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News des 16./17. März 2024

Twitterer AGF teasert die am Montag startende nVidia-Hausmesse "GTC 2024" an, zu welchem nVidias nächste HPC/AI-Lösung "B100" vorgestellt werden soll. Jene basiert auf dem GB100-Chip der "Blackwell"-Architektur in ihrem HPC/AI-Zweig, welche also nichts mit "Gaming-Blackwell" und damit den GB20x-Grafikchips zu tun hat. Der Twitterer beschreibt "B100" dabei aus zwei Einzelchips auf CoWoS-L Packaging aufgebaut und mit insgesamt 192 GB HBM3e-Speicher ausgerüstet, der nächstjährige Refresh "B200" soll dann sogar 288 GB Speicher bieten. Letzteres wird offenbar über Verbesserungen der Speicherchip-Hersteller erreicht, denn B100 & B200 dürften auf demselben GB100-Chip mit kolportiert 160 Shader-Clustern samt 8192 Bit Speicherinterface basieren (B100 & B200 = Produkte, GB100 = Chip).

I dont want to spoil Nvidia B100 launch tomorrow but this thing is a monster. 2 dies on CoWoS-L, 8x8-Hi HBM3e stacks for 192GB of memory. One year later, B200 goes with 12-Hi stacks and will offer a beefy 288GB. And the performance! ...
Quelle:  AGF @ Twitter am 17. März 2024

Aller Wahrscheinlichkeit setzt sich der GB100-Chip somit schlicht aus zwei GB102-Chips zusammen, die genannten Hardware-Daten entstehen somit kumuliert. Im HPC-Bereich sind derart MultiChip-Konstruktionen weder ungewöhnlich noch besonders kritisch, da üblicherweise an enorm parallelisierbaren Aufgaben gearbeitet wird. Mittels des Herunterbrechens auf zwei Einzelchip gewinnt nVidia drei Punkte: Erstens läßt sich der GB102 auch einzeln (für kleinere Anforderungen) verkaufen, findet somit eine Ausweitung des Produkt-Portfolios statt. Zweitens erhöht sich über die deutlich kleineren Einzelchips die Fertigungsausbeute gegenüber einem einzelnen großen Chip (welcher zudem aufwendiger zu fertigen wäre). Und drittens gewinnt nVidia mehr Potential bei der Chipfläche, könnte man kumuliert auch bei über 1000mm² landen. Sehr gut möglich zudem, dass nVidia wieder viel mehr an Technik in seine nächste HPC/AI-Generation integriert hat, der Twitterer verspricht jedenfalls erhebliche Performance-Gewinne.

Generation Fertigung Chip-Daten SM, FP32 Interface
nVidia GP100 Pascal 16nm TSMC 15,3 Mrd. Tr. auf 610mm² 60 SM, 3840 FP32 4096 Bit HBM2
nVidia GV100 Volta 12nm TSMC 21,1 Mrd. Tr. auf 815mm² 84 SM, 5376 FP32 4096 Bit HBM2
nVidia GA100 Ampere 7nm TSMC 54,2 Mrd. Tr. auf 826mm² 128 SM, 8192 FP32 6144 Bit HBM2
nVidia GH100 Hopper 5nm TSMC 80 Mrd. Tr. auf 814mm² 144 SM, 18'432 FP32 6144 Bit HBM2e/HBM3
nVidia GB100 Blackwell 3nm TSMC MCM (2x GB102) 160 SM 8192 Bit HBM3e

Die derzeit noch am Grafikkarten-Markt angebotenen Radeon RX 6000 Grafikkarten haben gegenüber letztem Monat inzwischen (nochmals) stark an Verfügbarkeit eingebüßt – und könnten damit (außerhalb der Radeon RX 6750 XT) durchaus schnell vom Markt verschwinden. Jenes Urteil gab es zur Radeon RX 6800/6900 Serie allerdings auch schon letzten Herbst, dennoch haben sich einzelne Angebote zu diesen Karten die ganze Zeit über halten können. Allerdings waren diese Angebote auch preisgünstig, woraus immer auch ein beachtbarer Absatz resultierte. Dies gilt weiterhin für Radeon RX 6800 & 6800 XT, während die Radeon RX 6950 XT inzwischen jedoch zumeist nicht mehr zu attraktiven Preisen angeboten wird. Dies darf normalerweise als Hinweis auf das tatsächlich anstehende Auslaufen der Karte verstanden werden. Gleiches gilt für Radeon RX 6700 & 6700 XT, letztere kostet inzwischen sogar leicht mehr als die Radeon RX 6750 XT.

