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Intels Haswell-Prozessoren kommen nur mit den gleichen Taktraten wie bei Ivy Bridge

Von der chinesischen VR-Zone kommt eine Intel-Auflistung der kommenden Haswell Desktop-Prozessoren samt deren Spezifikationen – womit primär klar wird, in welche Richtung Intel bezüglich der Haswell-Taktraten gehen will. Diese Haswell-Taktraten halten jedoch eine arge Enttäuschung parat: Gesetzt den Fall, diese Auflistung ist echt und Intel ändert bis zum Frühjahr 2013 nichts an den aufgezeigten Taktraten, wird Haswell (QuadCores von 3.0 bis 3.5 GHz) nahezu exakt mit den Taktraten von Ivy Bridge (QuadCores von 2.8 bis 3.5 GHz) antreten – welche bekanntlich auch nur minimal über den Taktraten von Sandy Bridge (QuadCores beim Launch von 2.8 bis 3.4 GHz) liegen.

Ob die 10 Prozent mehr Pro-MHz-Performance, welche man sich mittels Haswell versprechen kann, die Sache noch herausreißt, wäre dann doch zu bezweifeln. Haswell dürfte somit nur für diejenigen interessant sein, welche noch auf älteren Core-2- oder Nehalem-Modellen unterwegs sind – aber nicht für diejenigen, welche bereits über Sandy-Bridge- oder Ivy-Bridge-Systeme verfügen. Jene dürften wohl den Sockel 1150 komplett überspringen, da die Haswell nachfolgende Broadwell-Architektur nicht im Desktop-Segment erscheinen wird.

Neben den Taktraten offenbart die Intel-Auflistung auch die TDP der Vierkern-Modelle von Haswell mit 84 Watt, was nur geringfügig höher ist als bei Ivy Bridge mit 77 Watt, sowie den Namen und die Taktrate der integrierten Grafik: Intel setzt bei allen vierkernigen Desktop-Modellen offenbar auf eine "HD Graphics 4600" mit einem TurboMode-Takt von zwischen 1100 und 1250 MHz. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die zweitbeste Haswell-Grafiklösung "GT2" mit 20 Ausführungseinheiten, ein Plus in der Einheiten-Anzahl von 25 Prozent gegenüber der HD Graphics 4000 von Ivy Bridge mit 16 Ausführungseinheiten.

Wie hoch der Effizienzgewinn gegenüber der Ivy-Bridge-Grafik ist, bleibt noch abzuwarten – aber da Intel zwischen Sandy Bridge und Ivy Bridge schon einen großen Effizienzschritt getan hat, ist ein gleichgroßer Effizienzschritt bei Haswell eher unwahrscheinlich. Die eigentlich interessante Haswell-Grafiklösung in Form der "GT3" mit gleich 40 Ausführungseinheiten samt dediziertem Speicher wird dagegen nur im Mobile-Bereich verbaut werden. Bis auf ein paar LowPower-Modelle fehlen allerdings noch alle Daten zu den DualCore Desktop-Modellen von Haswell – was frühere Roadmaps bestätigt, wonach wie schon bei Ivy Bridge auch bei Haswell die Zweikern-Modelle später erscheinen werden.