des Tegra-Geschäfts nutzen kann, damit jenes sich weiter entwickelt. Aller Voraussicht nach kommen für nVidia jetzt noch zwei bis drei ähnlich gute Quartale auf Basis von Maxwell-Grafikkarten (die Jahresanfangsquartale natürlich etwas schwächer), ehe die ersten Beschleuniger der Pascal-Generation erst in Richtung Jahresmitte 2016 geschäftswirksam für nVidia werden dürften.