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Umfrage-Auswertung: Wäre Spiele mieten statt kaufen eine (zusätzliche) Option?

Eine Umfrage von Anfang Juni geht der Frage nach, ob Spiele zu mieten statt zu kaufen eine zusätzliche Option für die PC-Spieler wäre. Große Begeisterungsstürme sind bei solcherart Angeboten sowieso nicht zu erwarten, insofern überrascht das Umfrage-Ergebnis dann auch kaum: Satte 68,0% der Umfrageteilnehmer sind hierzu generell dagegen, nur 4,0% generell dafür (als zusätzliche Option wohlgemerkt) und 28,0% würde sich die Sache eventuell ansehen. Für letztgenannte Gruppe scheint dabei die Preislage der entscheidende Punkt zu sein, die Spiele-Qualität tritt hierbei etwas in den Hintergrund (oder wird schlicht vorausgesetzt): Immerhin 38,3% dieser Teilgruppe waren zuerst an der Preislage eines Miet-Angebots interessiert, bei weiteren 48,8% müssen dann alle Angebotsteile (und damit auch der Preispunkt) zusammenpassen.

Die Gruppe der Umfrageteilnehmer mit ablehnender Haltung wird dominiert durch die einfache Aussage "will besitzen statt mieten" mit immerhin 51,3% der Stimmen. Weitere 23,3% bezweifeln irgendwelche preislichen Vorteile und 19,9% befürchten das Risiko der späteren Abschaltung der Kauf-Option. Auch in diesen beiden Fällen sind also wiederum breitflächige Preisbedenken zu sehen – wenn die Spielehersteller ein solches Miet-Modell anstreben, müssen den Nutzern ergo Preisvorteile offeriert und auch erklärt werden. Ob dies mit der Strategie der Spielehersteller zusammenpasst, alle neuen Preismodelle letztlich doch nur zu einer faktischen Erhöhung der insgesamten Spielepreise auszunutzen, darf allerdings in Frage gestellt werden. Ohne (insgesamt) höhere Spielepreise lohnt ein solches Modell allerdings für die Spielebranche vermutlich auch weniger. Allenfalls könnte man über (bei einem Miet-Modell) kontinuierlich fließende Einnahmen als Vorteil sprechen – ob dies allerdings bei geringeren insgesamten Einnahmen lukrativ genug für die Spielehersteller ist, wäre doch zu bezweifeln.

Und am Ende schlägt man sich dann sowieso noch mit der vorstehend zu sehen erheblichen Gruppe der "Verweigerer" herum, welche weiterhin der menschlichen Grundprogrammierung als "Jäger & Sammler" frönen und daher Sachen eben besitzen wollen anstatt nur gemietet zu haben. Jene Gruppe ist mit 51,3% der Nein-Sager bzw. 34,9% von allen Umfrage-Teilnehmern ausreichend groß, um für die Spielehersteller auch kalkulatorisch beachtenswert zu sein. Angesichts der hier zu sehenden Widerstände sollte die Spielebranche an eventuelle Miet-Modelle bei Videospielen also sehr vorsichtig herangehen und keineswegs mit einer großen Begeisterung seitens der Spieler rechnen – jene wird man sich (mühsam) verdienen müssen. Alle Winkelzüge & Tricks zur Erhöhung der insgesamten Spielepreise werden derzeit einfach mit Argusaugen verfolgt, da hätten es dann sogar ehrbare Ansätze vergleichsweise schwer. Insofern sind derzeit – auch gemäß dieses Umfrage-Ergebnisses – nur arg geringe Chancen zugunsten eines Miet-Modells im Spielemarkt zu sehen.