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News des 7./8. Dezember 2024

Eurogamer sprechen in ihrem Technik-Artikel zu "Indiana Jones und der Große Kreis" ebenfalls die VRAM-Problematik an und liefern hierzu eine schöne Übersicht zu den Texturen-Empfehlung im neuen Indiana Jones. Prinzipiell ist damit das Spiel auf für 8-GB-Grafikkarten zu meistern, allerdings empfiehlt der Artikel für diese VRAM-knappen Modelle zusätzlich noch die Schatten-Qualität auf "Medium" zu setzen, da jene genauso VRAM-relevant ist. Für 8-GB-Grafikkarten unter der WQHD-Auflösung sollte zudem die Haar-Qualität auf "Low" gesetzt werden, während die 4K-Auflösung für 8-GB-Grafikkarten wohl generell nicht zu schaffen ist. All dies gilt für die "Normal"-Version des Spiels, die mit dem 9. Dezember freigeschaltete "Full RayTracing" Version (aka PathTracing) hat generell viel höhere Hardware-Anforderungen.

Texturen-Pool (Texture Cache) FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
Grafikkarten mit 8 GB VRAM Mittel/Medium Niedrig/Low nicht empfohlen
Grafikkarten mit 10 GB VRAM Ultra Hoch/High Mittel/Medium
Grafikkarten mit 12 GB VRAM Hyper/Very Ultra Giga/Supreme Ultra
Empfehlungen zum Texturenpool unter "Indiana Jones udGK" seitens Eurogamer

Bemerkenswert daneben, dass das Texturensetting unter "Indiana Jones und der Große Kreis" nicht stur die Texturenqualität reduziert, sondern dem Spiel vielmehr einen Texturenpool zuweist, mit welchem es selbsttätig arbeiten kann. Generell versucht das Spiel, die (zum Spieler) nähesten Texturen in bester Qualität zu zeigen. Doch je knapper die Texturenpool-Einstellung ist, um so härter sind dann die Abstriche bei den entfernteren Texturen bzw. um so aggressiver ist das Texturenstreaming. Hierin liegt dann auch der Grund dafür, dass das Spiel in dieser Frage keine Mikroruckler oder sichtbares Texturennachladen zeigt: Passt das Texturenpool-Setting zum eigenen VRAM-Ausbau, dann kann das Spiel alle benötigten Texturen in der zum VRAM passenden Qualität in eben diesem vorhalten, gibt es also keine Notwendigkeit, irgendwas aus dem PC-Hauptspeicher nachzuladen. Somit sind die im Bild zu sehenden Texturen allerdings teils unterschiedlicher Qualität, zudem schwankt die Texturenqualität auch noch Szenen-bedingt – je nachdem was in den eigenen VRAM passt. Das Spiel ist somit auch nicht auf eine bestimmte Texturenqualität zu zwingen bzw. geht dies nur unter der höchstmöglichen Einstellung, wo dann genügend VRAM für die allerbesten Pixeltapeten vorhanden ist.

Sehr interessant wird im übrigen angesichts dieser Entwicklung sein, ob sich die Grafikchip-Entwickler im Jahr 2025 wirklich noch mit neuen 8-GB-Grafikkarten in die Manege trauen. Intels neuer Mainstream-Chip BMG-G21 tritt wohlweislich gleich mit 192-Bit-Speicherinterface an, was wenigstens für 12 GB VRAM reicht (leider nur 10 GB bei der Salvage-Variante Arc B570). Zu nVidias GB206 & GB207 sowie AMDs Navi 48 sind eigentlich 128-Bit-Interfaces feststehend, wenngleich es zuletzt auch ein abweichendes Gerücht zum AMD-Grafikchip mit einem (angeblichen) 192-Bit-Speicherinterface gab. Gerade bei nVidia dürften die grundsätzlichen Chip-Spezifikation in Stein gemeißelt bzw. eher schon in Silizium gegossen sein, nVidia muß sich nun einfach mit einem 128-Bit-Speicherinterface bei GB206 & GB207 arrangieren.

AMD Intel nVidia
Enthusiast GB202
512-Bit-Interface für 32 GB GDDR7
HighEnd GB203
256-Bit-Interface für 16 GB GDDR7
Midrange Navi 48
256-Bit-Interface für 16 GB GDDR6
BMG-G31
256-Bit-Interface für 16 GB GDDR6
GB205
192-Bit-Interface für 12 GB GDDR7
Mainstream Navi 44
128-bit oder doch 192-bit ?
BMG-G21
192-Bit-Interface für 12 GB GDDR6
GB206
128-Bit-Interface für 8/16 GB GDDR7
LowCost GB207
128-Bit-Interface für 8 GB GDDR6/7
Hinweis: betreffend den Vollausbau der jeweiligen Grafikchips, Salvage-Varianten können kleinere Interface und damit weniger VRAM haben (bspw. Arc B570 mit 10 GB @ 160-bit)

