Grafikkarten-Verkaufsstatistik Mindfactory Q2/2024

Sonntag, 8. September 2024
 / von Leonidas
 

Mit dem abgelaufenen zweiten Jahresquartal läßt sich eine neue Grafikkarten-Verkaufsstatistik der diesbezüglichen Absätze & Umsätze des deutschen Einzelhändlers 'Mindfactory' aufstellen, in Fortsetzung der Grafikkarten-Verkaufsstatistik für das Jahr 2023 sowie der entsprechenden Statistik für das erste Quartal 2024. Im Gegensatz zu selbigen Jahresanfangs-Quartal sah das zweite Quartal 2024 keinerlei weitere Grafikkarten-Neuvorstellungen, dafür allerdings die Marktdurchsetzung von nVidia "SUPER"-Serie und in Folge dessen einen deutlich ausgeglicheren Markt als noch im Jahr 2023. Wie die Grafikkarten-Absätze und -Umsätze von AMD, nVidia und Intel im zweiten Quartal 2024 bei der Mindfactory aussehen, wie der Vergleich zu den Vorquartalen ausfällt und welche Grafikkarten-Modelle bzw. Grafikkarten-Serien sich besonders weit vorn in der Absatz-Statistik positionieren konnten, wird dieser Artikel aufzeigen.

Einzurechnen wäre hierbei immer, dass die Mindfactory-Verkaufszahlen bekannterweise weit entfernt von Perfektion oder gar repräsentativ für den Gesamtmarkt sind. Zum einen handelt es sich hierbei nur um einen Ausschnitt des Verkaufsgeschehen im deutschen DIY-Markt, sprich außerhalb der Grafikkarten-Verkäufe im Rahmen von Komplett-PCs sowie Projekt-Aufträgen, und natürlich nur bezogen auf den deutschen Markt. In anderen Weltregionen ist nVidia traditionell stärker, teilweise in kleineren Märkten auch fast das einzige verfügbare (oder sinnvolle) Angebot. Gleichfalls ist die Mindfactory zwar ein großer Einzelhändler, aber auch nur einer von einer guten Zahl an großen Einzelhändlern, welche auf dem deutschen Hardware-Markt aktiv sind. Zwar kann kein Einzelhändler komplett am Markt vorbei verkaufen, aber dennoch dürfte jeder der Einzelhändler sein eigenes Verkaufsprofil haben. Von der Mindfactory allgemein bekannt sind beachtbar stärkere AMD-Verkaufszahlen als anderswo, als weiteren Neben-Effekt führt der Händler keinerlei Asus-Produkte.

Eine gehörige Differenz zwischen der bei der Mindfactory sichtbaren Marktverteilung gegenüber dem deutschen DIY-Gesamtmarkt wäre somit einzukalkulieren, dies können sicherlich 10-20 Prozentpunkte Verschiebung von AMD zu nVidia sein. Demzufolge sind alle nachfolgenden Marktverteilungs-Aussagen unter dem Blickwinkel zu betrachten, dass nVidia im deutschen DIY-Gesamtmarkt jeweils noch 10-20 Prozentpunkte besser dastehen dürfte. Da somit die absoluten Zahlen zur Marktverteilung bei der Mindfactory wenig zum gesamten Verkaufsgeschehen aussagen, sollte man sich eher auf die relativen Unterschiede zwischen den Quartalen konzentrieren. Diese Verschiebungen der Marktanteile und Verkäufe dürfte es bei den anderen Einzelhändler anzunehmerweise in ähnlicher Form geben – selbige werden schließlich primär durch Händler-unabhängige Ereignisse wie Grafikkarten-Launches oder allgemeine Preissenkungen ausgelöst. Leider stehen von anderen Einzelhändlern keine vergleichbaren Absatzzahlen zur Verfügung, womit trotz aller dieser Einschränkungen die Mindfactory die einzige Quelle von detaillierten Verkaufszahlen bleibt.

