Die chinesische Seite Ijiandao (via VideoCardz) zeigt eine ganze Reihe an Details zum Portfolio-Aufbau der kommenden Core i-11000 Prozessoren-Serie von Intel. Hierbei gibt es zwar noch keine genauen Taktraten zu den einzelnen Prozessoren-Modellen, andere Daten wie Modellname, Kern-Anzahl, Level3-Cache, TDP und iGPU-Klasse werden jedoch schon komplett offengelegt. Interessant hieran ist vor allem, dass sich damit wohl frühere Gerüchte über den nur bis zum Core i5 herunterreichenden "Rocket Lake" bestätigen, da der Rest des Portfolios (Celeron, Pentium & Core i3) hingegen über einen Refresh an "Comet Lake" Prozessoren gebildet wird. Dies wird dem unteren Teil der Core i-11000 Prozessoren-Serie vermutlich einiges an Schlagkraft nehmen – wobei noch etwas abzuwarten gilt, inwiefern Intel dies durch hochgesetzte Taktraten bei diesen Refresh-Modellen auszugleichen versucht.

Technisch ist dies machbar, da Intel die Taktraten bei den kleineren Modellen üblicherweise bestenfalls mittelmäßig gehalten hat, an dieser Stelle also noch Luft nach oben existiert. Dennoch dürfte es nicht einfach werden für den Comet-Lake-Refresh innerhalb der Core i-11000 Prozessoren-Serie, gegenüber den eigentlichen Rocket-Lake-Modellen zu bestehen – jene sollten sich mittels des IPC-Schubs der zugrundeliegenden Ice-Lake-Architektur (in der "Willow-Cove"-Abwandlung) normalerweise ziemlich deutlich absetzen können. Auch wenn jener Portfolio-Mischmasch auf den ersten Blick nicht wirklich schön aussieht, betrifft dies in der Praxis natürlich eher nur das OEM- und Massengeschäft – denn im Jahr 2021 baut sich wohl kein Retail-Käufer einen neuen PC unterhalb von 6 CPU-Kernen mehr auf. Eher interessant wird bei Rocket Lake natürlich das Abschneiden der Leistungsspitze, wo Intel mit zwei weniger CPU-Kernen als selbst beim eigenen Vorgänger antritt und dies über die höhere IPC samt gleichwertigen Taktraten auszugleichen versucht.

Große Wunder im Multithreading-Bereich und damit der Anwendungs-Performance sind damit nicht von Rocket Lake zu erwarten – es wäre schon ein Spitzen-Resultat, wenn der Core i9-11900K (Rocket-Lake-Achtkerner) unter der Anwendungs-Performance halbwegs in der Nähe zum Core i9-10900K (Comet-Lake-Zehnkerner) herauskommt. Ein besseres Betätigungsfeld von Rocket Lake dürfte im Singlethread-Bereich und damit folgerichtig der Spiele-Performance liegen. An dieser Stelle zählen die zwei CPU-Kerne gegenüber Comet Lake überhaupt nicht, dürfte die höhere IPC komplett durchschlagen – sofern tatsächlich vergleichbare Taktraten geboten werden. Im Fall des Falles kann sich Rocket Lake somit bei der Spiele-Performance wieder mit AMDs Zen 3 messen, bei der Anwendungs-Performance hat Intel mit dieser Ansetzung naturgemäß keine Chance. Zu beachten wäre, das Rocket Lake augenscheinlich nur ein vergleichsweise kurzes Intermezzo geben dürfte, da schon im Spätherbst 2021 dann "Alder Lake" mit Hybrid-Architektur aus LowPower- und HighPerformance-Kernen ins Geschehen eingreifen soll.