6700 6700XT 6750XT 6800 6800XT 6950XT
20. August 2023 320-350€ 330-370€ 390-440€ 460-530€ 540-570€ 630-660€
5. Oktober 2023 ? ? ? 450-530€ 540-600€ 640-720€
12. November 2023 280-330€ 340-370€ 390-450€ 450-480€ 500-590€ 600-730€
22. Dezember 2023 ? ? ? 420-460€ 500-600€ 600-800€
18. Februar 2024 280-420€ 380-430€ 390-450€ 410-510€ 530-610€ 760-850€
17. März 2024 320-430€ 390-470€ 380-440€ 380-500€ 530-590€ 630-860€
akt. Verfügbarkeit ★☆☆☆☆ ★★☆☆☆ ★★★★☆ ★☆☆☆☆ ★★☆☆☆ ★☆☆☆☆
aktuelle Verfügbarkeit zur zuletzt genannten Preislage, alle Daten gemäß Geizhals-Preisvergleich

Zuletzt an vielen Stellen vermeldet wurden fallende Grafikkarten-Preise im aktuellen Angebots-Portfolio, sprich von "Radeon RX 7000" und "GeForce RTX 40" Serien. Hierzu ergaben sich manchmal sogar im Tages-Abstand neue Bestpreise, in den meisten Fällen nur mit geringem preislichen Gewinn, aber in der Tendenz durchaus erfreulich. Während die aktuelle Grafikkarten-Generation Ende 2022 noch mit überzogenen Straßenpreisen in den Handel ging, können sich dies heutige Neuvorstellungen nicht mehr leisten, sondern halten ihren Listenpreis ein oder unterbieten jenen kurz nach Launch sogar teilweise beachtbar. Andere Grafikkarten kommen inzwischen auch gleich mit passenden Listenpreisen an, wie Radeon RX 7800 XT oder 7900 GRE. Insbesondere im Midrange-Segment zwischen Radeon RX 7700 XT und GeForce RTX 4070 Super ergibt sich somit in den letzten Wochen ein guter Wettstreit der Angebote.

Liste nach Launch aktuell
Radeon RX 7900 XTX $999  (umgerechnet: 1090€) 1400-1800 Euro 950-1040 Euro
Radeon RX 7900 XT $899  (umgerechnet: 981€) 1050-1130 Euro 720-800 Euro
Radeon RX 7900 GRE $549  (umgerechnet: 599€) 580-630 Euro 580-630 Euro
Radeon RX 7800 XT $499  (umgerechnet: 544€) 570-630 Euro 520-570 Euro
Radeon RX 7700 XT $419  (umgerechnet: 457€) 480-520 Euro 420-480 Euro
Radeon RX 7600 XT $329  (umgerechnet: 359€) 350-380 Euro 350-380 Euro
Radeon RX 7600 $269  (umgerechnet: 293€) 290-330 Euro 260-300 Euro
GeForce RTX 4090 $1599  (umgerechnet: 1745€) 2300-2650 Euro 1750-1920 Euro
GeForce RTX 4080 Super $999  (umgerechnet: 1090€) 1110-1200 Euro 1080-1150 Euro
GeForce RTX 4080 $1199  (umgerechnet: 1309€) 1500-1600 Euro 1030-1120 Euro
GeForce RTX 4070 Ti Super $799  (umgerechnet: 872€) 870-920 Euro 840-920 Euro
GeForce RTX 4070 Ti $799  (umgerechnet: 872€) 900-1000 Euro 700-820 Euro
GeForce RTX 4070 Super $599  (umgerechnet: 653€) 640-680 Euro 600-670 Euro
GeForce RTX 4070 $549  (umgerechnet: 599€) 640-680 Euro 550-600 Euro
GeForce RTX 4060 Ti 16GB $499  (umgerechnet: 544€) 520-580 Euro 450-500 Euro
GeForce RTX 4060 Ti 8GB $399  (umgerechnet: 435€) 430-470 Euro 380-420 Euro
GeForce RTX 4060 $299  (umgerechnet: 326€) 300-340 Euro 290-330 Euro

Dies zeigt grundsätzlich darauf hin, dass der normale tägliche Preiskampf der Einzelhändler funktioniert bzw. jene ihren Druck auch an die Distributoren und jene wiederum an die Grafikkarten-Hersteller weitergeben können. Und letztlich müssen damit auch für die Grafikkarten-Hersteller gewisse preisliche Reserven existieren, um diese ständig niedrigeren Straßenpreise ermöglichen zu können – sei es, weil AMD & nVidia die preislichen Zügel derzeit weniger streng anlegen, oder weil man im Laufe der Fertigung derselben Grafikkarten-Generation üblicherweise kleine Verbesserungen erzielt, welche den Herstellungspreis (leicht) senken. Man kann derzeit durchaus von einem "lebhaften" Grafikkarten-Markt reden, welcher wie zu Zeiten vor Corona-Pandemie und Cryptomining-Hype läuft – allerdings leider auf einem insgesamt klar höheren Preisniveau.