Launch-Analyse Intel Arc B580 (Seite 3)

Sonntag, 15. Dezember 2024
 / von Leonidas
 

Der offizielle Stromverbrauch der Arc B580 liegt bei 190 Watt, wobei dies wohl auch das feste Powerlimit der Karte ist, Messungen oberhalb von 190 Watt wurden kaum erspäht. Inwiefern sich die Strom-Abriegelung wie bei Alchemist allein auf den Grafikchip bezieht, ist leider nicht bekannt – womöglich hat Intel dies mit Battlemage auch auf eine Karten-bezogene Strom-Abriegelung umgestellt. Allerdings kommt die Arc B580 in der Praxis sowieso nicht so hoch hinaus, der gemittelte Stromverbrauchs-Wert unter Spielen liegt gerade einmal bei 163 Watt. Auffallend ist dabei, dass faktisch alle Reviews mit einzelnen Stromverbrauchswerten höher als dies liegen, während hingegen die Reviews mit regelrechten Stromverbrauchs-Meßreihen zumeist unterhalb dieses Durchschnitts rangieren (auch jener Durchschnitt wurde natürlich zugunsten der Quellen mit höherer Wertezahl gewichtet).

Dies bedeutet, dass die Arc B580 unter bekannt stromfressenden Benchmarks durchaus nahe an ihre TDP kommen kann, in der Breite der Spiele allerdings wohl auch viele Titel existieren, wo der Stromverbrauch deutlich darunter liegt. Näher an ihre TDP kommt die Arc B580 dann unter höheren Auflösungen sowie gleichzeitigem RayTracing-Einsatz, während gerade unter der FullHD-Auflösung der Verbrauch oftmals noch niedriger als der ermittelte Durchschnittswert herauskommt. Dies deutet darauf hin, dass auch die Arc B580 unter FullHD eigentlich nicht ihre volle Performance abrufen kann – sei es limitiert durch den Intel-Treiber oder auch, weil (wie bekannt) die maximale Taktrate bereits anliegt. In der Praxis hat dieses Ergebnis allerdings auch den Vorteil, dass die Arc B580 als faktische "160W-Karte" durchgehen kann, somit auch einen heftigen Energieeffizienz-Vorteil gegenüber Alchemist erreicht (+62% gegenüber der Arc A770 16GB).

Stromverbrauch TDP Power-Limit Idle Gaming Gaming-Meßwerte (rein GPU) Effizienz
Radeon RX 7600 165W Karte: 165W 4W 160W siehe Launch-Analyse 4060Ti & 7600 91% Perf/W
Radeon RX 7600 XT 190W Karte: 190W 8W 190W siehe Launch-Analyse 7600XT 84% Perf/W
Radeon RX 6700 XT 230W ASIC: 186W 7W 219W siehe Launch-Analyse 6600 78% Perf/W
Radeon RX 6750 XT 250W ASIC: 186W ~8W 221W siehe Launch-Analyse 6x50-Refresh 82% Perf/W
GeForce RTX 3060 12GB 170W Karte: 170W 13W 172W siehe Launch-Analyse 6600 78% Perf/W
GeForce RTX 4060 115W Karte: 115W 16W 124W siehe Launch-Analyse 4060 126% Perf/W
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 160W Karte: 160W 12W 151W siehe Launch-Analyse 4060Ti & 7600 129% Perf/W
GeForce RTX 4060 Ti 16GB 165W Karte: 165W ~14W ~160W siehe PCGH & TPU 121% Perf/W
Arc A770 16GB 225W ASIC: 190W 42W 223W siehe Launch-Analyse A750 & A770 62% Perf/W
Arc B580 190W Karte: 190W 35W 163W Einzelwerte: 165W, 166W, 175W, 179W, 185W, 186W, 188W
Meßreihen: 150W, 156W, 156W, 160W, 161W, 176W
100% Perf/W
Effizienz = Performance/Watt errechnet unter der FullHD-Auflösung; Stromverbrauchs-Datenquelle für alle älteren Karten: Stromverbrauchs-Überblick für DirectX 11/12 Grafikkarten

