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Intel-Vorhersage: Haswell mit mindestens 10% mehr Pro-MHz-Performance

Fudzilla vermelden eine Intel-Performanceprojektion für die im zweiten Quartal 2013 zu erwartende Haswell Prozessoren-Architektur, nach welcher Haswell mindestens 10 Prozent mehr Pro-MHz-Performance erreichen soll. Im Gegensatz zu den Intel-Prognosen im GPU-Bereich – wo anscheinend das Marketing kräftig mit am Rad dreht – sind die Intel-Prognosen im CPU-Bereich durchaus ernst zu nehmen und es würde verwundern, wenn Haswell diese 10 Prozent mehr Pro-MHz-Performance nicht erreichen würde. Immerhin handelt es sich bei Haswell um einen Architektur-Schritt, nachdem die aktuelle Ivy Bridge Prozessoren-Architektur eigentlich "nur" den Die-Shrink von 32nm auf 22nm darstellt. Jenes Mittel steht Intel bei Haswell nicht mehr zur Verfügung, womit Intel andere Wege finden muß, um Haswell attraktiv zu machen – das erste dürfte die höhere Pro-MHz-Performance durch diverse Architektur-Verbesserungen sein, das zweite die stark aufgebohrte Grafiklösung.

Pro-MHz-Gewinn höchste Taktrate * üblicher OC-Takt
Core 2   (2006, 65nm/45nm) - 3.0 GHz 3.6 GHz
Nehalem   (2008, 45nm) +31% 3.2 GHz (+TM) 3.8 GHz
Sandy Bridge   (2011, 32nm) +15% 3.5 GHz (+TM) 4.5 GHz
Ivy Bridge   (2012, 22nm) +6% 3.5 GHz (+TM) 4.5 GHz
Haswell   (2013, 22nm) >= +10% ? ?
* Um einen fairen Vergleich mit der heutigen Situation zu gewährleisten, wo die Enthusiasten-Modelle in die "E-Architekturen" ausgegliedert sind, wurden bei der Angabe zur höchsten Taktrate bei Core 2 und Nehalem nur Prozessoren-Modelle des Mainstream-Bereichs mit Preispunkten bis maximal 500 Euro berücksichtigt. Zudem wurden überall natürlich allein auf die Werte von Vierkern-Modellen gesetzt.

Allerdings sind die jetzt veranschlagten 10 Prozent mehr Pro-MHz-Performance bei Haswell im Vergleich zu früheren Architektur-Schritten nicht gerade viel – es bleibt zu hoffen, daß Intel diese Mindest-Zahl in der Realität klar überbieten kann oder aber mit Haswell dann deutlich mehr Taktrate bietet, die 22nm-Fertigung diesbezüglich endlich einmal ausschöpft. Denn allein die 10 Prozent mehr Pro-MHz-Performance werden angesichts des bei Haswell notwendigen neuen Mainboard-Unterbaus (aufgrund des neuen Sockel 1150) nicht ausreichend sein, um mit Sandy Bridge oder Ivy Bridge gut versorgte Nutzer begeistern zu können – und die stark verbesserte Haswell-Grafik ist eine eher für den OEM-Bereich interessante Größe, im Enthusiasten-Segment aber weitgehend ohne Relevanz.

Nachtrag vom 13. August 2012

Zur dieser Meldung wäre noch erklärenderweise anzufügen, daß die Performancegewinne der letzten Intel-Architekturen auf den ersten Blick zwar eher klein aussehen – man dies jedoch in Relation zu den jeweiligen Releasezeiträumen betrachten sollte. Gerade da Intel sein Tick-Tock-Modell der jährlich neuen Prozessor-Architekturen zuletzt konsequent durchzieht, können die jährlichen Pro-MHz-Gewinne natürlich nicht mehr so groß sein wie bei früheren Prozessor-Architekturen, welche üblicherweise erst mit dem Abstand einiger Jahre zueinander erschienen sind. Daran, daß es schwerer wird, PC-Käufer von diesen nominell eher geringen Performancegewinnen zu begeistern, ändert dieser Punkt natürlich nichts.