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News des 17. September 2024

VideoCardz berichten über die erste günstigere Preisnotierung zur GeForce RTX 4070 GDDR6 – günstiger als deren GDDRX6-Variante. Dies ergibt sich mittels zweier Zotac-Modelle, wo die GDDR6-Ausführung bei Newegg um 10 Dollar günstiger angeboten wird als die GDDR6X-Ausführung. Bedeutung erlangt dies vor allem dadurch, dass derzeit keine besseren Preise zur GeForce RTX 4070 bei Newegg zu finden sind, jene GeForce RTX 4070 GDDR6 stellt demnach dort den aktuellen Bestpreis aller GeForce RTX 4070 Modelle (unabhängig der Speichersorte) dar. Im deutschen/österreicher Markt ist dieser Zustand noch nicht ganz erreicht, aber immerhin gibt es erste (noch nicht lieferbare) Listungen zur GeForce RTX 4070 GDDR6 zum selben Preispunkt wie die GDDR6X-Variante. Dies ist gegenüber dem bisherigen Verlauf (mit höheren Preisen zur langsameren GDDR6-Ausführung) dann immerhin schon ein Fortschritt.

GeForce RTX 4070 GDDR6 GeForce RTX 4070 GDDR6X GeForce RTX 4070 Super
Chipbasis nVidia AD104-251 nVidia AD104-250 nVidia AD104-350
Technik 46 Shader-Cluster @ 192 Bit GDDR6 46 Shader-Cluster @ 192 Bit GDDR6X 56 Shader-Cluster @ 192 Bit GDDR6X
Taktraten 1920/2475 MHz & 20 Gbps 1920/2475 MHz & 21 Gbps 1980/2475 MHz & 21 Gbps
Speicherausbau 12 GB GDDR6 12 GB GDDR6X 12 GB GDDR6X
FHD Perf-Index (vorläufig) ~2070% 2080% 2370%
4K Perf-Index (vorläufig) ~310% 318% 370%
Listenpreis $549 $549 / 609€  (zum Launch: $599/659€) $599 / 659€
Straßenpreis 530-630 Euro 530-580 Euro 570-620 Euro
Release September 2024 13. April 2023 17. Januar 2024

Wirklich zielführend ist es allerdings auch nicht, selbst die 10 Dollar günstigere Karte in den USA macht das Kraut nicht fett. Selbst für eine kleine Minderperformance muß man einen wenigstens beachtbaren Preisunterschied bieten, dies geht bei 20-30 Dollar/Euro Differenz los. Zudem wird generell die GeForce RTX 4070 – egal mit welcher Speichersorte – derzeit zu teuer gegenüber der GeForce RTX 4070 Super angeboten: Bei um die 15% Mehrperformance zugunsten des Super-Modells sollte das non-Super-Modell entsprechend günstiger sein, somit besser bei um die 500 Euro notieren. Die derzeitige Preislage der GeForce RTX 4070 GDDR6X ist mit 530-580 Euro dafür noch einigermaßen zu hoch, die teuersten Modell dieser Karte erreichen die besten Preise der (wie gesagt klar schnelleren) GeForce RTX 4070 Super (derzeit 570-620 Euro). Da muß eigentlich noch eine generelle Preissenkung zur GeForce RTX 4070 erfolgen – welche dann natürlich auch die Preise der neuen GDDR6-Variante mit nach unten nehmen muß.