Ein weiterhin vorhandenes und mittels der Arc B580 nur leicht abgemildertes Problem liegt im hohen Idle-Verbrauch der Karte – und dies selbst schon unter einfachsten Disziplinen von nur einem Monitor mit gerade einmal 60Hz Refreshrate. Die von Intel hierzu propagandierte Lösung besteht im ASPM-Modus, welcher allerdings an gewisse Bedingungen geknüpft ist: Das Mainboard muß dies unterstützen und unter den Windows-Energieeinstellungen muß PCI Express auf "Maximale Energieeinsparung" gesetzt werden. Klappt dies alles, geht der Idle-Verbrauch von 35 auf 9 Watt zurück (Mittel der Ergebnisse von ComputerBase und TechPowerUp). Das Gelingen dieser Aktion ist allerdings nicht auf jedem System garantiert (klappte überhaupt nicht bei der PCGH auf zwei Systemen), zudem würden hierzu Spiele-Benchmarks mit/ohne ASPM interessieren, nachdem TechPowerUp diesbezüglich eine kleine Stromverbrauchs-Differenz im Spiele-Einsatz ausgemessen haben. Wirklich Mainstream-tauglich ist das ganze sowieso nicht, dafür sollte Intel an etwas automatisch wirksamen arbeiten.

Einen Tag nach dem Referenz-Modell gab es dann auch den Launch der Hersteller-Modelle zur Arc B580 – und somit die ersten Alternativen zur Limited Edition. Bislang halten sich die Hersteller allerdings noch etwas zurück mit entsprechenden Karten bzw. schicken zumeist nur ihre hochgezüchteten Werksübertaktungen zum entsprechend hochgesetzten Preis vor. Selbiges zieht allerdings laut den Testberichten von TechPowerUp zur "ASRock B580 Steel Legend OC" und "Sparkle B580 Titan OC" überhaupt nicht: Völlig egal ob diese Karten mit nominell 2.74 oder gar 2.8 GHz Chiptakt antreten, das Performance-Ergebnis bleibt gleich zur Limited Edition von Intel. Selbst die höhere TDP des Sparkle-Modells hat hierauf keinen Einfluß. Der Grund dessen liegt in der maximalen Taktrate, wo diese beiden Hersteller-Modelle (gemäß den TPU-Messungen) augenscheinlich nur den Intel-Standard von 2.85 GHz bieten.

Arc B580 SKUs Intel Limited Edition Acer Nitro ASRock Challenger OC ASRock Steel Legend OC Sparkle Titan OC
Abmaße DualSlot, 28,0cm DualSlot, 26,8cm DualSlot, 24,9cm DualSlot, 29,8cm DualSlot, 31,5cm
offizieller Takt 2.67 GHz & 19 Gbps 2.74 GHz & 19 Gbps 2.74 GHz & 19 Gbps 2.8 GHz & 19 Gbps 2.74 GHz & 19 Gbps
Max Clock 2850 MHz ? ? 2850 MHz 2850 MHz
Realtakt 2801 MHz ? ? 2799 MHz 2793 MHz
TDP 190W (max. +20%) ? ? ? (max. +8%) 200W
Stromstecker 1x 8pol. 1x 8pol. 1x 8pol. 2x 8pol. 1x 8pol.
Realverbrauch 185W ? ? 178W 186W
Temperatur 73°C ? ? 61°C 67°C
Lautstärke 29,8 dBA ? ? 24,1 dBA 31,3 dBA
FHD Raster-Perf. 100% ? ? ±0 ±0
WQHD Raster-Perf. 100% ? ? ±0 ±0
FHD RayTracing-Perf. 100% ? ? ±0 ±0
Listenpreis $249 $279 $259 $269 $269
Straßenpreis 294-299 Euro 319 Euro 330-340 Euro 340-368 Euro 320-389 Euro
Quelle TPU-Review Asus PR TPU-Datenbank TPU-Review TPU-Review
weitere gelistete Modelle: Gunnir Index, Gunnir Photon OC Black, Gunnir Photon OC White

Und da auch das Intel-Modell (bekannterweise) eigentlich ständig bei 2.85 GHz operiert, kann somit keines der Hersteller-Modelle irgendeine Mehrperformance erzielen, welche über die Meßungenauigkeit hinausgeht. Der Effekt der Hersteller-Modelle beschränkt sich damit bislang darauf, die Sache kühler und mit weniger Geräuschbelastung abzuleisten. Ob dies allerdings die nicht gerade geringen Mehrpreise der Hersteller-Modelle wert ist, müssen die Grafikkarten-Käufer entscheiden. Normalerweise sollte man für ein nur in einzelnen Punkten maßvoll besseres Hersteller-Design nicht wirklich mehr verlangen, als was das Referenz-Design kostet. Offen bleibt derzeit noch die Frage, ob die Hersteller-Designs vielleicht mehr bieten können in der Frage der Übertaktung. Die Bedingung hierfür wäre natürlich, dass eine Übertaktung auch den "Max Clock" mit erhöht – ohne dies käme man folgerichtig wieder nur beim selben Performance-Ergebnis heraus.

