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Umfrage-Auswertung: Welche Preislage wird zu nVidias Ampere-Generation erwartet?

Mittels einer Umfrage von Anfang März wurde nach der für nVidias kommender Ampere-Generation erwarteten bzw. befürchteten Preislage gefragt – nachdem die Umfrage der seinerzeitigen Vorwoche bereits den angenommenen Performance-Sprung von Gaming-Ampere zum Thema hatte. Die Umfrage zur Preislage brachte dabei weit weniger erfreuliche Ergebnisse hervor bzw. zeigte erhebliche Befürchtungen ob weiter steigender Grafikkarten-Preise an – wenn letztlich gleich 61,3% der Umfrageteilnehmer genau dieses Ergebnis erwarten. Dabei geht die (einfache) Mehrheit von leicht höheren Preislagen bei Gaming-Ampere aus, eine allerdings beachtlich große Minderheit sogar von einer deutlichen Preissteigerung bei der "GeForce 30" Serie.

Während die Anzahl der Umfrageteilnehmer, die von in etwa gleichen Preislagen gegenüber der Turing-Generation ausgehen, grob bei einem Viertel der Gesamtstimmen liegt, bleiben somit für diejenigen Umfrageteilnehmer, welche zur Abwechslung mal einen Preistrend nach unten hin erwarten, nur ganze 14,4% aller Stimmen übrig. Dies ergibt ein insgesamt wenig hoffnungsvolles Bild, man schätzt somit im Durchschnitt (und auch im Median) die kommende Ampere-Generation mit nochmals (leicht) höheren Preislagen ein. Jenes Bild wird vorangetrieben durch die Erfahrungswerte aus den vergangenen Grafikkarten-Generationen – zuzüglich aber auch der aktuell zu sehenden Situation auf dem Grafikkarten-Markt, wo AMD gegenüber nVidia nicht mehr mit einer besonders aggressiven Preis/Leistungs-Strategie vorgeht, sondern zumeist nur mit maßvollen Preis/Leistungs-Vorteilen anrückt. Es hatte sich insbesondere schon mit dem Launch der ersten Navi-Lösungen ergeben, das AMD nunmehr auch nVidias aktuelle Hochpreisstrategie mitgeht – und somit lieber mehr an den Karten verdient als nVidia wirklich energisch beim Preis/Leistungs-Verhältnis anzugreifen.

Als Contra-Punkt kann man allerdings sicherlich sehen, das es irgendwann genug sein sollte mit den Preissteigerungen: Irgendwann fangen die Grafikkarten-Käufer an, nicht mehr immer wieder das xx80er Modell zu kaufen (weil jenes immer teurer wird), sondern sich dann einfach dem xx70er Modell zuzuwenden. Speziell in den nächsten paar Jahren könnten zudem die kommenden NextGen-Konsolen preislimitierend wirken, weil dort schließlich ziemlich viel Grafik-Leistung zu einem üblicherweise Mainstream-gerechten Preis geboten wird (mit mehr als 600 Dollar/Euro Launchpreis braucht sich keine der NextGen-Konsolen an den Start wagen). Je nachdem wie stark die Weltwirtschaft durch die aktuelle Corona-Krise letztlich gebeutelt wird und demzufolge bei vielen potentiellen Grafikkarten-Käufern die Einkommen fehlen, um solcherart Hobby-Anschaffungen zu tätigen, könnte auch das Käufer-Interesse im Herbst 2020 nicht gerade besonders ausgeprägt sein. Leider wären geringere Stückzahlen in einem als Duopol operierenden Markt unter Umständen sogar eher preistreibend, weil sich dann die Entwicklungskosten auf eine geringere Absatzmenge verteilen und ein echter Markt (mangels ausreichender Anzahl an Anbietern) schließlich nicht existiert.

Ironischerweise könnte ausgerechnet der kommende Markteintritt von Intel an dieser generell unbefriedigenden Situation etwas ändern: Intel ist zwar sicherlich nicht primär für Preiskampf-Angebote bekannt, aber allein das Auftreten eines (neuen) dritten Marktteilnehmers, welcher die eingefahrene Situation des Duopols erst einmal auf den Kopf stellt, könnte eventuell für einige Bewegung sorgen. Letztlich basiert die weitgehende Zurückhaltung von AMD & nVidia gegenüber einem echten Preiskampf immer auch dem Punkt, das man sich kennt und die jeweils zu erwartenden Gegenmaßnahmen somit ganz vernünftig einschätzen kann. Gegenüber einem neuem Marktteilnehmer fehlt dieses Erfahrungswissen, womit die Anbieter dann eher dazu geneigt sein könnten, aufs ganze zu gehen – nicht nur technologisch, sondern eben auch vom Preis her. All dies bedingt aber natürlich zuerst einmal, das Intel auch wirklich technologisch und von der Grundperformance her schlagkräftige Angebote für alle Marktsegmente vorweisen kann – was nicht vor dem Jahr 2021 auf Intels Roadmap steht.