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News des 18. September 2024

Nach einiger Zeit soll es mal wieder einen Blick auf das Restangebot an RDNA2-Beschleunigern geben, welcher Auskunft über den Marktstand dieser langgedienten Grafikkarten-Generation gibt. Logischerweise geht es hierbei nur rückwärts bei der Angebotsbreite, dennoch halten sich die Radeon RX 6000 Grafikkarten erstaunlich zähe am Markt. Zu den faktischen Marktabgängen von Radeon RX 6700 & 6700 XT von diesem Juli ist derzeit noch kein weiteres Modell hinzugekommen. Allerdings ergeben sich nunmehr deutliche Rückzugserscheinungen bei Radeon RX 6650 XT & 6750 XT, welche gegenüber Juli beachtbar an Marktverbreitung verloren haben. Noch sind die Preise für diese Grafikkarten in Ordnung, aber das zurückgehende Marktangebot ist normalerweise ein Anzeichen von fehlenden Nachlieferungen und dies führt über kurz oder lang zum Ausverkauft-Status bei den preislich vernünftigen Angeboten, womit nur noch die preislich unvernünftigen Angebote im Markt bestehen bleiben.

6600 6650XT 6700 6700XT 6750XT 6800 6800XT 6950XT
18. September 2024 195-220€ 240-270€ 470€ 450-470€ 320-350€ 390-430€ 490-540€ 570-630€
aktuelle Verfügbarkeit ★★★★☆ ★★☆☆☆ ★☆☆☆☆ ★☆☆☆☆ ★★☆☆☆ ★☆☆☆☆ ★★☆☆☆ ★☆☆☆☆
Verfügbarkeits-Tendenz ⇘ ⇘ ⇘ ⇘
18. Juli 2024 205-230€ 250-280€ 420€ 400-520€ 340-420€ 370-450€ 540-620€ 620-650€
21. Juni 2024 205-230€ 240-270€ 300-420€ 480-530€ 330-410€ 390€ 530-570€ 610-650€
29. Mai 2024 205-230€ 240-270€ 420€ 460-560€ 330-410€ 390-470€ 540-570€ 610-650€
15. April 2024 210-240€ 240-300€ 320-440€ 390-540€ 350-420€ 390-550€ 530-700€ 640-890€
17. März 2024 ? ? 320-430€ 390-470€ 380-440€ 380-500€ 530-590€ 630-860€
18. Februar 2024 ? ? 280-420€ 380-430€ 390-450€ 410-510€ 530-610€ 760-850€
22. Dezember 2023 ? ? ? ? ? 420-460€ 500-600€ 600-800€
12. November 2023 200-220€ 240-270€ 280-330€ 340-370€ 390-450€ 450-480€ 500-590€ 600-730€
5. Oktober 2023 ? ? ? ? ? 450-530€ 540-600€ 640-720€
20. August 2023 190-240€ 240-270€ 320-350€ 330-370€ 390-440€ 460-530€ 540-570€ 630-660€
aktuelle Verfügbarkeit zur zuletzt genannten Preislage, alle Daten gemäß Geizhals-Preisvergleich

So wie es derzeit aussieht, könnte mittelfristig alles von Radeon RX 6600 XT bis 6750 XT den Markt verlassen. Dies steht natürlich unter dem Vorbehalt von Abverkaufsaktionen wie diejenigen der Radeon RX 6800 & 6900 Modelle bei der Mindfactory, welche sich seit Ende 2023 (!) in dieser Form halten: Meistens nur ein einzelnes preisgünstiges Angebot, die anderen Händler mit oftmals klar schlechteren Preisen und zumeist auch keinerlei Lagerware. Nomalerweise würde man denken, dass sich ein solches Angebot nur ein paar Wochen hält, gerade da speziell die Radeon RX 6800 (non-XT) damit konstant zu einem gutklassigen Preis für eine 16-GB-Grafikkarte angeboten wurde & wird. Aber wie zu sehen, nähern sich diese "Abverkaufs-Angebote" nunmehr bedenklich der Jahres-Marke – spottend jeglicher gesunder Logik sowie aller Wirtschafts-Theorie. Irgendwann wird dies natürlich vorbei sein, allein die Radeon RX 6600 samt der noch kleineren RDNA2-Modelle Radeon RX 6500 XT & 6400 haben eine gewisse Chance, auch weiterhin als LowEnd-Zweig das AMD-Portfolio zu ergänzen.

