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Erste Benchmarkwerte zu AMDs & Intels neuen Enthusiasten-Prozessoren aufgetaucht

Von der Computex kommen erste Benchmarks zu den kommenden HEDT-Prozessoren von AMD (Ryzen Threadripper) und Intel (Core X) – mittels welchen zuerst einmal nur die Schlagkraft dieser Prozessoren demonstrierbar ist, eine vollständige Performance-Aussage läßt sich hieraus (leider) noch nicht ableiten. Dies gilt insbesondere für den von AMD höchstselbst angestellten Blender-Durchlauf eines Ryzen Threadripper Prozessors mit 16 CPU-Kernen, welcher aufgrund der vielen unbekannten Bedingungen des breit in alle Richtungen konfigurierbaren Blender-Benchmarks kaum vergleichbar mit anderen Blender-Messungen ist. AMD hatte die hierbei gestellte Aufgabe in 13 Sekunden erledigt, bei Heise will man in derselben Benchmark-Konfiguration auf einem Ryzen 7 1800X dann 27 Sekunden gebraucht haben.

Da jenes Ergebnis allerdings sogar schon zu gut skaliert (Threadripper mit 16 CPU-Kernen ist mehr als doppelt so besser als Ryzen 7 mit 8 CPU-Kernen) bzw. alternativ auf vergleichsweise hohe Taktraten bei Threadripper hindeutet, ist natürlich eine kleine, aber entscheidene Differenz bei der Benchmark-Konfiguration doch nicht auszuschließen und jenes Ergebnis somit derzeit nicht auf die Goldwaage legbar. Interessanter sind da die per Computex-Video auf der chinesischen Seite Bilibili stammenden CPU-Z-Benchmarks eines Core i9-7900X aus Intels Core-X-Serie, welcher mit dem in CPU-Z selber hinterlegtem Referenzwert eines Core i7-6950X aus Intels Broadwell-E-Generation verglichen wurde. Beides sind Zehnkern-Prozessoren, wobei der Taktraten-Vergleich auf 3.3/4.3/4.5 GHz gegen 3.0/3.5/4.0 GHz lautet und damit einen sogar erheblichen Vorteil beim Skylake-X-basierten Modell ergibt. In diesem Sinne ist die MultiThread-Differenz mit nur +3,3% vergleichsweise mager und sieht eher danach aus, als könne der modernere Zehnkerner seine Taktraten bei Volllast auf allen Kernen nicht wirklich halten.

Die SingleThread-Differenz von +22,6% sieht dagegen äußerst anregend und dabei sogar schon etwas nach "zu viel des Guten" aus. Schließlich liegt die Taktratendifferenz im Turbo 3.0 (Belastung von maximal 1 CPU-Kern bei Broadwell-E, bis zu 2 CPU-Kernen bei Skylake-X) bei gerade einmal +12,5%. Um diesen hohen Performanceunterschied zu erreichen, hätte der Core i7-6950X im Turbo 3.0 nicht seine maximal 4.0 GHz Takt erreichen dürfen, sondern dürfte taktmäßig kaum über 3.6 GHz hinausgegangen sein – nicht unmöglich, vielleich sogar ein Zeichen für das schlechte Praxiswirken von Turbo 3.0 bei Broadwell-E. Sollte diese Annahme so zutreffen, könnte Intel natürlich bei Skylake-X sogar wirklich bedeutsam zulegen: Höhere Turbo-Taktraten und besseres Praxiswirken zusammengenommen können dann diesen Performanceunterschied von wie gesagt +22,6% ausmachen können. Mit den angezeigten 527 Punkten im SingleThread-Test würde man im übrigen auch bedeutsam oberhalb (+7,1%) des Core i7-7700K herauskommen, welcher laut dem CPU-Z-Validator bei 492 Punkten steht.

Core i7-6950X Core i9-7900X Differenz
Technik Broadwell-E, 10C +HT, 3.0/3.5/4.0 GHz, 1569$ Skylake-X, 10C + HT, 3.3/4.3/4.5 GHz, 999$
CPU-Z SingleThread-Benchmark 430 527 +22,6%
CPU-Z MultiThread-Benchmark 5030 5198 +3,3%
Die Werte des Core i9-7900X sind reale Benchmarks, die Werte des Core i7-6950X sind die in CPU-Z hinterlegten Referenzwerte für diesen Prozessor.

Dies sollte Intel entscheidend weiterhelfen bei der kommenden Aufgabe fürs Marketing, diese Vielkern-Prozessoren auch eingefleischten Gamern schmackhaft zu machen – welche nun einmal gemäß der aktuellen Performance-Situation unter Spielen sich für eine maximale Performance unter der Belastung von 2 bis 4 CPU-Kernen interessieren müssen, alles darüber hinaus ist eher denn als Bonus anzusehen. Sicherlich gibt es moderne Spiele-Engines mit auch der Belastung von bis zu 8 CPU-Kernen, aber noch sind diese Engines in der Überzahl, wo nur 2-4 CPU-Kerne gutklassig ausgelastet werden. Der Turbo 3.0, welcher ab Skylake-X nun auch für 2 CPU-Kerne gilt (wie AMDs XFR), ist hiergegenüber kein Allheilmittel, dürfte sich aber dennoch in einigen Situationen als nützlich bzw. schlagkräftig erweisen.