Gemäß u.a. der ComputerBase hatte die Mindfactory am Donnerstag nachmittags teilweise sogar schon die Arc B570 lieferbar angeboten – obwohl jene Karte eigentlich erst am 16. Januar 2025 in den Ring steigen soll. Da hierfür wie gesagt bereits Lagerware zur Verfügung stand, muß Intel bzw. die Grafikkarten-Hersteller mit jener Karte bereits spruchreif sein, womit deren Launch erst in Monatsfrist somit klar künstlich nach hinten verlegt wurde. Möglicherweise war sich Intel nicht sicher, wie gut die Arc B570 ankommt bzw. ob die nur 10 GB Grafikkartenspeicher (wegen des auf 160-bit reduzierten Speicherinterfaces) nicht vielleicht hier und da in den Benchmarks Probleme machen würde. Somit hat man die Arc B570 auf einen Termin gelegt, wo so viel andere Dinge gleichzeitig passieren werden, dass jene Karte eher untergeht bzw. etwaige Diskussionen schnell von anderen Themen weggespült werden.

Aus heutiger Sicht, nach dem ziemlich positiv ausfallenen Launch zur Arc B580, war dies vielleicht die falsche Entscheidung. Generell fällt auf, dass die Menge der Launch-Reviews zur Arc B580 vergleichsweise überschaubar ist, da ist bei AMD- und nVidia-Launches deutlich mehr los. Eventuell wäre es besser für diesen Launch gewesen, sowohl die Hersteller-Designs zur Arc B580 (Testberichte am Freitag ab 15 Uhr) als auch die Arc B570 zusammen mit dem Intel-Design zur Arc B580 am selben Tag abzuhandeln. Die mediale Aufmerksamkeit wäre wohl größer ausgefallen, es gäbe über die verschiedenen Hersteller-Karten mehr Ansatzpunkte, um sich dem Thema "Battlemage" zu nähern. Davon abgesehen sei noch erwähnt, dass die Mindfactory am Donnerstag auch die Arc B580 in den Verkauf geschickt hatte, dann jedoch diese Listungen heruntergenommen hat, da der offizielle Verkaufsstart eigentlich auf dem 13. Dezember steht. Nach einer Stunde wurden dabei (mehr als) 20 Stück von zwei Hersteller-Modellen zur Arc B580 verkauft.

Laut Tom's Hardware haben Mitglieder des Overclock-Forums ein inoffizielles Beta-BIOS ausprobiert, welches den Microcode 0x114 für Arrow Lake mitbringt. Die "Erfolge" der Aktion waren allerdings mager bis nicht existent, so dass hier wohl keine schnelle Lösung für die Performance-Probleme von Arrow Lake kommt. Andere Anzeichen der letzten Tage waren in dieser Frage positiver, allerdings fehlt natürlich eine echte Performance-Evalierung, welche über einzelne Benchmarks hinaus geht. Anzunehmerweise warten die Hardwaretester hierzu ab, damit irgendetwas griffiges vorhanden ist – entweder eine von Intel aktiv promotete Microcode-Version oder aber einen durchgängingen Performance-Boost, über welchen es sich zu berichten lohnt.

Beim Rest-Angebot an Radeon RX 6000 Grafikkarten hat sich dann endlich einmal breitflächig etwas mit deren Markrückzug getan – locker ein Jahr, nachdem man selbiges eigentlich erwartet hatte. Somit sind derzeit Radeon RX 6700 XT und 6950 XT aus dem Markt gegangen bzw. werden nur noch vereinzelt zu Mondpreisen gelistet. Bei allen anderen RDNA2-Modellen ist die Tendenz allerdings inzwischen klar dieselbe, nahezu jedes Modell hat in der einen oder anderen Form an Marktpräsenz abgebaut. Bei Radeon RX 6600, 6650 XT und 6800 XT ist dies über eine klar zurückgehende Verfügbarkeit sofort zu sehen, bei der Radeon RX 6800 fehlt nunmehr das bislang omnipräsente Mindfactory-Angebot – was darauf schließen läßt, dass diese Karte demnächst genauso EOL gehen dürfte. Allein die Radeon RX 6750 XT hat sich noch ganz gut gehalten, dies allerdings auf einem vorher schon sehr mäßigen Präsenz-Niveau.

Generell sieht es somit nunmehr danach aus, als würden diese RDNA2-basierten Grafikkarten tatsächlich komplett auslaufen, augenscheinlich sogar inklusive der Radeon RX 6600. Dies entspricht durchaus dem Modus Operandi bei AMD, wo man üblicherweise zwei Grafikkarten-Generationen gleichzeitig im Verkauf stehen hat – und wo wie bekannt mit der RDNA4-basierten Radeon RX 8000 Serie ab dem neuen Jahr eine nächste Generation ansteht. Wer noch irgendeinen Bedarf an Radeon RX 6000 Beschleunigern hat, sollte jenen somit umgehend realisieren. Auf irgendwelche Abverkaufspreise sollte man keineswegs hoffen, die lange Spanne dieses Abverkaufs macht dieserart Lagerbereinigungen unnötig, weil zuletzt sicherlich nur noch das produziert wurde, was sich auch tatsächlich absetzen läßt. Daneben gingen jüngst die Preise aller dieser Grafikkarten (wegen des schlechteren Dollar/Euro-Wechselkurses) etwas nach oben, nebenbei darauf hinzeigend, dass es sich hier keineswegs um uralte Lagerware handelt.