WCCF Tech berichten über Aussagen vom chinesischen 'Board Channels', welches oftmals Informationen aus den Kreisen der Grafikkarten-Hersteller bieten kann, zur Produktions-Einstellung von GeForce RTX 4090 & 4090D. Jene Meldung ist allerdings eher eine Spekulation seitens des Foren-Posters, welcher gleich am Anfang klar macht, dass nVidia hierzu noch nichts offizielles verlauten lassen hat. Laut VideoCardz @ X gibt es hierzu auch keine Zweitbestätigung aus anderer Quelle, insofern ist das ganze sehr unsicher. Ironischerweise könnte hier dennoch etwas dran sein, denn üblicherweise passt nVidia sehr gut auf, das der Produkt-Übergang beim Generations-Wechsel gerade an der Leistungsspitze ohne größere Lagerbestände bei der dann alten Generation passiert. Schließlich will nVidia aus reiner Margen-Sicht seine Alt-Produkte nicht massiv im Preis senken müssen, wenn man nach dem Start der neuen Generation noch zu viel davon liegen hat.

There is no clear public information about the discontinuation plan of RTX 4090 and RTX4090D. It is expected that NV will officially discontinue the RTX4090 and 4090D series in October, and will gradually digest the inventory after November until the RTX5090D is launched to take over, and it may not even be completely connected. At the same time, the Chinese market only has the RTX4090D model. If there is demand, it is recommended to prepare early to avoid a shortage of stock after November, which may lead to a possible increase in market prices.
Quelle:  'Board Channel', übersetzt ins Englische von WCCF Tech

Einzurechnen sind hierbei auch immer zwei gewichtige Punkte: Die Chipfertigung muß man teilweise sehr zeitig stoppen, denn von der Bestellung bis zum fertig verpackten Chip dauert es sicherlich zwei Monate. Und gleichzeitig kommt es bei solchen Terminen immer auch sehr darauf an, an wen die konkrete EOL-Meldung ergeht: Denn auch die Grafikkarten-Hersteller erhalten selbige bereits einige Zeit vor dem Einzelhandel. Angenommen, nVidia wollte im Dezember die GeForce RTX 5090 herausbringen, dann dürften die Terminlagen zur Einstellung der GeForce RTX 4090 grob folgendermaßen aussehen: Die Chipfertigung wird bereits im Juli gestoppt, damit im September die letzten Fertigungs-Chargen zu den Grafikkarten-Herstellern gehen. Jene bauen damit noch bis zum Oktober entsprechende Boards und liefern jene an die Distributoren. Neue Lagerware ist für den Einzelhandel somit grob bis zum November bestellbar – was auch ausreichen muß, denn im Dezember will man wegen der (angenommenerweise) in diesem Monat herannahmenden GeForce RTX 5090 bestenfalls bereits alles von der GeForce RTX 4090 abverkauft haben. Wie zu sehen ist der zeitliche Vorlauf enorm – was auch bedeutet, dass wenn nVidia tatsächlich dieses Jahr bereits mit der GeForce RTX 50 Serie antritt, dieser Vorgang bereits am laufen sein muß.

Viel beachtet wird derzeit eine Aussage von nVidia-CEO Jensen Huang zur KI-Nutzung unter Spielen – gern auch mit der Schlagzeile versehen, dass es ohne dies nicht mehr geht. Dies entspricht zwar der auf Seeking Alpha (via PC Games Hardware nachzuschlagenden Original-Aussage, das "wir" bezieht sich in diesem Augenblick allerdings nicht auf die Spiele-Industrie, sondern nur nVidia selber – und nVidia ist wie bekannt kein Spiele-Entwickler. Was nVidia somit intern veranstaltet, mag technologisch herausragend sein, hat aber noch keinerlei Praxis-Relevanz für die Spiele-Industrie, wo die Ansätze zur KI-Mitarbeit bei der Spieleentwicklung sowie Spieldarstellung derzeit eher zaghaft sind. Sicherlich ist DLSS inzwischen KI-unterstützt, aber das betrifft nur das Training bei nVidia, nicht die Hardware der PC-Spieler. Sicherlich helfen KI-Tools bei der Spiele- bzw. der Asset-Entwicklung, aber noch hat dies keinen großen Einfluß auf die Gesamtbild.