Der Stückzahlen-Absatz sieht das zweite Quartal 2024 erneut sehr deutlich unter das Niveau des direkten Vorquartals fallen: Von 45'410 Stück geht es hinunter auf 32'450 Stück. Dies ist beachtbar weniger als im Vergleichs-Zeitraum des Vorjahres (37'700 Stück im zweiten Quartal 2023) und auch im Abschlag zum Vorquartal mit –29% einigermaßen schlechter als im Vorjahr zu beobachten (–21% zwischen Q2 und Q1 im Jahr 2023). Dies könnte nun an der Mindfactory selber liegen, was aber angesichts deren Größe nicht gerade wahrscheinlich ist. Eher kommt hier zum saisonalen Effekt eine gewisse Kaufzurückhaltung zumindest im deutschen Markt hinzu – sei es forciert über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes oder auch ein nicht besonders attraktives Grafikkarten-Angebot. Es wird interessant werden zu sehen, ob Jon Peddie Research zum weltweiten Markt an Desktop-Grafikkarten ähnliches zu berichten haben (deren Zahlen für das zweite Quartal werden wohl nach dem Wochenende vorliegen).

Absatz in Stück AMD nVidia Intel gesamt AMD nVidia Intel
Q1/2023 22'430 Stück 25'110 Stück 190 Stück 47'730 Stück 47,0% 52,6% 0,4%
Q2/2023 19'140 Stück 18'320 Stück 240 Stück 37'700 Stück 50,8% 48,6% 0,6%
Q3/2023 22'580 Stück 19'370 Stück 200 Stück 42'150 Stück 53,6% 45,9% 0,5%
Q4/2023 36'250 Stück 25'400 Stück 380 Stück 62'030 Stück 58,4% 41,0% 0,6%
Q1/2024 24'510 Stück 20'420 Stück 480 Stück 45'410 Stück 53,9% 45,0% 1,1%
Q2/2024 15'220 Stück 16'880 Stück 350 Stück 32'450 Stück 46,9% 52,0% 1,1%
basierend auf Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter, ausgewertet von 3DCenter (Datensammlung für 2024)

Allerdings hat dieser Absatzrückgang AMD deutlich stärker als nVidia getroffen: AMD verlor gegenüber dem vorhergehenden Quartal gleich 9290 Stück an Absatz, nVidia hingegen nur 3540 Stück. Damit kehrte sich der Stückzahlen-Marktanteil innerhalb nur eines Quartals faktisch um: Aus 53,9% zu 45,0% vom ersten Quartal wurden nunmehr 46,9% zu 52,0% im zweiten Quartal. Zumindest bei der Mindfactory ist der Grafikkarten-Absatz damit immer noch recht ausgeglichen, aber eingerechnet des bekannten AMD-Bias der Mindfactory dürfte es somit bei den anderen deutschen Einzelhändern eher wie 30% zu 70% aussehen. Intel hingegen kommt zwar nicht wirklich aus seiner Nische heraus, hat nun aber zumindest das zweite Quartal in Folge mehr als 1% Marktanteil erreicht – nachdem das 'Team Blau' über das Jahr 2023 hinweg noch durchgehend unterhalb der 1%-Marke rangierte.

Bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen (average sellig price, ASP) sah man im zweiten Quartal 2024 eine Fortsetzung jenes Trends, welchen das erste Quartal angestoßen hatte: AMD verliert nunmehr deutlicher bei den ASPs, während nVidia hingegen sogar nochmals hinzugewinnt. Jener nVidia-Zugewinn dürfte primär ein statistischer Effekt sein, im ersten Quartal kamen die "SUPER"-Modelle gerade erst auf den Markt bzw. wurden deren Vorgänger teilweise noch gut abverkauft. Nunmehr existieren nahezu nur noch die "SUPER"-Modelle und trotz dass jene keine höheren Preise mit sich bringen, reicht der Effekt eines (relativ) größeren Absatzes dieser neuen Modelle aus, um die durchschnittlichen Verkaufspreise auf nVidia-Seite nochmals hochzuziehen. Nur beim Markt-übergreifenden ASP änderte sich wenig, die Effekte von steigenden nVidia-ASPs mit sinkenden AMD-ASPs gleichen sich somit nahezu aus.

ASPs in Euro AMD nVidia Intel gesamt Grafikkarten-Launches
Q1/2023 630€ 803€ 263€ 720€ 4070Ti
Q2/2023 560€ 796€ 228€ 673€ 4070, 4060Ti-8GB, 7600
Q3/2023 541€ 774€ 227€ 647€ 7600, 4060Ti-16GB, 7700XT, 7800XT
Q4/2023 563€ 683€ 233€ 610€
Q1/2024 546€ 715€ 205€ 618€ 4070S, 4070TiS, 7600XT, 4080S, 3050-6GB, 7900GRE
Q2/2024 502€ 750€ 215€ 628€
basierend auf Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter, ausgewertet von 3DCenter (Datensammlung für 2024)