In der Summe der Dinge hat Intel mit der Arc B580 einen guten, sogar hoffnungsvollen Start der NextGen-Grafikkarten sowie von "Battlemage" geliefert. Sicherlich muß sich die Arc B580 im kommenden Jahr dann wohl mit anderen, ebenfalls neuen Kontrahenten von AMD & nVidia herumschlagen – aber dies ist noch etwas hin, die neuen Mainstream-Modelle der beiden anderen Grafikchip-Entwickler stehen nicht direkt zum Jahresstart an. Zudem ist es eine offene Frage, ob AMD & nVidia im Jahr 2025 für den Mainstream-Bereich tatsächlich etwas anderes als 8-GB-Modelle oder eben 16-GB-Modelle mit sattem Preisaufschlag liefern können. Für den Augenblick sticht die Arc B580 genau in die Lücke, welche die Angebotsportfolios von AMD & nVidia gelassen haben – eine Grafikkarte mit zeitgemäßer VRAM-Ausstattung im Preisbereich von (möglichst nicht mehr als) 300 Euro.

AMD hat demgegenüber nur die etwas teureren Radeon RX 7600 XT und 6750 XT Modelle, wobei die Arc B580 erstgenannte spielend schlägt und nur die Radeon RX 6750 XT ein würdiger Gegner ist. Allerdings kostet diese AMD-Karte auch etwas mehr, verbraucht dabei kräftig mehr und hat keineswegs die RayTracing-Performance der Arc B580, ist eben auch basierend auf alter RDNA2-Technologie. Zwischen beiden Karten gibt es Für & Wider, jeder kann da seine individuelle Entscheidung treffen. In absehbarer Zeit dürfte dem Grafikkarten-Käufer selbige Entscheidung aber auch ganz abgenommen werden, denn natürlich ist die Radeon RX 6750 XT auf Auslauf-Kurs. Großartig andere Optionen hat AMD dann nicht, die Radeon RX 7700 XT ist preislich kein Gegner, die Radeon RX 7600 XT zu teuer, die Radeon RX 7600 non-XT VRAM-technisch nicht mehr zeitgemäß.

Bei nVidia sieht es hingegen nach noch weniger Konkurrenz zur Arc B580 aus, denn selbiges VRAM-Argument gilt glasklar auch für GeForce RTX 4060 & 4060 Ti. Die einzige VRAM-technisch passende Lösung von nVidia besteht in der GeForce RTX 3060 12GB, welche allerdings üblicherweise ein bemerkbares Stück langsamer ist (auch unter RayTracing) und dafür dann nicht wirklich entsprechend weniger kostet. Wenn man den VRAM-Punkt oben hält, führt erstaunlicherweise derzeit wenig an der Wahl zwischen Arc B580 oder Radeon RX 6750 XT vorbei. nVidia kann tatsächlich nur dann punkten, wenn man den VRAM-Unterschied nicht beachtet bzw. sich auf 8-GB-Grafikkarten noch im ausgehenden Jahr 2024 einläßt. Davon ist allerdings streng abzuraten, jedenfalls zu Preispunkten um die 300 Euro (bei klar niedrigeren Preisen wäre dies logischerweise eine andere Sache).