Daneben dürften die AMD-Absätze gerade der Mindfactory nochmals deutlich zurückgehen, wenn dann ein Großteil des RDNA2-Angebots tatsächlich in den EOL-Status übergeht. Die Radeon RX 6800 (non-XT) ist seit Monaten unter den verkaufsstärksten Grafikkarten bei der Mindfactory – ein Umstand, welchen es bei einem anderen Einzelhändler mangels des entsprechenden Angebots gar nicht geben kann. Diese (zusätzliche) Verfälschung der AMD-Marktanteile bei der Mindfactory wird dann verschwinden, wenn speziell Radeon RX 6800 & 6800 XT tatsächlich aus dem Markt gehen. Hinzugerechnet die augenscheinlich kommende Einstellung von Radeon RX 6650 XT bis 6750 XT dürfte der RDNA2-Marktanteil bei der Mindfactory danach deutlich kleiner ausfallen als die im zweiten Quartal ermittelten 16,9% – und damit natürlich auch AMDs ingesamten Marktanteil bei der Mindfactory weiter reduzieren. Gut möglich, dass man nach dem RDNA2-Marktabschied bei der Mindfactory für diesen Händler untypische schwache AMD-Marktanteile von nur ca. 35% sehen kann – was dann aber auch eher zum deutschen & österreicher Gesamtmarkt passen würde.

VideoCardz berichten über Aussagen des bekannten Leakers 'Golden Pig Upgrade', wonach AMD die Hawk-Point-APUs nächstes Jahr als "Ryzen 200" Serie zu einem (weiteren) Refresh führen wird. "Hawk Point" (Ryzen 8000 Serie) selber ist ja eigentlich schon ein Refresh der Mobile-APU "Phoenix" (Ryzen 7000 Serie), technisch eigentlich unverändert und faktisch dasselbe Stück Silizium (maximal ein neues Stepping). So gesehen kommt als "Ryzen 200" Serie nächstes Jahr die dritte Generation auf Basis von Phoenix-Technik – was jedoch & leider "normal" für AMD im Mobile-Segment ist. Der Unterschied liegt primär darin, dass die Refreshs dann in der Marktpositionierung nach unten rutschen: War Phoenix mal die seinerzeitige Haupt-APU für AMD, wird Ryzen 200 dann eher in den Mainstream-Bereich gehen, da inzwischen längst die Strix-Point-basierte "Ryzen AI 300" Serie die aktuelle Haupt-APU von AMD ist. Unter Umständen gibt es damit dann vielleicht sogar noch einmal eine stärkere Marktverbreitung von Phoenix-Technik, manche dieser AMD-APUs scheinen erst dann wirklich gut zu gehen, wenn sie nicht mehr die neueste Technik sind und daher von AMD mutmaßlich verbilligt angeboten werden.

Aus der Foren-Diskussion, wie der nVidia-CEO seine gestern genannte Aussage von 32 halluzinierten Pixeln pro einem tatsächlich gerenderten Pixel gemeint haben könnte, ergibt sich eine ganz brauchbare These: Denn bislang "erfindet" DLSS selbst im "Ultra Performance" Modus maximal die 8fache Pixelmenge (3x3 Scale Factor sind die 9fache Pixelmenge, wovon ein Pixel tatsächlich berechnet wird), dies reicht somit nicht als Erklärung aus. Aber die Zahl "8" ist ein Teiler der gesuchten Zahl "32", womit hier wahrscheinlich schlicht ein Frameraten-Verbesserer aka "Frame Generation" drübergeworfen wird. Die aktuelle Version reicht hierfür mit eine reinen Frame-Verdopplung nicht aus, aber mit einer Frame-Vervierfachung könnte es (mit etwas kreativer Mathematik) passen: Die Endsumme sind 36 Pixel, wovon nur einer tatsächlich gerendert wird, ergo eigentlich 35 halluzinierte Pixel. Aber womöglich wird hier eingerechnet, dass für FrameGeneration dennoch gewisse Berechnungen am Pixel stattfinden, beispielsweise zugunsten der Eingabelatenz – dann könnte man in der Tat auf die vorgenannte Zahl von "32" rein halluzinierten Pixeln kommen.

So oder so hat der nVidia-CEO damit im übrigen ausgesagt, dass man an einer Erweiterung von DLSS/FG arbeitet, welche einen noch viel größeren Anteil der Pixel schlicht erfindet. Ob es DLSS "Ultra Performance" mit 4x Frame Generation werden wird, wie vorstehend vermutet, bleibt natürlich abzuwarten – genauso, wann nVidia dies herausbringt. Eine besondere Bedeutung kann dies kaum entwickeln, da DLSS "Ultra Performance" jetzt nicht unbedingt unter der Kategorie "looks photorealistic" läuft, so wie vom nVidia-CEO in seiner Aussage beschrieben. Es ist auch unwahrscheinlich, dass das bessere Training des nVidia-eigenen neuralen Netzwerks (zugunsten des Trainings-Sets von DLSS) noch wesentlich mehr herausholt, gemäß der These der tiefhängenden Frucht dürfte da kaum noch ein beachtbarer Qualitäts-Zuwachs nachkommen können. Eher anzunehmen ist, dass sich nVidia darum kümmern dürfte, das Eingabelatenz-Problem von Frame Generation zu lösen, beispielsweise eben durch teilweise Pixel-Berechnungen nur hierfür. Damit könnte man Frame Generation weitaus breiter nutzen als bisher – und dies dann eben auch auf höheren Bildqualitäten als dem "Ultra Performance" Modus von DLSS.