Mittels der Umfrage von letzter Woche wurde das Interesse an einer (seinerzeit noch eventuellen) Radeon RX Vega Nano abgefragt. Der Release der Karte in Form einer Herstellerversion seitens PowerColor wurde nunmehr bestätigt, womit die Umfrage sogar noch an Gewicht hinzugewinnt. Dabei wäre einzukalkulieren, das es sich bei einer Nano-Karte immer um ein eher spezielles Produkt handelt: Zum einen ist der Preisbereich des ganzen üblicherweise im HighEnd-Segment angesiedelt, zum anderen wird auch dort mit einer Nano-Karte nur ein gewisser Teil des Käuferpotentials angesprochen. Unter dieser Sichtweise betrachtet sind die Umfrageergebnisse ganz anständig ausgefallen: 10,3% der Umfrageteilnehmer sehen die Karte allein wegen der (kleinen) Bauform als interessantes Kaufobjekt an – so lange es da nur PowerColor als Hersteller gibt, könnte dies für PowerColor sicherlich ein lohnendes Geschäft werden.

Umfrage-Auswertung: Auf welches Interesse stößt eine Radeon RX Vega Nano?

Weitere 18,1% der Umfrageteilnehmer erwartet hingegen primär eine entsprechende Energieeffizienz, weitere 22,3% würden die Karte nur bei einem gangbarem Preis/Leistungs-Verhältnis für interessant halten. Hier hängt es am letztlich herauskommenden Produkt, wieviele zusätzliche Käufer eine Nano-Karte also aquirieren kann – Potential für mehr ist in jedem Fall vorhanden, allein die Bauform sichert schon eine gewisse Beachtung. Die andere Hälfte der Umfrageteilnehmer kann man dann allerdings wohl generell nicht für Nano-Produkte begeistern: Immerhin 25,0% haben zwar ein technologisches Interesse, was jedoch nicht zu einem Kaufinteresse führt – und weitere 24,3% der Umfrageteilnehmer dann gar kein Interesse an einer solchen Karte. Eine Nano-Karte ist und bleibt ein Spezial-Produkt mit begrenztem Käuferkreis – und dies dann auch nur, wenn jene überhaupt "richtig" ausgeführt wird.

Ob PowerColor dies gelingen mag, ist derzeit noch nicht zu sehen, kann sowieso nur die Praxis zeigen. Regulär ist im Vega-10-Chip nicht viel an (derzeit hebbarem) Potential drin – dagegen ist beim Thema der Kühlung vielleicht etwas zu machen. Dies tun die Grafikkarten-Hersteller zwar derzeit auch schon bei ihren Custom-Designs zu Radeon RX Vega 56 & 64, aber eine Nano-Karte ergibt natürlich neue mediale Aufmerksamkeit. An dieser Stelle kann man die Vorteile, welche die Custom-Karten sowieso haben, einfach noch einmal neu vermarkten – vielleicht auch deshalb die Entscheidung AMDs, sich hierbei nicht an einem offiziellen Design zu versuchen. Wunderdinge sind allerdings auch wiederum nicht zu erwarten – man wäre wohl schon zufrieden, wenn die Performance der Radeon RX Vega 56 zu einer klar besseren Energieeffizienz herauskommt. Der Nachteil eines Herstellerdesigns bleibt allerdings weiterhin, das der Hersteller dann freie Wahl bei der Preisgestaltung hat – und sich somit üblicherweise seinen höheren Aufwand auch gut bezahlen läßt.