Überblick 7600 7600XT 6700XT 6750XT 3060-12GB 4060 4060Ti-8GB A770-16GB B580
RDNA3, 8GB RDNA3, 16GB RDNA2, 12GB RDNA2, 12GB Ampere, 12GB Ada, 8GB Ada, 8GB Alchemist, 16GB Battlemage, 12GB
gemittelte FHD Raster-Perf. 89,2% 97,7% 105,3% ~111% 81,9% 95,8% 119,2% 84,6% 100%
gemittelte WQHD Raster-Perf. 81,2% 92,1% 102,7% ~108% 78,7% 89,1% 111,3% 86,7% 100%
gemittelte FHD RayTr-Perf. 55,4% 73,0% 78,2% ~82% 86,7% 102,2% 128,9% 87,6% 100%
gemittelte WQHD RayTr-Perf. ~50% ~70% ~75% ~79% - ~90% ~113% ~91% 100%
offizielle TDP 165W 190W 230W 250W 170W 115W 160W 225W 190W
realer Stromverbrauch 160W 190W 219W 221W 172W 124W 151W 223W 163W
Energieeffizienz (FHD Raster) 91% 84% 78% 82% 78% 126% 129% 62% 100%
Listenpreis $269 $329 $479 $549 $329 $299 $399 $349 $249
Straßenpreis (ab) 266€ 342€ EOL 329€ 274€ 294€ 388€ 313€ 294€
Perf/Preis: FHD Raster 99% 84% - 99% 88% 96% 90% 79% 100%
Perf/Preis: FHD RayTracing 61% 63% - 74% 93% 102% 98% 82% 100%
Hinweise: Performance der Radeon RX 6750 XT gemäß früherer Werte interpoliert; alle Performance/Preis-Kalkulationen gegenüber dem aktuellen Bestpreis

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt: Der Idle-Stromverbrauch bei Intel ist weiterhin murks, zudem sind die Performance-Ergebnisse auch der ersten Battlemage-Grafikkarte generell wankelmütig. Es kann jedes Ergebnis von weit unterhalb GeForce RTX 4060 bis oberhalb GeForce RTX 4060 Ti geben, nur im Mittel vieler Benchmarks kommt das aufgezeigte Performance-Bild heraus. Wer den Großteil seiner Gaming-Zeit in immer wieder dasselbe Spiel steckt, sollte also unbedingt die Benchmarks dieses einen Spiele-Titels kontrollieren. Zudem kann man auch gut und gerne abwarten, ob Hardware Unboxed noch ihren typischen 45-Spiele-Test auch mit der Arc B580 auflegen – dann könnte man sich eher sicher sein, ob das derzeit gezeigte Performance-Ergebnis auch über eine größere Breite von Spiele-Titeln Bestand hat. Daneben verschenkt Intel wohl wieder etwas FullHD-Performance bzw. sind die besseren WQHD-Ergebnisse für die Arc B580 weitgehend wertlos, da selbige vom fps-Niveau her klar zur FullHD-Auflösung gehört.

Aber es gilt auch: Die großen Probleme der Alchemist-Anfangszeit sind im eigentlichen weg. Die Intel-Grafikkarten können vergleichsweise regulär genutzt werden, bezüglich Treiber-Aktualisierungen zugunsten neuer Spiele-Veröffentlichungen ist Intel inzwischen ähnlich fix wie AMD & nVidia. Sicherlich ist Intel bezüglich der breiten Spiele-Kompatibilität auch weiterhin noch nicht auf dem (hohen) Stand von AMD & nVidia, aber dies ist inzwischen eher ein Rennen um die letzten Prozentpunkte und keineswegs mehr ein monströser Unterschied wie noch zum Alchemist-Start vor zwei Jahren. Natürlich ist es auch einigermaßen individuell, wie hoch man dieses Thema hängt – die Frage ist nur, ob dieser gewisse Kompatibilitäts-Nachteil den großen Pluspunkt der VRAM-Bestückung wirklich schlagen kann.

Denn letztlich muß Intel gar nicht einmal AMD und nVidia überbieten, eine gleichwertige Performance würde vollkommen ausreichend sein (in der Praxis werden Radeon RX 7600 und GeForce RTX 4060 allerdings klar bzw. maßvoll geschlagen). Intels Arc B580 hat einfach den massiven Vorteil, dass man grob dasselbe wie Radeon RX 7600 oder GeForce RTX 4060 plus ein bißchen Mehrperformance zur richtigen Speichermenge anbietet – und dass dies spätestens im Jahr 2025 der dominierende Punkt in der Evalierung der vorhandenen Angebote sein sollte. Reduziert man das aktuelle Grafikkarten-Angebot in der 300-Euro-Klasse auf die noch angebotenen Modelle mit mehr als 8 GB VRAM, bleiben nur die technologisch alten und dem Auslauf-Status gewidmeten Modelle Radeon RX 6750 XT und GeForce RTX 3060 12GB übrig – und eben die Arc B580 als einziges modernes Modell mit passender Speichermenge.