Mögliche Lösungen für dieses Dilemma gibt es allerdings: Zum einen könnte man die Chips im Portfolio nach unten reichen, beispielsweise GB207 nur für Mobile verwenden und GB206 nur für Einsteiger-Lösungen – und somit eine GeForce RTX 5060 auf dem GB205-Chip aufbauen, jener hat wenigstens ein 192-Bit-Interface. Wenn nVidia dies zu teuer ist, könnte man generell auf 16 GB VRAM an 128-Bit-Grafikkarten umschwenken, wie bei der GeForce RTX 4060 Ti 16Gb bereits passiert. Oder aber die 24-GBit-Speicherchips von GDDR7 werden vorfristig fertig und man kann diese 128-Bit-Grafikkarten somit mit 12 GB VRAM bestücken, ohne deswegen zur doppelten VRAM-Bestückung (wie bei 16 GB) greifen zu müssen. So oder so ist die Zeit von 8-GB-Grafikkarten auch in der 60er Klasse nunmehr abgelaufen – mit dieser Speichermenge brauchen sich AMD & nVidia im Jahr 2025 nicht mehr blicken lassen, egal wie die entsprechenden Grafikchips konzipiert wurden.

Laut WCCF Tech hat die Lieferdürre zur GeForce RTX 4090 nun auch in heftiger Form die USA erfasst, wo es lange Zeit noch eine gewisse Verfügbarkeit gab zu halbwegs gangbaren Preisen gab. Die Verfügbarkeit ist erstaunlicherweise (wie in Deutschland) immer noch teilweise gegeben, allerdings sind die US-Einzelhandelspreise zur GeForce RTX 4090 nunmehr auf 2500-3700 Dollar explodiert. Damit kommt man derzeit in Deutschland sogar noch etwas besser weg, hierzulande ist die GeForce RTX 4090 für 2200-2400 Euro im Einzelhandel verfügbar gelistet. Günstig ist dies angesichts eines Listenpreises von 1599 Dollar natürlich nicht, zudem spricht logischerweise die nunmehr schon in Monatsfrist anstehende Ablösung durch die nachfolgende GeForce RTX 5090 gegen einen Erwerb der GeForce RTX 4090 zum jetzigen Zeitpunkt.

Die PC Games Hardware thematisiert die unterschiedlichen Ergebnisse von Windows 10 vs Windows 11 bei Statcounter gegenüber Steam. Denn während auf Steam das neuere Microsoft-Betriebssystem weiter kontinuierlich zulegt und derzeit bei 53,0% steht, sind es bei Statcounter immer nur noch 34,9% – ein zudem gegenüber dem Oktober leicht zurückgehender Wert. Letzteres dürfte ein statistischer Schluckauf sein, so etwas passiert ja auch unter Steam nicht gerade selten. Relevant ist hier die mittelfristige Tendenz, welche Windows 11 auch bei Statcounter leicht nach oben krabbelnd sieht. Allerdings rennt Windows 11 nunmehr etwas die Zeit davon, um vor dem Supportende von Windows 10 im Oktober 2025 bei dieser weltweiten Generalstatistik noch vor Windows 10 herauszukommen. Selbst den letzten Monat mal nicht beachtend, dürfte Windows 11 im Herbst 2025 immer noch leicht unterhalb von Windows 10 rangieren bzw. das ältere Microsoft-Betriebssystem auch weiterhin noch grob auf Augenhöhe mit dem neueren Betriebssystem herauskommen.

Und dies wäre eine schlechte Marke, um Windows 10 in Rente zu schicken bzw. den Support an Sicherheits-Patches zu streichen – wenn weltweit noch grob die Hälfte der Windows-Nutzer auf Windows 10 unterwegs ist. Selbst wenn man einrechnet, dass diese vorwiegend aus Schwellen- und Entwicklungsländer stammen, dürfte doch auch in der westlichen Welt Windows 10 im Herbst 2025 noch immer sehr beachtbare Nutzeranteile von um die 30% herum halten. Sicherlich nehmen die PC-Hersteller (und auch Microsoft) gern das riesige Geschäft mit, welche sich dann aus der Aufrüstung auf Windows 11 ergibt – welche bei vielen dieser Alt-PCs in einem schlichten Neukauf resultieren wird. Irgendwann dürfte sollte allerdings der Politik auffallen, welch monströser Berg an Elektroschrott hiermit aufgetürmt wird – und daraus ergibt sich immer noch die Seitenchance, dass Microsoft zu einer echten Support-Verlängerung für Windows 10 gezwungen wird. Das ESU-Programm für Privatanwender fällt da kaum darunter, jenes ist mit seiner Laufzeit von nur einem Jahr keine Lösung des Problems, sondern nur eine (eher kurzfristige) Vertagung.