Die Steam-Webseite zum Action-Spiel Hitman 2 notiert dessen offizielle PC-Systemanforderungen für den kommenden Verkaufsstart am 13. November 2018. Das 7. Hauptspiel in der Hitman-Franchise von Spieleentwickler IO Interactive und Spielepublisher Warner Bros. tritt erneut mit der Glacier-Engine des direkten Vorgängers "Hitman (2016)" an, im Gegensatz zu diesem gibt man allerdings das Episoden-Format wieder auf – der neue Hitman erscheint ganz regulär als vollständiges, abgeschlossenes Spiel. Wie schon beim direkten Vorgänger wird sowohl ein Renderer unter DirectX 11 als auch unter DirectX 12 zur Verfügung gestellt – wobei schon beim Vorgänger die moderne Grafik-API nach diversen Anlaufschwierigkeiten das (leicht) bessere Ergebnis ablieferte, trotz letztlich (fast) identischer Optik. Beim Nachfolger dürfte DirectX 12 möglicherweise gleich "out-of-the-box" die bessere Wahl darstellen – dies bleibt aber natürlich die entsprechenden Testberichte abzuwarten.

Als Hardware-Minimum will man Core i5-2500K oder Phenom II X4 940 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7870 sehen – was eine heutzutage übliche Anforderung von AAA-Titel im Minimum darstellt. Die gewählten Prozessoren passen dabei erstaunlicherweise überhaupt nicht zusammen, der Core i5-2500K ist dem Phenom II X4 940 schon im Anwendungs-Betrieb deutlich überlegen, vom Spiele-Bereich gar nicht erst zu reden. Hier wäre eher ein Ryzen 3 1300X die passendere AMD-Wahl, um die Performance des Core i5-2500K (unter Spielen) grob zu erreichen. Die Grafikkarten-Zuordnung passt hingegen zueinander, unter aktueller Hardware würde man dieselbe Performance dann mittels Core i3-8100 oder Ryzen 3 1300X samt GeForce GTX 1050 oder Radeon RX 560 in ähnlicher Form erreichen können, was einem (aktuellen) Gaming-PC des Einsteiger- oder unteren Mainstream-Bereichs entspricht.

Die Hardware-Empfehlung geht dann auf immerhin Core i7-4790 auf 16 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 hinauf. Eine offizielle Empfehlung pro eines gleichwertigen AMD-Prozessors fehlt, dürfte sich jedoch letztlich in Form eines Ryzen 5 1600X finden lassen. Während das Hardware-Minimum sich damit am Niveau des Vorgänger-Spiels orientiert, geht die Hardware-Empfehlung (speziell bei den Grafikkarten) sehr deutlich darüber hinaus. Für Hitman (2016) wollte man vor zwei Jahren gerade einmal Core i7-3770 oder FX-8350 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 770 oder Radeon R9 290 sehen. Der Nachfolger setzt bei der Grafikkarten-Empfehlung grob die doppelte Rohpower voraus – stattlich und in der Höhe der damit angeforderten Grafikkarten auch der erste Spieletitel, welcher die Systemanforderungen für die (letztjährige) Spiele-Generation 2017/18 beachtbar nach oben durchbricht. Bislang passierte dies nur im Rahmen von zusätzlichen Anforderungen (beispielsweise für die 4K-Auflösung), im Spezialfall von "Let it Die" sowie im geringen Maßstab bei Conan Exiles.

Bei allen anderen Spieletiteln der letzten Zeit ging es jedoch nie über GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 580 bei der (gewöhnlichen) Hardware-Empfehlung hinaus – die von Hitman 2 empfohlenen GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 stoßen damit die Tür auf zu neuen Ufern bei den Hardware-Anforderungen moderner PC-Spiele. Natürlich bleibt abzuwarten und wird besonders interessant, was dann die Hardwaretester zu dieser Anforderung zu sagen haben – es gab da in der Vergangenheit genügend Fälle, wo sich manch hoch klingende Anforderung in der Praxis als einigermaßen übertrieben herausstellte. Passiert dies dagegen nicht und werden diese offiziell empfohlenen Grafikkarten tatsächlich als sinnvoll für ein Spiel schon unter der FullHD-Auflösung bestätigt, würde tatsächlich eine Aufrüstungsrunde anstehen: GeForce GTX 1070 und Radeon RX Vega 56 könnten dann die neue Mindestanforderung unter FullHD für problemlose Frameraten unter der bestmöglichen Bildqualität bei allen Spieletiteln werden, die bisherigen Midrange-Grafikkarten somit selbst unter der FullHD-Auflösung in die zweite Reihe rücken müssen. Ganz verkehrt wäre dies sicherlich nicht, denn zuletzt sind die Hardware-Anforderungen nur noch eher mickrig gestiegen – doch ohne steigende Anforderungen gibt es weder (wirkliche) Fortschritt auf Spiele- als auch als Hardware-Seite.