Well, in our company, we use it for computer graphics. We can't do computer graphics anymore without artificial intelligence. We compute one pixel, we infer the other 32. I mean, it's incredible. And so we hallucinate, if you will, the other 32, and it looks temporally stable, it looks photorealistic, and the image quality is incredible, the performance is incredible, the amount of energy we save -- computing one pixel takes a lot of energy. That's computation. Inferencing the other 32 takes very little energy, and you can do it incredibly fast.
Quelle:  nVidia-CEO Jensen Huang zur 'Goldman Sachs Communacopia + Technology Conference' am 11. September 2024, niedergeschrieben von Seeking Alpha

Die Einbindung von Sprach-Bots zugunsten realistischer wirkender NPC ist derzeit der vielleicht größte aktuell anzutreffende Effekt, dies ist aber eigentlich eine Nebenschiene. Von einer ernsthaften KI-Nutzung zur Gestaltung von Spiele-Grafik sind wir derzeit wohl noch ein ganzes Stück entfernt: Dies wäre erst gegeben, wenn man die von nVidia genannten bis zu 32 "halluzinierten" Pixel aus einem real gerenderten Pixel nicht nur im nVidia-Labor hat, sondern auf real kaufbaren Grafikkarten – und dies dann bitte nicht in Form von "Frame Generation", selbiges zählt in dieser Frage überhaupt nicht. Ironischerweise ist aber womöglich genau Frame Generation mit der nVidia-Aussage gemeint, die Anzahl der dabei erfundenen Frames kann man schließlich beliebig steigern, dies ist nur eine mathematische Funktion. Im Groben dient die Aussage des nVidia-Chefs jedoch eigentlich nur dazu, KI als Anwendung möglichst großartig darzustellen – und damit die Analysten-Frage nach dem geschäftlichem Gegenwert der Abermilliarden schweren Investitionen in KI-Hardware zu beruhigen.

Notebookcheck weisen auf einen interessanten Aspekt an der kürzlichen Meldung hin, Microsoft wolle zukünftig die Drittanbieter raus aus dem Windows-Kernel halten – um eben solche GAUs wie das Crowdstrike-Desaster grundsätzlich zu verhindern. Führt Microsoft dies tatsächlich durch (und einigt sich nicht auf einen faulen Kompromiß), würde dies auch bedeuten, dass neben Sicherheits-Software auch keine AntiCheat-Programme mehr im Windows-Kernel laufen können. Jene müssten dann "normal" aufgelegt werden – was wiederum auch bedeutet, dass eine bedeutsame Hürde fallen würde, selbige Software bzw. die jene nutzenden Spiele auch auf Linux zu portieren. Denn unter Linux gibt es diesen Drittanbieter-Zugriff auf den Kernel nicht, damit sind AntiCheat-Programme mit Zugriff auf den Kernel nicht lauffähig, nicht portierbar und auch nicht emulierbar.

Wenn in einem zukünftigen Windows die AntiCheat-Software dann außerhalb des Kernels laufen müsste, wäre wenigstens eine Emulierbarkeit unter Linux wiederum denkbar – womit eine ganze Reihe von Spielen zusätzlich unter Linux lauffähig werden würden. Aber auch echte Portierungen würden dann nicht an diesem klaren Unterschied mehr scheitern können – und könnten demzufolge mit höherer Chance erfolgen. Mit etwas Abstand könnte dies also ein großer Gewinn fürs Linux-Gaming sein, wobei da auch schon jetzt gute Tendenzen zu sehen sind. Wegen des Steam Decks ist Steam wirklich engagiert bei der Linux-Kompatibilität von Spielen, zugleich steigen damit auch die Spieler-Zahlen unter Linux. Und selbst auf dem reinen Desktop (und damit ohne zwingenden Spiele-Bezug) ist Linux zumindest in der Enthusiasten-Nische angekommen: Die aktuelle 3DCenter-Umfrage zu den benutzten Betriebssystemen sieht inzwischen schon 21% an Anwendern, welche Linux oder eine DualBoot/VM-Konstellation mit Linux benutzen.