Die stark von einander abweichenden Tendenzen bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen führen dann bei eigentlich fast ausgeglichenen Absatz-Anteilen zu heftigen Unterschieden bei den Umsätzen: AMD stürzte hierbei in nur einem Quartal um –43% ab, während nVidia seine Verluste mit –13% zu begrenzen verstanden hat. Ein gewisser Abschlag ist hier in einem zweiten Quartal vollkommen normal, gerade wenn das erste Quartal eine Reihe an Neuvorstellungen gebracht hat und das zweite Quartal diesbezüglich mau ausfiel. Bei AMD ist aber natürlich mehr als diese Erklärung im Busch: Da ist weder das Grafikkarten-Portfolio so attraktiv wie früher, noch hat AMD die zugkräftigen Spitzen-Modelle, um wenigstens ähnlich so hohe ASPs und damit Umsätze wie nVidia zu generieren. Somit fallen die Umsatz-Marktanteile im zweiten Quartal 2024 mit 37,5% zu 62,1% bedeutsam zugunsten von nVidia aus, auch wenn in dieser Disziplin nVidia traditionell (selbst bei der Mindfactory) vorn liegt.

Umsatz in Mio. € AMD nVidia Intel gesamt AMD nVidia Intel
Q1/2023 14,13 Mio. € 20,17 Mio. € 0,04 Mio. € 34,34 Mio. € 41,2% 58,7% 0,1%
Q2/2023 10,73 Mio. € 14,58 Mio. € 0,06 Mio. € 25,37 Mio. € 42,3% 57,5% 0,2%
Q3/2023 12,20 Mio. € 15,01 Mio. € 0,05 Mio. € 27,26 Mio. € 44,7% 55,1% 0,2%
Q4/2023 20,40 Mio. € 17,36 Mio. € 0,09 Mio. € 37,85 Mio. € 53,9% 45,9% 0,2%
Q1/2024 13,37 Mio. € 14,60 Mio. € 0,10 Mio. € 28,07 Mio. € 47,6% 52,0% 0,4%
Q2/2024 7,64 Mio. € 12,66 Mio. € 0,08 Mio. € 20,38 Mio. € 37,5% 62,1% 0,4%
basierend auf Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter, ausgewertet von 3DCenter (Datensammlung für 2024)

Die Einzel-Auswertung der verkauften Modelle wird im Gegensatz zum ersten Quartal nicht mehr von der Radeon RX 7800 XT dominiert, jene muß sich im zweiten Quartal bei mehreren sich gut verkaufenden Modellen einreihen – Radeon RX 7900 XT, GeForce RTX 4060 Ti, GeForce RTX 4070 Super, GeForce RTX 4070 Ti Super und GeForce RTX 4080 Super wären hierzu zu nennen. Jene Radeon RX 7800 XT legte dabei einen bemerkenswerten Absatz-Absturz hin: Von 6975 verkauften Stück im ersten Quartal 2024 auf nunmehr nur noch 2920 Stück im zweiten Quartal. Teilweise kann man die Radeon RX 7900 GRE als Erklärung hierfür anführen, deren Verkäufe legten (in einem schwachen Quartal) beachtbar von 1010 Stück im Vorquartal auf nunmehr 1415 Stück zu. Den größeren Einfluß auf diese Entwicklung dürften allerdings die "SUPER"-Modelle von nVidia gehabt haben, welche zum einen die Verkäufe der nVidia-eigenen Vorgänger-Modelle zu verbessern wussten und zum anderen mit der GeForce RTX 4070 Super eine augenscheinlich attraktive Midrange-Lösung aufbieten.

