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Umfrage-Auswertung: Basiert der eigene Desktop-PC auf einem Komplett-PC oder einem Eigenbau?

Eine Umfrage von Anfang Februar ging der Frage nach, wie stark Retail-Komponenten im Enthusiasten-Segment für Desktop-PCs verwendet werden bzw. welchen Anteil die im Massenmarkt dominierenden Komplett-PCs hier haben. Das Umfrage-Ergebnis ist dabei rekordverdächtig eindeutig: Satte 94,2% der Umfrage-Teilnehmer (dieser Umfrage mit immerhin 3232 Teilnehmern) haben sich ihren Desktop-PC vollständig aus Retail-Komponenten zusammengestellt. Weitere 2,1% benutzten als Basis einen alten Komplett-PC, welcher dann allerdings mit neuen Retail-Komponenten weitgehend neu ausgestattet wurde. Und nur insgesamt 3,7% verwendeten in der Tat einen Komplett-PC, welcher mal mehr oder weniger stark aufgerüstet wurde.

Dies ist ein überraschend hohes Ergebnis zugunsten des selbsterstellten PCs – was ein genaueres Licht auf das Marktsegment des Retail-Marktes wirft, welches von den bekannten Marktforschern meistens links liegen gelassen wird. Insbesondere in der Statistik der verkauften PCs tauchen selbsterstellte PCs überhaupt nicht auf, was aber angesichts dieses Ergebnisse auf eine statistische Lücke hindeutet. Denn selbst wenn das Enthusiasten-Segment zahlenmäßig nicht groß sein mag: Wenn gleich 94% der dort existierenden PCs in keiner insgesamten Markt-Statistik auftaucht, dann ergibt dies durchaus eine relevante Fehlerquote.

Vor allem aber zeigt dieses Umfrage-Ergebnis eine brutale Trennung zwischen dem Massenmarkt, wo ausschließlich Komplett-PCs gekauft und meistens ohne jede Hardware-Aufrüstung verwendet werden, und dem Enthusiasten-Markt, wo der Komplett-PC noch nicht einmal als Basis für (weitgehende) Umrüstungen eine bedeutsame Rolle spielt, sondern die PCs überaus mehrheitlich allein aus Retail-Komponenten erstellt werden. Dies sind faktisch zwei verschiedene Märkte, selbst wenn oftmals dieselben Komponenten-Hersteller in jenen mitspielen. Diese klare Trennung der Teilmärkte ist bedeutsam für das Produktportfolio, das Marketing und sogar für Marktanalysen, deren Aussagen über den Gesamtmarkt man selten für den kleineren und zumeist nicht explizit betrachteten Retail-Markt übernehmen kann.