2

Asus bietet SAM-Support auch auf Comet-Lake-Systemen

Gemäß Tom's Hardware sowie der PC Games Hardware bringt Asus nun auch den Support für AMDs "Smart Access Feature" (SAM) Feature auf Intel-Prozessoren. Selbiges wird gewährleistet durch die beiden BIOS-Optionen "Above 4G Decoding" und "Re-Size BAR Support", welche mit neuen Beta-BIOSen für die B460-, H470- und Z790-Mainboards von Asus zur Verfügung stehen und dort seitens des Nutzers aktiviert werden müssen. Sofern danach ebenfalls das SAM-Feature im Radeon-Treiber aktiviert wird, läuft selbiges augenscheinlich ohne weitere Umstände und bringt gemäß einer von Asus Deutschland verbreiteten Folie in einem ausgesuchten Einzelfall bis zu +13% Mehrperformance. Jenes Ergebnis ist in der Höhe natürlich keineswegs zu verallgemeinern, im Schnitt steht "Smart Access Memory" üblicherweise für 2-3% Mehrperformance. Erreicht wurde dieses Ergebnis seitens Asus mit einer Radeon RX 6800 XT – auf einem Core i7-10700K Prozessor samt einem Z490-Mainboard.

Der AMD-Treiber fragt dabei augenscheinlich nur den Status dieser beiden BIOS-Optionen ab – und ermöglichst danach die Freischaltung von SAM, egal welche Hardware konkret im System steckt. AMD hat das ganze also weder zertifizieren müssen, noch muß es unbedingt eine Plattform mit PCI Express 4.0 sein – das konkrete System läuft mit dem Comet-Lake-Prozessor in jedem Fall nur unter PCI Express 3.0 (selbst wenn das Mainboard bereits mehr könnte). Dies dürfte somit wohl dazu führen, dass zukünftig alle moderne CPU/Mainboard-Hardware von diesem Feature auf AMD-Grafikkarten partizipieren kann, während nVidia wie bekannt ähnliches für seine Grafikkarten in Vorbereitung hat. Zudem wird nunmehr final bestätigt, dass AMD sein SAM-Feature sogar überaus Wettbewerbs-freundlich angelegt hat und weder irgendwelche Hardware-IDs noch Whitelists abfragt, um den SAM-Support zu aktivieren. Benötigt wird von CPU/Mainboard-Seite her wirklich nur der Support dieser beiden BIOS-Features, welche in der PCI-Express-Spezifikation bereits allgemeingültig verankert sind.

Dies hatte AMD bei der RDNA2/SAM-Vorstellung nicht derart klar kommuniziert – wobei sich AMD seinerzeit wohl schlicht darin gesonnt hatte, als erster ein solches Feature gebracht zu haben. Leider hatte das 3DCenter damals allerdings zugleich Schatten an der Wand gesehen und ist (übereifrigerweise) auf die theoretische Möglichkeit einer Wettbewerbs-Beeinträchtigung eingestiegen, anstatt besser das Vorhandensein weiterer Informationen abzuwarten. Mit der Zeit zeigte sich jedoch stückenweise, dass hierfür gar kein Potential vorhanden war – AMD hat das SAM-Feature wohl von Anfang an recht frei angelegt, ohne echte Beschränkungen gegenüber den Plattformen anderer CPU-Hersteller. In dieser Frage hätte man unsererseits besser mehr auf die Historie von AMD in diesen Fragen vertrauen sollen, welche ein solches, Wettbewerbs-bejahendes Vorgehen durch AMD sowieso nahelegt.

Inwiefern andere Mainboard-Hersteller sich ebenfalls beim Support für "Smart Access Memory" bzw. "Re-Size BAR" für ältere Plattformen engagieren, bleibt noch abzuwarten. Aber mit der Zeit dürften sicherlich alle neuen Plattformen jenes Feature erhalten. Danach dürfte in dieser Frage dann allerdings auch wieder Waffengleichheit herrschen, aufgrund der zugrundeliegenden Technik sind von allen Plattformen ähnliche Performance-Gewinne für dieses Feature zu erwarten. Demzufolge lohnt es derzeit wohl auch nicht, bei Vergleichsartikeln zu Grafikkarten oder Prozessoren unter selektiver Aktivierung dieses Features zu arbeiten, da der Vorteil speziell von AMDs SAM-Feature in der Hardware-Kombination "Radeon RX 6000 + Zen 3" rein temporär vorhanden sein dürfte. Dies bedingt natürlich, dass insbesondere nVidia jetzt schnellstmöglich zu Potte kommt und erste Ergebnisse hierzu vorweist. Langfristig gesehen wird SAM bzw. "rBAR" in erster Linie einen (kleinen) zusätzlichen Unterschied zu älterer Hardware ergeben, nicht jedoch einen Vorteil zugunsten eines Hersteller oder einer bestimmten Hardware-Kombination generieren.

Support für SAM/rBAR AMD-Prozessoren Intel-Prozessoren
Radeon RX 6000 Serie offizieller AMD-Support: Zen 3 auf 500er Mainboards (auf 400er Mainboards durch einzelne Mainboard-Hersteller) Support durch einzelne Mainboard-Hersteller auf Comet Lake bzw. 400er Mainboards
GeForce RTX 30 Serie offizieller nVidia-Support geplant, genaue Bedingungen noch unbekannt

Mittels "SAM" bzw. "rBAR" wird wie gesagt eine Funktionalität von PCI Express ausgenutzt, welche schon des längerem in der PCI-Express-Spezifikation steht, allerdings wohl erst jetzt sinnvoll nutzbar wird. Prinzipiell geht es hierbei darum, dass regulär der Prozessor (per PCI Express) nur 256 MB des Grafikkartenspeichers auf einmal sehen kann, was angesichts heutiger Grafikkartenspeicher-Größen zu einem gewissen Verwaltungsaufwand führt, um alle notwendigen PCI-Express-Transaktionen durchzuführen. SAM bzw. rBAR erweitern dieses Speicherfenster erheblich, was in der Folge einiges an Verwaltungsaufwand spart und wie zu bekannt zu einem Performance-Boost von 2-3% (unter normalen Grafikkarten-limitierten Szenarien) führt. Technische Voraussetzung hierfür sind im übrigen 64bittige PCI-Express-Controller, wie jene ab PCI Express 4.0 von der Spezifikation vorgeschrieben sind, welche allerdings auch auf PCI-Express-3.0-Platinen schon weit verbreitet sind. Danach geht es augenscheinlich nur noch um die Aktivierung der entsprechenden BIOS-Optionen sowie der SAM/rBAR-Funktion im Grafikkarten-Treiber selber – wonach das Feature laufen sollte.