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Intels Desktop-Roadmap für 2014: Neue Haswell-K Modelle, Haswell-E und ein ungelockter Pentium-Prozessor

Im Zuge der GDC hat Intel genaueres zu den Plänen für die Desktop-Prozessoren des Jahres 2014 bekanntgegeben. Den Anfang wird dabei der Haswell-Refresh machen, welchem nach der Verschiebung von Broadwell auf das Jahresende nunmehr eine größere Bedeutung zukommt. Eigentlich ist der Haswell-Refresh recht unspannend, da es nur Prozessoren mit jeweils 100 MHz mehr Takt gibt und die neuen 9er Chipsätze mit nativer M.2-Unterstützung keine Bedingung für diese Prozessoren darstellen. Als Ausgleich wird Intel nun aber noch neue Haswell-K Modelle mit freigeschaltetem Multiplikator auflegen – hierfür war eigentlich einmal Broadwell vorgesehen, aber durch dessen deutliche Verschiebung wurde dies dann obsolet. Als Schmankerl oben drauf werden die neuen K-Modelle von Haswell über ein überarbeitetes Package samt neuer Wärmeleitpaste verfügen, womit Intel einen starken Kritikpunkt aus Overclocker-Sicht angeht. Vielleicht ergibt es sich dann einmal, daß die Haswell-Prozessoren sich besser als die Sandy & Ivy Bridge Prozessoren übertakten lassen.

Zeitgleich mit dem Haswell-Refresh zur Jahresmitte wird Intel zudem anläßlich des 20jährigen Jumbiläums der Prozessoren-Marke "Pentium" (seinerzeit seitens Intel primär deswegen in Ersatz der sich eigentlich anbietenden Bezeichnung "586" genutzt, weil jemand besonders schlaues diese Bezeichnung schon vor Intel beim Markenamt angemeldet hatte) einen "Intel Pentium Aniversary Edition" mit freigeschaltetem Multiplikator auflegen. Dahinter verbirgt sich ein Haswell Zweikern-Prozessor für den Sockel 1150, da Broadwell wie bekannt erst zum Jahresende erscheint – durch die Freischaltung wird man dann aber erstmals sehen können, wie weit sich in 22nm hergestellte Zweikerner ohne künstliche Beschränkungen takten lassen. Einen herben Wehrmutstropfen gibt es allerdings in jener Form, als daß bisher alle Pentium-Modelle ohne HyperThreading ausgeliefert wurden – hält es Intel bei dieser Jubiläums-Edition genauso, dürfte ein einfacher Core i3 trotz beschränktem Takt in der Praxis dann doch wieder vorzuziehen sein.

Schon ziemlich gut bekannt sind dagegen die Daten zu Haswell-E, welches im Herbst zu erwarten ist (wahrscheinlich Ende des dritten Quartals): Bis zu acht Rechenkerne, X79-Chipsatz und erstmals der Support für DDR4-Speicher. Sehr zum Vorteil von Haswell-E sind die jüngsten Roadmap-Verschiebungen bei Intel, wonach Haswell-E nun nicht mehr nach Broadwell erscheint, sondern eben schon vorher. Wegen der gleich acht Rechenkerne und mangels anderer zugkräftiger Innovationen im CPU-Bereich in letzter Zeit dürfte Haswell-E im Enthusiasten-Bereich sicherlich mit einiger Spannung erwartet werden.

Und letztlich erwähnte Intel noch die zum Jahresende 2014 zu erwartende neue Broadwell-Architektur, welche erstmals bei Intel in 14nm gefertigt sein wird. Jene dürfte noch vor dem Jahreswechsel offiziell vorgestellt werden, die großen Auslieferungskontingente sind allerdings erst im Jahr 2015 zu erwarten. Zudem sind für den Desktop-Bereich nach bisherigen Intel-Planungen nur Broadwell-K Modelle mit freigeschaltetem Multiplikator zu erwarten – ob Intel diese Pläne angesichts der starken Verschiebung noch einmal ändert, bleibt offen. Zudem wird es bei Broadwell erstmals integrierte Grafiklösung mit eDRAM auch für gesockelte Desktop-Prozessoren geben – bislang gab es diese schnellsten Intel-Grafiklösungen nur im Mobile- und im AiO-Bereich.