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Intel Haswell: Launch im ersten Halbjahr 2013 & weitere Details

Bei Donanim Haber sind in zwei Meldungen (No.1 & No.2) einige neue Informationen zu Intels Haswell Prozessoren-Generation aufgetaucht. So erhält der Ivy-Bridge-Nachfolger mit neuer CPU-Architektur erstmals einen genaueren Termin: Laut einer neuen Intel Desktop-Prozessoren Roadmap 2012/2013 wird Haswell im Zeitraum März bis Juni 2013 antreten – womit auch alle früheren Gerüchte über eine Haswell-Verzögerung bis ins Jahr 2014 obsolet werden. Genauere Informationen zu den einzelnen für Haswell geplanten Modellen und vor allem Taktfrequenzen liegen derzeit aber noch nicht vor.

Intel Desktop-Prozessoren Roadmap 2012/2013
Intel Desktop-Prozessoren Roadmap 2012/2013
Intel Haswell Spezifikationen
Intel Haswell Spezifikationen

Die zweite Folie sagt dann etwas über den Haswell-Prozessor selber aus: So wird dieser im Sockel 1150 erscheinen, welcher aber auch für das Jahr 2014 und damit für den Haswell-Nachfolger "Broadwell" Gültigkeit haben wird. Das Haswell-Speicherinterface wird weiterhin allein DDR3-Speicher aufnehmen – und da der Sockel 1150 im Jahr 2014 der gleiche sein wird, gilt dies auch für Broadwell. DDR4-Speicher scheint demzufolge bei Intel frühestens im Jahr 2015 (!) mit dem Broadwell-Nachfolger "Sky Lake" eine Option zu werden. Interessanterweise soll es mit Haswell wieder TDPs von 95 Watt geben, während bei Ivy Bridge die schnellsten Modelle nur 77 Watt TDP haben werden – dies kann man als Hinweis auf die höhere Performance von Haswell verstehen, welche bei der gleichen 22nm-Fertigung natürlich irgendwo herkommen muß.

Daneben bestätigt die zweite Folie noch die DirectX 11.1 Fähigkeiten der integrierten Haswell-Grafik – dies war aber erwartet worden, nachdem sich Intel bei der Ivy-Bridge-Grafik nun erst einmal an DirectX 11 herangerobbt hat und zudem schon eine Intel-Folie von Mitte 2011 jenes prophezeite. Zu jener Haswell-Grafik vermelden SemiAccurate im übrigen eine gleich 5fache Performance gegenüber der Sandy-Bridge-Grafik – was aber eine auf ziemlich tönernen Füßen stehende Annahme darstellt. Denn erstens geht diese Rechnung von einer Grafik-Performanceverdopplung zwischen Sandy Bridge und Ivy Bridge aus, welche jedoch ziemlich sicher nicht stattfinden wird. Intel selber spricht derzeit nur noch von 60 Prozent Performanceplus bei der Ivy-Bridge-Grafik – und abzüglich der Marketingübertreibungen könnten da auch nur 40 bis 50 Prozent herauskommen.

Und zweitens gehen SemiAccurate davon aus, daß die schnellste Haswell-Grafiklösung gleich mit 40 Shader-Einheiten antreten wird (Sandy Bridge: 12, Ivy Bridge: 16) – ohne aber daß dies irgendwo belegt wäre. Damit würde sich dann in der Tat ein kräftiger Performancesprung erreichen lassen, wenngleich die 5fache Performance zu Sandy Bridge so oder so eine Illusion darstellt – sobald die Rechenleistung nur hoch genug ausfällt, limitiert dann nämlich schnell das (nicht erweiterbare) Speicherinterface. Im optimalen Verlauf – d.h. mit 40 Shader-Einheiten bei Haswell – sind zwischen Sandy Bridge und Haswell vielleicht die 3fache Performance möglich. Dies wäre dann allerdings trotzdem ausreichend, um AMD unter gewissen Druck zu bringen, denn bei der 3fachen Sandy-Bridge-Performance würde die Haswell-Grafik in etwa 40 Prozent schneller als die schnellste Llano-Grafik herauskommen.

Zwar kann man die 2013 bei AMD anstehenden Kaveri-Prozessoren auf ein Grafik-Performanceplus von ca. 60 Prozent gegenüber Llano einschätzen und ist die Kaveri-Grafik vermutlich weiterhin schneller als die Haswell-Grafik. Aber damit wäre Intel endlich einmal in Schlagdistanz zu AMD und müsste nicht mehr den riesigen aktuellen Abstand bei der Grafik-Performance verkraften. Ein "Grafikmonster", wie von SemiAccurate betiteln, wird die Intel-Grafik aber deswegen nicht sein – und vermutlich auch nie werden, da Intel diesem Thema einfach nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie AMD beimisst.