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Umfrage-Auswertung: Wie häufig wird die Grafikkarte gewechselt (2019)?

Eine Umfrage von Ende September beschäftigte sich mit der Häufigkeit des Grafikkarten-Wechsels – wozu hierbei die (bekannte) Nutzungsdauer der jeweils letzten Grafikkarte sowie eine Prognose zur Nutzungsdauer der aktuellen Grafikkarte abgefragt wurde. Dabei ergab sich eine klar bemerkbare Dominanz von längeren Nutzungszeiten, die beiden "größten" Antwortoptionen "3-4 Jahre" und "mehr als 4 Jahre" kamen kumuliert auf über 51% Stimmenanteil. An dieser Stelle war jene Umfrage (leider) suboptimal abgefasst, hätte es weniger Antwortoptionen für kleinere Zeiträume und dafür mehr Antwortoptionen für größere Zeiträume geben müssen. In der Nebenfrage nach der prognostizierten Nutzungsdauer der aktuellen Grafikkarte ergab sich eine Stimmenverteilung von 22% kürzerer Nutzungsdauer, 45% gleicher Nutzungsdauer und 33% längerer Nutzungsdauer. Auch diese Umfrage bestätigt also weiterhin die (langjährige) Tendenz, das die Nutzungs-Zeiträume über die Zeit länger werden.

Selbiges konnte man schon der Prognose einer gleichlautenden Umfrage von anno 2012 entnehmen, denn seinerzeit war die Tendenz hin zu längeren Nutzungs-Zeiträumen noch etwas größer (22% kürzer, 40% gleich, 38% länger). Am besten ist die abgelaufene Entwicklung allerdings an der durchschnittlichen Nutzungszeit für die jeweils letzte Grafikkarte zu sehen: Anno 2012 lag jene bei 2 Jahren und 3 Monaten, heuer nun liegt selbige bei 3 Jahren und einem Monat (± ein Monat). Auch wenn diese Hochrechnung niemals genau sein kann, ist die Tendenz eindeutig bzw. wird hiermit das untermauert, was sowieso allgemeines Bauchgefühl in dieser Frage ist. Allenfalls scheint sich die Tendenz hin zu längeren Nutzungs-Zeiträumen nunmehr etwas abzuschwächen – was auch wiederum logisch erscheint, die Nutzungs-Zeiträume dieser Hardware lassen sich nicht völlig unlimitiert ausdehnen.

Umfrage 2012 Umfrage 2019
Nutzungsdauer letzte Gfx: bis ein Jahr 12,2% 3,4%
Nutzungsdauer letzte Gfx: 1-2 Jahre 33,0% 16,8%
Nutzungsdauer letzte Gfx: 2-3 Jahre 31,0% 28,7%
Nutzungsdauer letzte Gfx: 3-4 Jahre 23,8% 25,7%
Nutzungsdauer letzte Gfx: mehr als 4 Jahre 25,4%
durchschnittlicher Wechselzeitpunkt  (± ein Monat) 2 Jahre, 3 Monate 3 Jahre, 1 Monat
jeweilige Zukunftsprognose  (± 2 Monate) 2 Jahre, 5 Monate 3 Jahre, 2-3 Monate

Nichtsdestotrotz haben die Grafikchip-Entwickler und Grafikkarten-Hersteller innerhalb der sieben Jahre zur vorhergehenden Umfrage einen erheblichen Verlust an Stückzahlen-Absätzen hinnehmen müssen, wenn die Grafikkarten-Käufer (hier im 3DCenter) im Schnitt nicht mehr aller 27 Monate, sondern nur noch aller 37 Monate zum Neukauf schreiten. Dies bietet auch eine teilweise Erklärung für die in den letzten Jahren immer weiter zurückgehenden Stückzahlen-Absätze bei Desktop-Grafikkarten an, welche für das Jahr 2012 noch bei 60 Mio. Stück Jahresabsatz lagen – und dieses Jahr vermutlich gerade einmal die Hälfte dessen erreichen (in dieser Frage gibt es natürlich auch noch andere wirkende Effekte). Zum gewissen Teil bieten die Preissteigerungen bei Grafikkarten in den letzten Jahren hierfür einen Umsatz-Ausgleich zugunsten der Hersteller, aber auch dies läßt sich schließlich nicht ewig steigern bzw. scheint eher schon am Rande des Erträglichen angekommen zu sein.

Für die Zukunft sind dann keine ganz so großen Änderungen dieses Bildes mehr zu erwarten: Sicherlich dürfte die Nutzungsdauer weiterhin leicht steigen, aber es ist kaum zu erwarten, das sich die durchschnittliche Nutzungsdauer in absehbarer Zeit auf vier Jahre ausdehnt. Denn neben vielen, welche ihre Grafikkarten vergleichsweise lange behalten, gibt es eben auch immer noch eine gewisse Enthusiasten-Schar, welcher spätestens bei der zweiten Nachfolge-Generation der Bestellfinger juckt. Zudem gibt es die leichte Hoffnung auf eine möglicherweise wieder schnellere Abfolge der Grafikkarten-Generationen, nachdem die dafür in Frage kommenden Chipfertiger Samsung & TSMC schließlich für die nächsten Jahre ständig neue Fertigungsverfahren anbieten werden. Spätestens mit dem Marktantritt von Intel kann man auf einen klar anziehenden Wettbewerb im Grafikkarten-Geschäft hoffen, was dann üblicherweise das Marktgeschehen beleben sollte.