Seitens Odd Tech Reviews (via Momomo @ Twitter) kommt ein YouTube-Testbericht zum Core i7-10700, welcher schon recht vollständige Benchmarks zu diesem kommenden Achtkerner der Rocket-Lake-Generation enthält. Vor allem aber wurde hierbei ein "Qualification Sample" (QS) getested, sprich ein Prozessoren-Exemplar, welches zu den finalen Testchips vor der Serien-Fertigung gehört und gern auch von den Herstellern ganz offiziell an die Hardwaretester gegeben wird. Zudem glänzt der Testbericht mit dem seltenen Umstand der passenden Vergleichs-Prozessoren: Jenem Core i7-11700 (non-K) wurde tatsächlich auch der Core i7-10700 (non-K) aus der Comet-Lake-Riege gegenübergestellt, zuzüglich einem (niedriger taktenden) "Engineering Sample" (ES) des Core i7-11700 sowie einem Ryzen 7 5800X – in letzterem Fall mangels der Verfügbarkeit entsprechender non-X-Modelle. Natürlich liegt jener Ryzen 7 5800X Kraft seiner generell höheren Ansetzung weiterhin vor, aber der schließlich nur als Modell mit 65 Watt TDP geplante Core i7-11700 kommt diesem schon ziemlich nahe.

Man kann hieraus eine gute Chance ableiten, dass der größere Core i7-11700K sich mittels höherem Takt und mehr TDP-Reserven durchaus mit dem Ryzen 7 5800X anlegen kann – abweichend vom letzten Vorab-Testbericht zu diesem K-Modell, welcher allerdings auch nur mit einem späten "Engineering Sample" durchgeführt wurde. Dabei läßt sich an dieser Stelle sogar ermessen, wie groß die Performance-Differenz zwischen "Engineering Sample" (ES) und "Engineering Sample" (QS) desselben Prozessors sein können: Beim Core i7-11700 sind es gemäß dieser Benchmarks immerhin +25% Anwendungs-Performance, +29% Singlethread-Performance sowie noch +5% Spiele-Performance. Genauer kann zudem das Performance-Verhältnis von Comet Lake zu Rocket Lake bei gleichartigen Prozessoren bestimmt werden, wie hier von Core i7-10700K zu Core i7-11700K. Dabei legt das Rocket-Lake-Modell mittelprächtig um 8-12% bei der Anwendungs-Performance zu, je nachdem ob man die etwas kuriosen Benchmark-Werte zum Y-Cruncher mit hinzuzählt oder nicht (unter Multithread klar schwächer, unter Singlethread rasant besser). Größere Bedeutung hat diese Abwägung bei der Singlethread-Performance, denn mit dem Y-Cruncher geht es zwischen Comet Lake und Rocket Lake auf satte +34,9% Mehrperformance hinauf – ohne Y-Cruncher sind es jedoch immer noch starke +21,0% zwischen den beiden Intel-Architekturen.

So oder so zeigt sich das von Rocket Lake derzeit erwartete Bild: Stark bei der Singlethread-Performance und in dieser Disziplin durchaus mit Chancen, an AMD (um einen gewissen Betrag) vorbeizuziehen. Bei der Anwendungs-Performance wird es jedoch allerhöchstens für die stärksten Modelle zu einem Gleichstand (bei gleicher Kern-Anzahl) langen. In der Summe kann dies durchaus für einen Performance-Gleichstand mit AMDs Zen 3 langen, aber höchstwahrscheinlich nicht zu mehr. Bei der Spiele-Performance gilt (leider) auch mit diesen Benchmarks wiederum das Abwarten auf sinnvollere Messungen. Es gibt zwar gemäß der Vorab-Werte eine kleine Tendenz dahingegend, dass Intel die exzellenten Vorgaben bei der Singlethread-Performance (erstaunlicherweise) nicht in eine gleichwertige oder eigentlich sogar bessere Spiele-Performance ummünzen kann, aber in dieser Frage sind die Vorab-Spielebenchmarks schlicht noch nicht solide genug ausgeführt. Wie bekannt soll Rocket Lake am 15. März 2021 starten, dann sind hierzu umfassende Benchmarks zu erwarten.