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Die Systemanforderungen zu FIFA 19

Spieleentwickler und -publisher Electronics Arts notiert in seinem Origin-Shop die finalen PC-Systemanforderungen für das schon am 28. September in den Handel gegangene FIFA 19. Die Sportspiel-Serie erscheint üblicherweise ohne größere Hardware-Anforderungen, ist schließlich auch auf Allerwelt-PCs ausgerichtet – was sich insbesondere in der diesjährigen Ausgabe zeigt, welche keinerlei höhere Hardware-Anforderungen gegenüber der letztjährigen Ausgabe mit sich bringt. Wenigstens hat EA den Mischmasch mit den unterschiedlichen Anforderungen für DirectX-11- und DirectX-12-Version des Spiels beendet, mit der aktuellen Ausgabe gibt es wieder nur eine Anforderungs-Angabe. Jene ist allerdings wie gesagt kaum erwähnenswert, denn mit dem Minimum von Core i3-2100 oder Phenom II X4 965 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 460 1GB oder Radeon R7 260 kann man im Jahr 2018 kaum noch jemanden beindrucken, alle genannte Hardware kam schließlich schon in den Jahren 2009-2013 heraus.

Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 50 GB Platzbedarf
CPU Core i3-2100 oder Phenom II X4 965 Core i3-4340 & Core i3-6300T oder Athlon X4 870K & FX-4330
Speicher 8 GB RAM 8 GB RAM
Gfx GeForce GTX 460 1GB oder Radeon R7 260 GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X
(rein offizielle Systemanforderungen)

Dies ist bei der Hardware-Empfehlung nicht viel anders: Core i3-4340 & Core i3-6300T oder Athlon X4 870K & FX-4330 auf wiederum 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X entsprechen heutigem Mainstream-Niveau, wären mit heutiger Hardware also beispielsweise schon mit Pentium G5600 oder Ryzen 3 2200G samt GeForce GTX 1050 Ti oder Radeon RX 560 zu ersetzen. Diese Mainstream-Freundlichkeit ist natürlich gut für die Spieler, allerdings nicht so toll für die Hardware-Hersteller, welche letztlich direkt von steigenden Hardwareanforderungen leben. Dabei könnte sich EA durchaus eine gewisse Steigerung der Hardware-Anforderungen leisten, denn über die letzten Jahre gab es diesbezüglich eigentlich kaum beachtbare Sprünge, vielmehr eher eine nur eine vergleichsweise (sehr) langsame Entwicklung. So wird der Core i3-2100 inzwischen schon für vier Ausführungen mitgeschleppt, die GeForce GTX 460 sogar schon für fünf Ausführungen (wenn auch früher noch als Hardware-Empfehlung, nicht als Minimum):

HDD DirectX Minimum Empfohlen
FIFA 14 8 GB 9.0c Core 2 Duo E4300 auf 2 GB samt GeForce 6800 GT oder Radeon HD 3600 Core 2 Quad Q6600 oder Athlon II X4 600e auf 2 GB samt GeForce 8800 GT oder Radeon HD 4650
FIFA 15 13 GB 11.0 Core 2 Quad Q6600 oder Phenom 7950 & Athlon II X4 620 auf 4 GB samt GeForce GTX 650 oder Radeon HD 5770 Core i5-2550K oder FX-6350 auf 8 GB samt GeForce GTX 460 oder Radeon HD 6870
FIFA 16 15 GB 11.0 Core i3-2100 auf 4 GB samt GeForce GTX 650 oder Radeon HD 5770 Core i5-2550K auf 8 GB samt GeForce GTX 460 oder Radeon HD 6870
FIFA 17 50 GB 11.0 Core i3-2100 oder Phenom II X4 965 auf 8 GB samt GeForce GTX 460 oder Radeon R7 260 Core i5-3550K oder FX-8150 auf 8 GB samt GeForce GTX 660 oder Radeon R9 270
FIFA 18 50 GB 11/12 Core i3-2100 oder Phenom II X4 965 auf 8 GB samt GeForce GTX 460 oder Radeon R7 260 Core i3-3550K oder FX-8150 auf 8 GB samt GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X
FIFA 19 50 GB 11/12 Core i3-2100 oder Phenom II X4 965 auf 8 GB samt GeForce GTX 460 1GB oder Radeon R7 260 Core i3-4340 & Core i3-6300T oder Athlon X4 870K & FX-4330 auf 8 GB samt GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X
(rein offizielle Systemanforderungen)

