Wiederum vom spanischen El Chapuzas Informatico (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) sowie auch von Santiago Santiago (per YouTube-Video) kommen erste Tests zum vorerst kleinsten Ryzen-Prozessor: Dem Vierkerner Ryzen 5 1400, welcher auch als einziger der bisherigen Ryzen-Riege nur mit 8 MB Level3-Cache antreten wird. Der preislich passende Intel-Gegenspieler in Form des Core i3-7350K (nur 1$ Listenpreis-Differenz) war leider in keinem dieser beiden Tests präsent, so daß man meistens mit Benchmarks gegen den immerhin um 13$ (+7,7%) teureren Core i5-7400 vorlieb nehmen muß. Dies mag preislich kaum eine Differenz sein, von der Technik her ist dies jedoch ein erheblicher Unterschied: Der Core i3-7350K ist nur ein Zweikerner mit HyperThreading, der Core i5-7400 dagegen ein Vierkerner ohne HyperThreading – und der Ryzen 5 1400 wie bekannt ein Vierkerner mit SMT.

Die Benchmarks seitens El Chapuzas Informatico wurden dabei erstaunlicherweise mit gleich DDR4/2933-Speicher beim Ryzen 5 1400 Prozessor aufgenommen, "Normalwerte" für diesen Prozessor fehlen leider. Zum besseren Vergleich listen wir nachfolgend daher auch für die beiden anderen Ryzen-Prozessoren die (in diesem Fall optional angegebenen) Meßergebnisse mit DDR4/2933-Speicher. Gegenüber Intel ist der Vergleich damit nicht mehr ganz akkurat, aber von den Intel-Prozessoren lagen keine Meßergebnisse mit ähnlichen Speichertaktungen vor. Davon abgesehen sind die Meßergebnisse von El Chapuzas Informatico sowieso nicht auf die Goldwaage legbar – schaut man sich die Ergebnisse im Detail an, gibt es doch einige Benchmarks mit regelrecht unglaubwürdigen Resultaten (schnellere Speichertaktungen mit niedrigeren Werten als langsamere Speichertaktungen). Die am 11. April zu erwartenden Launchreviews werden da sicherlich noch ein genaueres Bild liefern können.

Für den Augenblick kann der Ryzen 5 1400 im Test von El Chapuzas Informatico trotzdem schon erst einmal eine gute Duftmarke setzen: Im Schnitt der Multithread-Benchmarks wird der Core i5-6400 von Skylake um +19,0% überrundet, der Core i5-7400 von Kaby Lake um immerhin noch +15,5%. Das Performance-Ergebnis gegenüber dem preislich eher passenden Core i3-7350K sollte dann nochmals besser ausfallen – da jener Prozessor sowieso nur unter starker Übertaktung an den Core i5-7400 herankommt. Im Spiele-Bereich gab es bei El Chapuzas Informatico leider nur den Test gegen andere Ryzen-Modelle – wonach Ryzen 5 1400 (erwartungsgemäß) unter Spielen sehr viel weniger verliert als unter Anwendungen, aber dennoch nicht auf dem wirklich gleichen Performancelevel wie Ryzen-Sechskerner und -Achtkerner herauskommt.

Die als YouTube-Video ausgeführten Benchmarks von "Santiago Santiago" lassen erneut den Vergleich zu einem Core i3-7350K vermissen – dafür ist wieder der Core i5-7400 im Spiel. Hinzu kommt ein Core i7-4790 aus der Haswell-Riege sowie eine Übertaktung des Ryzen 5 1400 auf 3.8 GHz. Jene macht sich mit einem Performanceplus von +21,9% unter Multithread-Anwendungen ziemlich gut – was um so besser zieht, als daß alle preislich in der Nähe liegenden Intel-Vierkerner bekannterweise nicht übertaktbar sind. Aber auch so kommt der Ryzen 5 1400 unter der Anwendungs-Performance hier ganz hervorragend weg: Ganz ohne Übertaktung wird der (etwas teurere) Core i5-7400 um gleich +33,1% geschlagen – dies ist deutlich mehr als im vorherigen Test von El Chapuzas Informatico. Selbst an den Core i7-4790 kommt der Ryzen 5 1400 ganz gut heran, unter Übertaktung wird jener zumindest im Test von "Santiago Santiago" um immerhin +1,8% geschlagen.

Beide Tests kann man allerdings derzeit nur als bessere Teaser verstehen, da sicherlich nicht mit dem Aufwand sowie dem Sinn für Feinheiten & Genauigkeit anderer bekannter Hardwaretest-Webseiten zu vergleichen. In jedem Fall ist auch die Benchmark-Menge beider Tests zu gering, um sich jetzt schon auf Basis dieser Ergebnisse ein exaktes Performance-Bild zum Ryzen 5 1400 Prozessor zurechtlegen zu wollen. Schließlich wurden in diesem beiderseits eher sehr kurzen Benchmark-Feld vorwiegend halb-theoretische und damit exzellent skalierende Testprogramme angesetzt – wenn man im Zuge breiterer Benchmark-Felder dann mehr in Richtung praktisch genutzter Anwendungen geht, wird die übermäßige Skalierung zurückgehen und dann auch der Vorsprung von Ryzen kleiner ausfallen. Aber einen Vorsprung für AMD darf man beim kommenden Launch von Ryzen 5 sicherlich erwarten, soviel Informationsgehalt läßt sich aus diesen Benchmarks zu Ryzen 5 1400 sowie den vorherigen Benchmarks zu Ryzen 5 1600 bereits ziehen.