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Gibt es eine durchgehende Spiele-Schwäche der Ryzen-Prozessoren?

Seitens ExtremeTech wie auch eTeknix hat man sich damit beschäftigt, welche die beste CPU für eine GeForce GTX 1080 Ti darstellt. Hierbei ging es nicht um die Performance in CPU-limitierten Szenen, sondern um die normalübliche Spiele-Performance auf dieser derzeit (klar) schnellsten Consumer-Grafikkarte unter den Auflösungen FullHD (1080p), WQHD (1440p) und UltraHD (2160p) im Vergleich eines Ryzen 7 1800X Prozessor gegen entsprechende Intel-CPUs. In den Launchreviews zu Ryzen 7 ging es seinerzeit meistens nicht weiter als bis zur FullHD-Auflösung und durchgehende Benchmarks unter allen drei Auflösungen fehlten da vollkommen. Basierend auf den mit dem Ryzen-7-Launch aufgestellten FullHD-Ergebnissen wurde dann vielerorts die "Spiele-Schwäche" der Ryzen-CPUs thematisiert – wobei Messungen unter FullHD mit einer GP102-basierten Grafikkarte allerdings eher in Richtung CPU-Limitierung gehen, jene Grafikkarten für diese Auflösung bekannterweise schon zu schnell sind. Wirklich CPU-limitierte Benchmarks (unter 720p) sind dann in unserer Ryzen 7 Launch-Analyse zu finden – doch wenn man die Gamerpraxis zeigen will, dann sollte man mit einer GP102-basierten Grafikkarte besser nicht unterhalb der WQHD-Auflösung gehen.

Bei ExtremeTech hat man hierzu den Achtkerner Core i7-6900K gegen den Ryzen 7 1800X auf einer GeForce GTX 1080 Ti gestellt, hinzu kam der gleiche Test auch noch einmal auf einer werksübertakteten GeForce GTX 1070 von Gigabyte. Selbiger ergibt etwas verrückte Ergebnisse, als daß die GeForce GTX 1070 angeblich stärker von der zur Verfügung stehenden CPU-Performance abhängig sein soll als die (schnellere) GeForce GTX 1080 Ti. Klarer ist das Bild dann bei der GeForce GTX 1080 Ti: Unter FullHD gibt es selbst unter normalen Praxissettings noch einen beachtbaren Performance-Unterschied von nahezu 8% – aber ab WQHD sind die Unterschiede dann im nicht mehr relevanten Bereich unterhalb von 3%, unter der UltraHD-Auflösung sogar bei nur noch grob einem Prozentpunkt. Auffallend ist zudem, das diese durchschnittlichen Unterschiede primär über einzelne Spieletitel mit ihrerseits dann größeren Differenzen erzeugt werden (während bei den anderen Spieletiteln die Performance zwischen den CPUs völlig gleich ist). Hier könnte man die Vermutung aufstellen, daß bei diesen einzelnen Spieletiteln eventuell eine zu Ryzen unpassende Programmierung vorliegt – womit ein expliziter Ryzen-Patch noch einiges herausholen könnte.

FullHD WQHD UltraHD
1070 & Core i7-6900K +9,6% +7,5% +3,3%
1080Ti & Core i7-6900K +7,8% +2,6% +1,1%
Ryzen 7 1800X = 100% ... basierend auf den Benchmarks von ExtremeTech (8 Tests)

Die Benchmarks von eTeknix konzentrieren sich dann rein auf die GeForce GTX 1080 Ti und bieten als Vergleichs-CPUs zum Ryzen 7 1800X die Intel-Modelle Core i7-7700K sowie Core i7-5820K auf, hinzu kommen Overclocking-Benchmarks mit allen diesen Prozessoren. Die Ergebnisse erscheinen als einigermaßen durcheinander bzw. ungewöhnlich, wenn beispielsweise der Ryzen 7 1800X sogar auf absoluter Augenhöhe mit dem Core i7-7700K herauskommt (und auch Übertaktung dies nicht mehr ändert). Andererseits kann man auch mittels dieser Benchmarks gut sehen, das sich ab der WQHD-Auflösung alles nur noch im einstelligen Prozentbereich abspielt, die "Spiele-Schwäche" von Ryzen sich also letztendlich nicht wirklich bemerkbar auf die normalen Frameraten auswirkt. Unter UltraHD spielt es nicht mal mehr eine Rolle, ob man die schwächste CPU unübertaktet gegen die stärkte CPU unter Übertaktung stellt – die Ergebnisse bewegen sich allesamt grob im selben Bereich. Insbesondere für die GeForce GTX 1080 Ti ist die CPU-Wahl somit eine völlig freie – AMD- und Intel-CPUs garantieren beiderseits erstklassige Frameraten auf dieser Enthusiasten-Grafikkarte, die Unterschiede sind in der Praxis minimal. Bei anderen, besser zur FullHD-Auflösung passenden Grafikkarten sollte dieser Effekt auch schon unter der FullHD-Auflösung eintreffen.

FullHD WQHD UltraHD
1080Ti & Ryzen 7 1800X @ 4.1 GHz +4,3% +7,3% +2,8%
1080Ti & Core i7-7700K -0,1% +1,0% -4,1%
1080Ti & Core i7-7700K @ 5.0 GHz +9,3% +5,9% -2,0%
1080Ti & Core i7-5820K -0,1% +2,4% ±0
1080Ti & Core i7-5820K @ 4.2 GHz +6,4% +9,1% +1,0%
Ryzen 7 1800X = 100% ... basierend auf den Benchmarks von eTeknix (6 Tests)

Dabei ist die "Spiele-Schwäche" der Ryzen-Prozessoren nach wie (technisch gesehen) vorhanden und soll hiermit gar nicht wegdiskutiert werden – nur kommt jene eben nur in rein CPU-limitierten Szenen zum tragen und eben nicht unter Grafikkarten-limitierten Szenen. AMDs Ryzen frisst also nicht normale fps weg, macht die Grafikkarten nicht im Normalbetrieb des Gameralltags langsamer. Benchmarks unter FullHD, welche selbiges aufzeigen, wurden mit für FullHD nicht geeigneten Grafikkarten wie einer GeForce GTX 1080 Ti oder Titan X (Pascal) angestellt, welche unter dieser Auflösung schon deutlich in eine CPU-Limitierung tendieren – etwas, was die jeweiligen Tests aber gar nicht aufzeigen wollten. Sobald es sich um eine normale, sinnvolle Auflösung für die benutzte Grafikkarte handelt, sind AMDs Ryzen-Prozessoren jedoch nicht langsamer unter normalen, Grafikkarten-limitierten Szenen. Die "Spiele-Schwäche" der Ryzen-Prozessoren existiert – aber eben nur unter rein CPU-limitierten Szenen.