Q2/2024 Absatz Anteil AMD Anteil gesamt
Radeon RX 7900 XTX 1200 Stück 7,9% 3,7%
Radeon RX 7900 XT 1995 Stück 13,1% 6,1%
Radeon RX 7900 GRE 1415 Stück 9,3% 4,4%
Radeon RX 7800 XT 2920 Stück 19,2% 9,0%
Radeon RX 7700 XT 970 Stück 6,4% 3,0%
Radeon RX 7600 XT 680 Stück 4,5% 2,1%
Radeon RX 7600 445 Stück 2,9% 1,4%
Radeon RX 6800 XT 60 Stück 0,4% 0,2%
Radeon RX 6800 2340 Stück 15,4% 7,2%
Radeon RX 6750 XT 1200 Stück 7,9% 3,7%
Radeon RX 6650 XT 815 Stück 5,3% 2,5%
Radeon RX 6600 940 Stück 6,2% 2,9%
Radeon RX 6500 XT 75 Stück 0,5% 0,2%
Radeon RX 6400 50 Stück 0,3% 0,2%
Radeon RX 580 75 Stück 0,5% 0,2%
Radeon RX 550 40 Stück 0,2% 0,1%
Q2/2024 Absatz Anteil Intel Anteil gesamt
Arc A770 105 Stück 30,0% 0,3%
Arc A750 90 Stück 25,7% 0,3%
Arc A580 15 Stück 4,3% 0,0%
Arc A380 115 Stück 32,9% 0,4%
Arc A310 25 Stück 7,1% 0,1%
Q2/2024 Absatz Anteil nVidia Anteil gesamt
GeForce RTX 4090 1295 Stück 7,7% 4,0%
GeForce RTX 4080 Super 2670 Stück 15,8% 8,2%
GeForce RTX 4070 Ti Super 2360 Stück 14,0% 7,3%
GeForce RTX 4070 Ti 335 Stück 2,0% 1,0%
GeForce RTX 4070 Super 3365 Stück 19,9% 10,4%
GeForce RTX 4070 1495 Stück 8,8% 4,6%
GeForce RTX 4060 Ti 2575 Stück 15,3% 7,9%
GeForce RTX 4060 900 Stück 5,3% 2,8%
GeForce RTX 3080 10 Stück 0,1% 0,0%
GeForce RTX 3060 1190 Stück 7,0% 3,7%
GeForce RTX 3050 290 Stück 1,7% 0,9%
GeForce GTX 1650 130 Stück 0,8% 0,4%
GeForce GT 1030 135 Stück 0,8% 0,4%
GeForce GT 730 10 Stück 0,1% 0,0%
GeForce GT 710 120 Stück 0,7% 0,4%

Selbige GeForce RTX 4070 Super hat somit im zweiten Anlauf die Marktspitze erklommen, ist die meistverkaufte Grafikkarte des zweiten Quartals 2024 bei der Mindfactory – mit allerdings auch nicht besonders hohem Abstand auf den Zweitplazierten in Form der Radeon RX 7800 XT. Wie gesagt findet sich für dieses Quartal eher eine breit gefächerte Spitze vor, genauso wie in allen Marktsegmenten sich gut verkaufende Lösungen vorhanden sind. Die grafische Absatz-Verteilung nach Modellen zeigt allerdings auch an, dass AMD nach wie vor in einigen Marktsegmenten in bedeutsamen Maßstab auf RDNA2-Beschleuniger angewiesen ist – und sobald jene eines Tages fehlen werden, der AMD-Absatz vermutlich nochmals weiter zurückgeht. Speziell die Radeon RX 6800 ist zudem üblicherweise allein bei der Mindfactory noch zu dem dort gemachten attraktiven Preis zu bekommen, bei anderen Einzelhändlern dürfte dieser Absatz-Posten komplett fehlen.

nVidia hingegen bietet inzwischen ein klar strukturiertes Portfolio aus primär Ada-Lovelace-Beschleunigern an, ergänzt allein am unteren Rand durch einige Ampere-Modelle. Dies ist sicherlich der solidere Portfolio-Ansatz, denn bei nVidia stehen alte und neue Grafikkarten nicht in derselben Preisregion im faktisch Haus-eigenen Wettbewerb gegeneinander, sondern ergänzen sich alte und neue Generation vielmehr im Gesamt-Portfolio. Allenfalls könnte nVidia darüber nachdenken, die GeForce RTX 4070 attraktiver zu machen, jene liegt (preislich) zu nahe an der GeForce RTX 4070 Super, was sich dann auch auf deren Absätze auswirkt. Im Vergleich mit den Grafiken zur Absatz-Verteilung der beiden vorhergehenden Quartale kann man im übrigen gut die Portfolio-Entwicklung sehen, welche AMD & nVidia inzwischen genommen haben.

