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Weiterer Test zur GeForce GTX Titan Black bestätigt deren niedrigere Performance

Von HT4U kommt ein weiterer der bislang auffällig wenigen Tests zur GeForce GTX Titan Black, der offiziell schnellsten SingleChip-Lösung von nVidia. Der besondere Augenmerk liegt hier natürlich darauf, ob sich mit diesem Test die bisherigen Ergebnisse zu dieser Karte bestätigen lassen können, gerade weil jene reichlich mau ausgefallen sind. Doch trotz daß es sich bei HT4U nachweislich um eine andere Einzelkarte handelt als bei den Tests der ComputerBase und von Hardwareluxx (wo unter Umständen dasselbe Einzelstück von Zotac gebencht wurde), bleiben die Ergebnisse gleich (schlecht): Auch bei HT4U wollte der Boost-Modus nicht richtig anspringen und blieb weit unterhalb der offiziellen nVidia-Angabe von immerhin 980 MHz. Bei HT4U wurden – unter verschärften, aber noch am ehesten realitätsnahen Testbedingungen – größtenteils real anliegende Taktraten auf dem Niveau des Base-Takts von 889 MHz ausgemessen, ähnlich wie seinerzeit schon bei der ComputerBase.

Damit kann es als bestätigt angesehen werden, daß die GeForce GTX Titan Black in der Realität niedriger taktet als die GeForce GTX 780 Ti und demzufolge ab Werk gar nicht schneller sein kann, sondern ein paar Prozentpunkte hinter der GeForce GTX 780 Ti zurückliegt. In den Messungen von HT4U kann dies – wenn die Karte auf einen Chiptakt von 889 MHz genormt wurde – durchaus einen Performance-Unterschied von 8-9 Prozentpunkten gegenüber der GeForce GTX 780 Ti bedeuten, bei der ComputerBase war dies mit 2-3 Prozentpunkten weniger deutlich (die Benchmarks von Hardwareluxx sind diesbezüglich nicht zielführend, da auf grob unterschiedlichen Treiber-Versionen durchgeführt). Aufgrund dieses zweiten Benchmark-Sets erscheint es als angemessen, die Performance der GeForce GTX Titan Black nochmals neu zu bewerten und deren Performance-Index von bisher 520% auf nunmehr nur noch 500% herunterzusetzen. Dies spiegelt stärker wieder, daß die nVidia-Karte in einigen HT4U-Benchmarks sogar gegenüber AMDs nominell langsamerer Radeon R9 290X (Perf.Index 480%) zurückliegt.

Radeon HD 7000 Radeon R200 GeForce 700 GeForce 600
GeForce GTX 780 Ti  (530%)
GeForce GTX Titan Black  (500%)
Radeon R9 290X  (480%) GeForce GTX Titan  (480%)
Radeon R9 290  (460%)
GeForce GTX 780  (440%)
Radeon HD 7970 "GHz"  (390%) Radeon R9 280X  (380%) GeForce GTX 770  (380%)
Radeon HD 7970  (350%) GeForce GTX 680  (360%)

Daß die GeForce GTX Titan Black weniger leisten muß, wird auch indirekt durch die Leistungsaufnahme-Tests bei HT4U bewiesen: Sie zieht regulär nur 243 Watt aus der Leitung (für die Grafikkarte alleine), während die GeForce GTX 780 Ti im gleichen Test bei der gleichen Webseite auf einen Stromverbrauch von immerhin 260 Watt kommt. Eine abschließende Erklärung für die niedrige Performance der GeForce GTX Titan Black bei gleicher Hardware-Ausstattung gegenüber der GeForce GTX 780 Ti gibt es noch nicht, in den Tests von HT4U limitierte primär das Temperatur-Target. Jenes ist allerdings nominell mit 83 Grad völlig gleich zur GeForce GTX 780 Ti – und die entsprechenden Messungen sagen für beide Karten aus, daß real 82-83 Grad Chiptempertur erreicht werden. Eine echte Erklärung der schwachen Performance der GeForce GTX Titan Black ist dies noch nicht.

Daneben konnte der Testbericht von HT4U allerdings herausarbeiten, wofür die GeForce GTX Titan Black letztlich gut ist: Im "freigeschalteten" Betrieb unter Hochsetzung der Temperatur- und Leistungsaufnahme-Limits auf ihr jeweiliges Maximum ist die GeForce GTX Titan Black in der Tat minimal schneller als die GeForce GTX 780 Ti. Dies geht in den Benchmarks von HT4U von 1% unter 1920x1080 über 2% unter 2560x1440 bis auf 5% Performance-Differenz unter 3840x2160. Die ComputerBase hatte seinerzeit mit 3% unter 2560x1600 sowie 6% unter 3840x2160 ähnliches ausgemessen. Ob es sich lohnen kann, für diese geringen Performance-Differenzen zusätzliche 300 Euro gegenüber einer GeForce GTX 780 Ti zu investieren, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.