Der letzte wirklich beachtbare Sprung in den Hardware-Anforderungen liegt zwischen vier Jahre zurück, passierte zwischen FIFA 14 und FIFA 15. Seinerzeit wurde die Spiele-Serie von DirectX 9.0c auf DirectX 11 umgestellt, gleichfalls gab es einen regelrecht drastischen Anforderungssprung in allen Disziplinen: Doppelte Anzahl an CPU-Kernen, doppelter Hauptspeicher (Durchbruch der 4-GB-Grenze) sowie mehr als doppelt so leistungsfähige Grafik-Hardware. Ein ähnlich großer Anforderungssprung ist nunmehr ironischerweise nach vier weiteren Spiel-Ausführungen selbst kumulativ noch nicht gänzlich erreicht: An den CPU-Anforderungen hat sich seither kaum etwas getan, die Hauptspeicher-Anforderungen sind nur partiell gewachsen, allein die benötigte Grafikkarten-Power nähert sich nun langsam der Verdopplung an – hat ein solches Niveau nach vier Jahren aber immer noch nicht erreicht.

Anders formuliert: EA robbte sich zuletzt nur arg langsam vorwärts – und der letzte große Sprung kam auffälligerweise im Jahr 2014, ein Jahr nach dem Release von Playstation 3 und Xbox 360 als der aktuellen Konsolen-Generation. Wahrscheinlich hängt dies bei der FIFA-Serie allesamt allein an der Konsolen-Entwicklung, wird die FIFA-Spielengine und deren Hardware-Anforderung primär auf die Leistungsfähigkeit der jeweils aktuellen Konsolen-Generation abgestimmt. Demzufolge dürfte man bei Electronic Arts auch so lange nicht die inzwischen viel höheren Hardware-Möglichkeiten des PCs nutzen, wie es eine neue Generation an Spiele-Konsolen gibt – was vermutlich erst im Jahr 2020 passiert. Ein FIFA mit großem Anforderungssprung und demzufolge (wirklich) neuer Grafikdarstellung ist demzufolge kaum vor dem Jahr 2021 zu erwarten, ergo in der 22er Ausgabe des Spiels ("FIFA 22").

Nachtrag vom 4. November 2018

Die PC Games Hardware hat sich mit der Grafikkarten-Performance unter FIFA 19 beschäftigt – welche trotz Frostbite-Engine mit überragenden fps-Werten auffällt, die faktisch schon zu viel des Guten sind. So erreicht selbst eine GeForce GTX 1050 Ti satte 203 fps unter FullHD sowie immerhin noch 82 fps unter UltraHD, jeweils im realen Spiel gemessen – eine GeForce RTX 2080 Ti langweilt sich unter UltraHD dagegen bei 330 fps. Die in den offiziellen Systemanforderungen empfohlenen GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X dürften also sicherlich für FullHD eine (vollkommen) ausreichende Performance bieten, wahrscheinlich geht es sogar eine ganze Klasse tiefer noch gut. Somit hätte der Spieleentwickler die Grafikdarstellung im realen Spiel sicherlich noch verbessern können, die Zwischensequenzen zeigen schließlich eine höhere Grafikqualität (zu allerdings niedrigeren Frameraten). Es ist ein wenig unklar, wieso das Spiel Frameraten-technisch in zwei so deutlich verschiedene Abschnitte zerfällt – dies hätte man besser angleichen sollen und nachfolgend die insgesamte Grafikqualität auf Systemen mit Leistungsreserven dann durch ein einfaches Supersampling ohne großen Aufwand weiter verbessern können. Sicherlich geht es bei Spielen wie FIFA 19 nicht primär um die Grafikqualität – andererseits handelt es sich hierbei um Großproduktionen mit nahezu gesichertem Umsatz, insofern kann man die Vermeidung einfacher Fehler doch irgendwie erwarten.