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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. September 2020

Die PC Games Hardware weist auf eine Aussage seitens Hardware Canucks (erster, angepinnter Kommentar unter dem Video) hin, wonach das NDA-Ende zur GeForce RTX 3080 bereits am 14. September geschehen soll, damit bereits am nächsten Montag die Launchreviews zu "Founders Edition" Ausführung dieser Grafikkarte erscheinen sollen. Der offiziell genannte 17. September ist hingegen zum einen der Marktstart, zum anderen fällt dann das NDA für Benchmarks zu den Herstellerkarten. Trifft diese Information zu, wäre schon der 14. September der große Tag, welcher Aufklärung über die wirkliche Performance von Gaming-Ampere bringt. Eine erhöhte Chance darauf ergibt sich allein durch den Umstand, dass die PCGH dies überhaupt als News-Meldung gebracht hat: Denn PCGH-intern dürfte man den NDA-Termin kennen – und somit diese Aussage normalerweise nicht erwähnen, sofern das genannte Datum nicht stimmen würde. Weiterführend kann man nunmehr spekulieren, ob nicht auch bei der GeForce RTX 3090 ein ähnliches System vorliegt: Offiziell liegt deren Marktstart auf dem 24. September – aber es könnte durchaus sein, dass die Hardware-Tester Benchmarks zu deren "Founders Edition" ebenfalls bereits am 14. September veröffentlichen dürfen.

FE-Benchmarks Custom-Benchmarks Marktstart
GeForce RTX 3080 angeblich:  14. Sept. angeblich:  17. Sept. offiziell:  17. Sept.
GeForce RTX 3090 spekulativ 14. Sept. anzunehmen:  24. Sept. offiziell:  24. Sept.

Zumindest würde es wirklich Sinn ergeben, diese beiden auf dem gleichen Grafikchip (GA102) basierenden Grafikkarten, die in der Performance keine +20% auseinander liegen werden, am selben Tag zu testen. Wollte nVidia wirklich den Marketing-Effekt erzielen wollen, zweimal innerhalb derselben Grafikkarten-Generation die jeweils schnellste Grafikkarte vorzustellen, müsste die GeForce RTX 3090 klar später erscheinen – und nicht nur eine Woche später. Zudem ergibt ein eigenständiger Launch der GeForce RTX 3090 das Risiko für nVidia, dass sich Hardware-Tester und Test-Leser zu sehr auf diese Karte konzentriert – und dann erhebliche Kritikpunkte am Preis/Leistungs-Verhältnis finden, wenn für weniger als +20% Mehrperformance gleich der 2,1fache Preis zu zahlen ist. Taktisch ist es für nVidia besser, beide "Founders Edition" am selben Tag abzuhandeln, dann kann man das schlechte Preis/Leistungs-Verhältnis der GeForce RTX 3090 besser hinter dem allgemein guten Ersteindruck zur GeForce RTX 3080 (und damit der kompletten Ampere-Generation) verstecken. Aus dieser Warte heraus ist vorstehend skizzierte Auflösung nicht unwahrscheinlich – bleibt aber derzeit unbestätigt bzw. spekulativ.

Einen weiteren guten Hinweis darauf, dass die Ampere-Grafikkarten ihre extreme FP32-Rechenleistung nicht zwingend in Spiele-Performance ummünzen können bzw. dass es eben auch schlechter mit Ampere skalierende Benchmarks geben kann, ergibt sich mittels des von Twitterer Rogame erspähten und seitens Videocardz ausgewerteten AotS-Benchmarks der GeForce RTX 3080. Zu "Ashes of the Singularity" liegen leider keine guten Referenzwerte vor, aber Videocardz haben sich einfach damit beholfen, für die Turing-Grafikkarten den Median aller jemals in die AotS Benchmark-Datenbank eingeflossenen Werte anzusetzen – was gemäß vereinzelt genannter Benchmarks zu diesen Karten ganz praktikable Vergleichs-Werte ergibt. Danach kommt die GeForce RTX 3080 immer noch klar oberhalb der GeForce RTX 2080 Ti heraus, die erzielte Performance-Differenz ist mit +27% jedoch deutlich kleiner als beispielsweise im Geekbench 5 oder auch mit dem CompuBench vermessen. Beispielsweise würde in diesem Fall die Mehrperformance der GeForce RTX 3080 nicht ausreichend sein, um deren letzte Performance-Prognose von ~320-360% (im 3DCenter UltraHD Performance-Index) zu halten, der AoTS-Benchmark würde hochgerechnet "nur" für einen Performance-Index von ~290-300% langen.

