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AMD kündigt "Threadripper" HEDT-Plattform mit bis zu 16 CPU-Kernen an

Auf seinem "Financial Analyst Day" hat AMD auch (sehr) kurz das Thema der gerüchteweise schon genannten Sechszehnkern-Prozessoren für Consumer-Bedürfnisse angeschnitten – und jene unter dem (durchaus passenden) Stichwort "Threadripper" für einen Release in diesem Sommer bestätigt. Ob "Threadripper" hierbei der CPU-Name oder/und der Plattform-Name ist, wurde nicht ganz klar, beide Betrachtungsweisen sind aber wohl am Ende gleich zielführend. Denn für die im HEDT-Bereich (HEDT = High-End Desktop = Enthusiasten-Segment) angesiedelten Threadripper-Prozessoren wird der neue Mainboard-Chipsatz X399 benötigt, da die Threadripper-CPUs im abweichenden Server-Sockel SP3r2 und mit einem QuadChannel-Speicherinterface antreten werden – somit also eine komplett eigene Plattform abweichend von den AM4-Prozessoren der Ryzen-Serie darstellen. Jene Angaben wurden von AMD derzeit noch nicht bestätigt, liegen aber gerüchteweiser vor und dürften wohl auch zutreffen. AMD selber hatte beim FAD zu diesem Thema faktisch nur eine einzelne Präsentationsfolie zu bieten und machte gar keine weiteren Angaben.

Speziell zum Thema des Threadripper CPU-Portfolios hängt man damit ergo noch einigermaßen in der Schwebe – die kürzlich hierzu genannten Modell-Daten sind aller Wahrscheinlichkeit nach Unsinn, selbst wenn jene nun auf den üblich verdächtigen Webseiten weiterverbreitet werden. Speziell die Annahme von 10- und 14-Kernern wird nicht funktionieren, da dann die einzelnen CCX-Module unsynchron bei den CPU-Kernen beschnitten wären respektive nicht mehr die gleiche Menge an Level3-Cache bei jedem einzelnen CPU-Kern aufweisen würden – gerade letzteres könnte angesichts der ständigen Core-Umverteilung durch den Windows Thread-Scheduler zu kuriosen Ergebnissen führen. AMD hatte früher allerdings schon klar ausgedrückt, das es keine Ryzen-Prozessoren mit ungleichmäßiger Teildeaktivierung von CPU-Kernen und Level3-Cache geben würde, dies schließt 10- und 14-Kerner effektiv aus.

Kerne Takt unlocked L3-Cache
Ryzen Threadripper SKU #1 16C + SMT etwas unter 4 GHz 32 MB
Ryzen Threadripper SKU #2 16C + SMT knapp über 3 GHz 32 MB
Ryzen Threadripper SKU #3 12C + SMT etwas unter 4 GHz 32 MB
Ryzen Threadripper SKU #4 12C + SMT knapp über 3 GHz 32 MB
Alle Angaben dieser Tabelle sind rein spekulativ.

Denkbar wäre hingegen das bisher angesetzte Modell eines niedriger und eines langsamer taktenden Modells bei den sich anbietenden 12- und 16-Kernern von Threadripper. Dies ergibt vier CPU-Modelle, was für den Preisbereich oberhalb 499$ (Listenpreis des Ryzen 7 1800X) vollkommen ausreichend ist, dort sind keine großen Stückzahlen mehr zu erwarten. Der Rest ist reinste Spekulation: Gemäß der letzten Engineering Samples läuft Threadripper augenscheinlich schon mit 3.1/3.6 GHz – wobei dies auch schon die finalen Taktraten sein könnten, denn für ein bewußt taktniedrig angesetztes Vorserien-Exemplar ist der Takt dann schon wieder zu hoch. Konkrete Taktraten, TDPs, Preislage und Modellnamen sind derzeit noch nicht lieferbar – und werden sich eventuell im Laufe der Computex 2017 (30. Mai bis 3. Juni) ergeben, zu welcher AMD mehr zu Threadripper sagen will.