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Die Systemanforderungen zu Forza Horizon 4

Die offizielle Spiel-Webseite von Spielepublisher Microsoft offeriert die finalen PC-Systemanforderungen für das am gestrigen 2. Oktober in den Handel gegangene Forza Horizon 4. Das Autorenn-Spiel von Spieleentwickler "Playground Games" stellt regulär keine besonders hohen Anforderungen auf, läuft aber als reine UWP-App wirklich nur unter Windows 10, selbst wenn das technische Gerüst weiterhin nur DirectX-11-Funktionalität bemüht. Minimal werden Core i5-750 oder Core i3-4170 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 650 Ti oder Radeon R7 250X mit jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher gefordert. Die in der ersten Fassung dieser offiziellen PC-Systemanforderungen noch mit notierte GeForce GT 740 fehlt nunmehr in der finalen Fassung, passt aber auch wenig zum Leistungspotential der vorgenannten zwei Grafikkarten.

Minimum Empfohlen
gedacht für ? FullHD @ 60 fps
OS Windows 10 64-Bit (v15063.0), DirectX 12 (Feature Level 11_0)
CPU Core i5-750 & Core i3-4170 Core i7-3820K
Speicher 8 GB RAM & 2 GB VRAM 12 GB RAM & 4 GB VRAM
Gfx GeForce GTX 650 Ti oder Radeon R7 250X GeForce GTX 970 & GeForce GTX 1060 3GB oder Radeon R9 290X & Radeon RX 470
(rein offizielle Systemanforderungen)

Insgesamt entspricht dieses Hardware-Minimum dem Performance-Niveau älterer Mainstream-PCs, wobei die geforderte Grafikkartenspeichermenge bei den genannten Grafikkarten nicht üblich war, dies gab es seinerzeit nur in Form von Herstellerdesigns oder eine Leistungsklasse darüber dann als Standardbestückung (GeForce GTX 650 Ti "Boost" bzw. Radeon R7 260X). Für heutige Hardware stellen diese Minimal-Anforderung natürlich keinerlei Problem mehr dar, Pentium G5600 oder Ryzen 3 2200G samt GeForce GT 1030 GDDR5 oder Radeon RX 550 sollten in etwa gleichwertig und teilweise sogar besser sein. Die Hardware-Empfehlung lautet dann auf Core i7-3820K auf 12 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 970, GeForce GTX 1060 3GB, Radeon R9 290X oder Radeon RX 470 mit jeweils 4 GB Grafikkartenspeicher – wobei nVidia letztere Angabe dann höchstselbst mit der Nennung der "GeForce GTX 1060 3GB" durchbricht, dies also doch nicht ganz so ernst zu nehmen ist.

Der Core i7-3820K ist eine ungewöhnliche Wahl als Hardware-Anforderung, stellt aber letztlich trotz der Abstammung aus der Enthusiasten-Plattform von Ivy Bridge E doch nur einen Vierkerner mit HyperThreading zu den (aus heutiger Sicht) eher gemächlichen Taktraten von 3.6/3.8 GHz dar, dürfte also problemlos von neueren Consumer-Modellen zu schlagen sein. Auf aktuelle Hardware gemünzt könnte man diese Hardware-Empfehlung sicherlich auch mit Core i5-7600, Core i3-8350K oder Ryzen 5 1500X samt GeForce GTX 1060 3GB oder Radeon RX 570 gleichwertig oder leicht besser erfüllen. Insgesamt betrachtet bleibt die Hardware-Empfehlung zu Forza Horizon 4 damit im Bereich aktueller Midrange-PCs, einzig allein bei der Grafikkarte wird ein gewisses Maß an realer Leistungsfähigkeit eingefordert.

Nachtrag vom 4. Oktober 2018

Von ComputerBase, PC Games Hardware und WCCF Tech kommen erste Benchmark-Artikel zu "Forza Horizon 4" – welcher (wiederum) daran kranken, bereits vor dem Release des Spiels und darauf angepasster Treiber geschrieben worden zu sein (Hinweis: damit kann man vielleicht Google austricksen, an dieser Stelle wird jedoch erst nach Spielrelease verlinkt). Zwar soll der Effekt der angepassten Treiber von AMD und nVidia gering sein, aber ein ernstzunehmender Test umfasst immer mindestens den DayOne-Patch – so und nicht anders erhält es schließlich auch der Spieler. Angesichts der von Forza Horizon 4 üblicherweise ausgeworfenen hohen Frameraten spielt diese Mäkelei jedoch kaum eine Rolle für die Gesamtbetrachtung, denn unter FullHD im "Ultra"-Bildqualitätspreset werden durchschnittlich 50 fps schon mit GeForce GTX 970, GeForce GTX 1060 3GB, Radeon R9 290 oder Radeon RX 470 erreicht – was dann nahezu diesem Performance-Niveau entspricht, welches durch die offiziellen PC-Systemanforderungen vorgeben wird. Bemerkenswert ist allerdings der hohe Performance-Verlust zwischen den beiden Varianten der GeForce GTX 1060: Nominell steht zwischen beiden Karten eine Performance-Differenz von -10%, unter Forza Horizon 4 werden schon unter FullHD dagegen bereits -27% erreicht.

Dies zeigt an, das man sich vielleicht doch besser an die offizielle Speichermengen-Vorgabe von 4 GB Grafikkartenspeicher (für FullHD) halten sollte, trotz der hohen Rohleistung der GeForce GTX 1060 3GB. Bei nicht ausreichender Speicherbestückung kann es hingegen zu groben Aussetzern kommen – die PCGH empfiehlt daher für WQHD somit 6 GB sowie für UltraHD dann gleich 8 GB Grafikkartenspeicher. Unter der WQHD-Auflösung im "Ultra"-Bildqualitätspreset reichen dann für durchschnittlich 50 fps (rein von der Rohpower her) GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, Radeon R9 390 oder Radeon RX 570 aus, liegt somit kein großer Anforderungssprung vor. Jener kommt dann unter der UltraHD-Auflösung, wo für 50 fps unter dem "Ultra"-Bildqualitätspreset dann schon GeForce GTX 1070 Ti oder Radeon RX Vega 56 vorhanden sein sollten. Falls mit einer anderen Grafikkarte die Framerate nicht ausreichend ist, empfiehlt sich das Zurückschalten auf das "Hoch"-Bildqualitätspreset, welches laut der ComputerBase ca. 25% Performancegewinn einbringt. Über die anderen noch vorhandenen Bildqualitätspresets dürfte das Spiel letztlich mit fast jeder Hardware ab aktuellem LowCost-Niveau noch spielbau zu bekommen sein. Im Verhältnis AMD vs. nVidia zieht Forza Horizon 4 erstaunlich stark AMD-Grafikkarten vor: So liegt die Radeon RX 580 meist deutlich vor der GeForce GTX 1060 6GB und die Radeon RX Vega 64 knapp an der Performance einer GeForce GTX 1080 Ti dran, deutlich oberhalb der GeForce GTX 1080.