Gen. & Speicher FHD Perf-Index Realverbr. Listenpreis Straßenpreis
GeForce RTX 4060 Ti 8GB Ada Lovelace, 8GB 1660% 151W $399 / 439€ 388-420 Euro
Radeon RX 6750 XT RDNA2, 12GB 1620% 221W $549 / 619€ 329-390 Euro
Radeon RX 6700 XT RDNA2, 12GB 1540% 219W $479 / 479€ EOL
Arc B580 Battlemage, 12 GB 1460% 163W $249 / 289€ 294-340 Euro
Radeon RX 7600 XT RDNA3, 16GB 1430% 190W $329 / 359€ 342-370 Euro
GeForce RTX 4060 Ada Lovelace, 8GB 1360% 124W $299 / 329€ 294-320 Euro
Radeon RX 6700 RDNA2, 10GB ~1340% ~189W - EOL
Radeon RX 7600 RDNA3, 8GB 1330% 160W $269 / 299€ 266-290 Euro
Arc A770 16GB Alchemist, 16GB 1230% 223W $349 313-350 Euro
GeForce RTX 3060 12GB Ampere, 12GB 1130% 172W $329 / 329€ 274-300 Euro
FHD-Perf. gemäß 3DC Performance-Index (auf Basis Raster-Perf.), Straßenpreise gemäß Geizhals für sofort lieferbare Angebote

Die Arc B580 gewinnt damit keineswegs mit fliegenden Fahnen, vorstehende Performance/Preis-Wertungen sehen so einige andere Grafikkarten auf ähnlichem bis identischem Niveau. Der Vorteil der Arc B580 liegt schlicht in der Kombination aus Performance, Preis und passender Speichermenge. Man kann es auch anders ausdrücken: Wäre diese Karte von nVidia – 12 GB VRAM mit Mainstream-Preis und gutklassiger Performance – dann könnten sich die Einzelhändler jetzt nicht vor Bestellungen retten. Intel liefert hier das, was man eigentlich von AMD & nVidia seit gut zwei Jahren erwartet hatte: Eine simple Mainstream-Grafikkarte, die einfach nur mehr als 8 GB VRAM bietet und dafür keine deutlichen Preisaufschläge ansetzt. Für eine gewisse Zeit war die Radeon RX 6700 non-XT eine solche Karte, aber AMD hat dieses Modell auch irgendwie viel zu klein gehalten.

Das einzige, was man dagegen anführen kann, ist das Intel mit einer solchen Lösung ziemlich spät kommt. Und in der Tat liefert die Arc B580 wirklich nur das, was die Radeon RX 6700 XT (teilweise schneller) bereits vor zwei Jahren konnte. Jene Karte war ab dem zweiten Halbjahr 2023 auch nicht teurer als die Radeon RX 6750 XT derzeit. Normalerweise müssten sich alle Grafikkarten-Käufer dieses Segments also bereits entsprechend eingedeckt haben. Diese These ignoriert allerdings den Punkt, dass nur die wenigsten Grafikkarten-Käufer des Mainstream-Segments aller 1-2 Generationen aufrüsten, so wie es im HighEnd- und Enthusiasten-Segment eher üblich ist. Gerade im Mainstream-Segment wechseln die Grafikkarten-Käufer seltener und eher zu eigenfestgelegten Zeiten ihre Grafikkarte. Es gibt in diesem Segment somit zu jeder Zeit Käufer, welche genau jetzt suchen und umrüsten wollen.

Eher ein gewisses Problem für die Arc B580 besteht darin, dass Intel deren Marktstart zu zaghaft angegangen ist, womit derzeit mehr oder weniger alles ausverkauft ist und somit auch die überhöhten Preise der (nicht schnelleren) Werksübertaktungen weiterhin Bestand haben. Insofern Intel seine Limited Edition wirklich eines Tages vom Markt nehmen will, sollte Intel aufpassen, dass das Preisniveau der Herstellermodelle spätestens dann das Listenpreis-Niveau erreicht hat. Denn teurer als 300 Euro darf die Arc B580 wirklich nicht werden, wie gesagt ist das Performance/Preis-Verhältnis oftmals gar nicht besser als bei anderen Marktangeboten. Insofern Intel dies hinbekommt und die Arc B580 selber oder über die Grafikkarten-Hersteller für unter 300 Euro anbietet, gibt es allerdings nur ein Fazit zur Arc B580: Ordentliche Performance, ordentlicher Preis, aber mit der richtigen Speichermenge – so wie Radeon RX 7600 und GeForce RTX 4060 hätten aussehen sollen.