Betrachtend die einzelnen Grafikkarten-Generationen gewinnt im zweiten Quartal 2024 allein nVidias Ada-Lovelace-Generation beim Absatz-Anteil hinzu, alle anderen bleiben bestenfalls gleich (Intel) oder verlieren (AMD). Dies ist natürlich primär ein Ausdruck der insgesamten Marktbewegung zugunsten von nVidia, welche üblicherweise vornehmlich zugunsten der jeweils aktuellsten Grafikkarten-Generation ergeht. Interessant allerdings, dass AMDs RDNA3-Generation sogar beachtbar stärker verlor als AMDs RDNA2-Generation – was eigentlich ungesund ist, denn letztere dürfte den Markt in Bälde verlassen und danach steht AMD mit einer sehr beachtbaren Absatz-Position weniger da. Wirkliche Alt-Generationen sind hingegen beiderseits an den Rand gedrängt bzw. bewegen sich bestenfalls in Absatz-"Höhen" auf dem Niveau der Intel-Grafikkarten.

Q2/2024 Absatz Anteil (Q1/2024) Grafikkarten-Serien
AMD ältere 115 Stück 0,3% (0,0%) Radeon RX 500 Serie
AMD RDNA2 5480 Stück 16,9% (17,7%) Radeon RX 6000 Serie
AMD RDNA3 9625 Stück 29,7% (36,2%) Radeon RX 7000 Serie
nVidia ältere 395 Stück 1,2% (0,9%) GeForce 700, 10 & 16 Serien
nVidia Ampere 1490 Stück 4,6% (5,0%) GeForce 30 Serie
nVidia Ada Lovelace 14'995 Stück 46,2% (39,1%) GeForce 40 Serie
Intel Alchemist 350 Stück 1,1% (1,1%) Arc A Serie
AMD 15'220 Stück 46,9% (53,9%)
nVidia 16'880 Stück 52,0% (45,0%)
Intel 350 Stück 1,1% (1,1%)
insgesamt 32'450 Stück

Die grafische Auswertung dieser Zahlen macht deutlicher, wie stark AMD derzeit (immer noch) auf die RDNA2-Absätze angewiesen ist, um mit nVidia mitzuhalten. Dabei war dies bei weitem nicht schon immer so, denn nur zwei Quartale zurück im Jahresschlußquartal 2023 lagen RDNA3 und Ada Lovelace bei den Mindfactory-Absatzzahlen faktisch gleichauf (wie auch der nachfolgenden Bilderstrecke mit der Generations-Verteilung von Q4/2023 über Q1/2024 zu Q2/2024 zu entnehmen). Waren vor einem halben Jahr die RDNA2-Absätze für AMD noch ein nützliches Zubrot, so ist man derzeit auf selbige regelrecht angewiesen, um in der Gesamtrechnung auf halbwegs ähnliche Zahlen wie nVidia zu kommen. Wie gesagt ergibt dies Probleme für AMD, sobald RDNA2 dann wirklich aus dem Markt geht: Dann wird sich zeigen, dass die RDNA3-Generation auch geschäftlich nicht mit früheren AMD-Generationen mithalten kann. Die derzeit immer noch beachtbaren RDNA2-Absätze haben diesen Punkt schlicht nur eine ganze Weile übertüncht.

Das laufende dritte Quartal dürfte wahrscheinlich dieselben Tendenzen wie das zweite Quartal zeigen, da jegliche Marktbelebung durch neue Grafikkarten oder große Preisschritte wohl auch in diesem Quartal fehlend bleibt. Auch der Effekt der Vorbereitung auf die kommenden neuen Grafikkarten-Generationen von AMD, nVidia und Intel dürfte eher erst im vierten Quartal stattfinden, sofern die Hersteller hierfür überhaupt irgendetwas an Abverkaufs-Aktionen in Vorbereitung haben. Ob es rein saisonal besser wird im dritten Quartal 2024, bleibt abzuwarten, im Vorjahr ergab sich hierbei durchaus eine gewisse Marktbelebung (+18% zwischen Q2 und Q3 im Jahr 2023). Die (wenigen) derzeit vorliegenden Wochenabsatz-Zahlen sprechen allerdings nicht unbedingt dafür, dass sich das Ruder bis zum Ende des Septembers noch herumreißen läßt, vermutlich gibt es damit ein erneut eher laues Quartal.

PS:
Die vorangestellten Verkaufs-Statistiken basieren auf den wöchentlichen Auswertungen der Mindfactory-Verkäufe seitens Twitterer TechEpiphany, dokumentiert in den 3DCenter-News. Die für das zweite Quartal 2024 fehlenden Verkaufszahlen zur Woche 14 wurden 3DCenter durch den Twitterer dankenswerterweise direkt zukommen lassen.