Die Steam-Seite zu "Conan Exiles" notiert die finalen PC-Systemanforderungen für das seit Anfang 2017 im Early Access befindliche und am 8. Mai 2018 dann final gewordene Survival-Abenteuer-Spiel. Gegenüber den Systemanforderungen der Early-Access-Version gibt es ein paar Abweichungen und Präzisierungen, welche allerdings keine echten Verschiebungen beim Hardware-Anspruch des Spiels mit sich bringen. Es bleibt also dabei, das die Minimal-Anforderungen mit Core i5-2300 oder FX-6300 auf 6 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 560 oder Radeon HD 7700 als sehr gut erfüllbar auch für ältere Spiele-PCs aussehen. Allerdings passen jene Hardware-Angaben (Hersteller-typisch) nicht wirklich gut zusammen: Der FX-6300 mag unter Anwendungs-Benchmarks gleichwertig gegenüber dem Core i5-2300 sein, für den Spiele-Einsatz wäre innerhalb der alten Bulldozer-Generation dann doch mehr Power vonnöten. Genauso passt die Paarung einer GeForce GTX 560 (Perf.Index 190%) zu einer Radeon HD 7770 (Perf.Index 145%) – jene könnte vielleicht mit der Konsolen-Abstammung des Spiels zusammenhängen, erscheint aber dennoch als zu weit auseinanderliegend.

Bei den Hardware-Empfehlungen passen die Verhältnisse hingegen weitgehend: Hier werden für High-Settings Core i7-3770K oder Ryzen 5 1600X samt 8 GB Hauptspeicher auf GeForce GTX 780 Ti, GeForce GTX 970, Radeon R9 290 oder Radeon RX 480 angesetzt. Abzüglich des Punkts, das zu Radeon R9 290 eher eine Radeon RX 470 passt (oder zur Radeon RX 480 eher eine Radeon R9 290X), sieht dies alles ganz ordentlich aus. In der reinen Praxis – kürzlich seitens der PC Games Hardware ermittelt – ist dagegen eher eine klare nVidia-Neigung des Spiels zu beobachten, wird also durchaus stärkere AMD-Hardware auf Grafikkartenseite vonnöten, als es das allgemeine Performance-Bild aussagt. Allerdings werden die praktischen Hardware-Anforderungen bei der PCGH als eher geringer beschrieben als von Spieleentwickler Funcom notiert – in den Benchmarks der PCGH schaffen vorgenannte Grafikkarten (sinngemäß) noch grob 40 fps unter Ultra-Settings, werden ergo unter High-Settings entsprechend schneller herauskommen können. Gleichfalls sieht man bei der PCGH in der Praxis eine klar geringere CPU-Belastung gegenüber den offiziellen Anforderungen, so daß jene offiziellen Hardware-Empfehlungen als wohl generell etwas zu hoch angesetzt beschrieben werden dürfen.

Dies mag mit dem Status des Spiels als eigentliches Produkt des Jahres 2017 zusammenhängen, denn immerhin stand zu diesem Zeitpunkt bereits ein spielbares Produkt zur Verfügung. Hinzu kommt die gleichzeitige Veröffentlichung auf Playstation 4 und Xbox One sowie die zahlreiche Konkurrenz in diesem Spielegenre, welche den Spieleentwickler wohl dazu bewogen hat, es bei der Optikqualität und damit den Hardware-Anforderungen nicht zu übertreiben. Damit kommt Conan Exile in der Summe als bezüglich der Hardware-Anforderungen eher unterdurchschnittlicher Titel der Spiele-Generation 2017/18 heraus – folgend damit sicherlich dem Trend dieser Spiele-Generation, die Hardware-Anforderungen keinesfalls zu hoch zu drehen, sondern immer schön in einem mittleren Rahmen zu bleiben. Für die Spieler mag dies (gerade zu Zeiten zu hoher Grafikkarten-Preise) erst einmal erfreulich sein, aber die nun schon des längerem gebremste Entwicklung auf diesem Gebiet wird irgendwann dem PC-Gaming und auch den Umsätzen der beteiligten Hardware-Hersteller schaden, wenn die insgesamt notwendige Weiterentwicklung ausbleibt.