Technik AotS "Crazy" 4K Anmerkungen
GeForce RTX 3080 Ampere, GA102, 68 SM @ 320 Bit GDDR6X 88,3 fps +55% vs. 2080S, +27% vs. 2080Ti
GeForce RTX 2080 Ti Turing, TU102, 68 SM @ 352 Bit GDDR6 69,7 fps +21% vs. 2080S
GeForce RTX 2080 Super Turing, TU104, 48 SM @ 256 Bit GDDR 57,4 fps -
gemäß des von Rogame @ Twitter erspähten Aots-Benchmarkwerts der GeForce RTX 3080 sowie den Vergleichswerten seitens Videocardz

Dies wäre für jene Grafikkarte mit deutlich niedrigerem Listenpreis gegenüber der GeForce RTX 2080 Ti immer noch gut und würde die GeForce RXT 3080 somit kaum stören. Die größere Auswirkung hiervon liegt eher bei der nachfolgenden kleineren GeForce RTX 3070, welche aufgrund ihrer Hardware-Ansetzung grob auf eine Performance-Differenz von +40% (bzw. -30%) zwischen 3070 & 3080 zu schätzen ist. Zu jener GeForce RTX 3070 verspricht nVidia wie bekannt eine Performance sogar oberhalb der GeForce RTX 2080 Ti – was aber nur zu halten sein wird, wenn die GeForce RTX 3080 ihrerseits oberhalb von +40% auf die GeForce RTX 2080 Ti drauflegt. Jener Aots-Benchmark stellt dies etwas in Frage – gut möglich, dass die GeForce RTX 3070 etwas unterhalb von nVidias Performance-Prophezeihung herauskommt und damit auch das Performance-Level der GeForce RTX 2080 Ti nicht ganz erreicht. Auch für die GeForce RTX 3070 wäre dies angesichts ihrer Preislage sicherlich kein Beinbruch, es geht bei diesen Überlegungen allein um eine möglichst korrekte Vorhersage zur Performance der kommenden Ampere-Grafikkarten. Inwiefern die reale Performance der GeForce RTX 3080 sich mehr in Richtung Geekbench/CompuBench oder mehr in Richtung AotS bewegt, wird sich mit den kommenden Launchreviews zeigen – bezüglich der GeForce RTX 3070 wird man dagegen wie bekannt auf Oktober warten müssen.

Gestern schon verlinkt, wären noch extra auf die Aussage von FanlessTech @ Twitter einzugehen, wonach Intels "Rocket Lake" auf Core i5 bis i9 limitiert ist, ergo keine (ganz) komplette Prozessoren-Generation darstellen wird. Vielmehr sollen die CPU-Modelle für Pentium & Core i3 aus einem Comet-Lake-Refresh kommen, der Release dessen soll dann im ersten Quartal 2021 stattfinden. Damit wird Intel seinen CPU-"Mischmasch" nunmehr auch im Desktop-Segment fortsetzen, wo also mehrere CPU-Architekturen für dieselbe Core-Generation zum Einsatz kommen. Intels 10. und 11. Core-Generation zeigen somit deutlich den derzeit stattfindenden Übergang von den vorherigen "Lake" CPU-Kernen auf die modernen "Cove" CPU-Kerne an – und gleichzeitig auch die Schwierigkeiten Intels, diesen Übergang elegant zu lösen. Erst mit der sicherlich nicht vor Jahresende 2021 (möglicherweise auch erst Anfang 2022) zu erwartenden "Alder Lake" Generation wird Intel diesbezüglich in ruhigere Fahrwasser wechseln, denn Alder Lake soll dann endlich wieder einmal Lösungen für alle Consumer-Segmente mitbringen.

Mobile "U" Mobile "H" Desktop
8./9. Core-Generation Coffee Lake Coffee Lake Coffee Lake
10. Core-Generation Ice Lake & Comet Lake Comet Lake Comet Lake
11. Core-Generation Tiger Lake Tiger Lake & Rocket Lake Rocket Lake & Comet Lake
12. Core-Generation Alder Lake Alder Lake Alder Lake