Aus einem Baidu-Forum stammen Spezifikationsliste zu den bislang noch fehlenden Mobile-Modellen von AMDs aktueller Mainstream-APU "Kaveri". Danach will AMD im Mobile-Bereich mit maximalen Taktraten von 2.7/3.6 CPU-Takt bzw. 600/686 MHz iGPU-Takt beim Modell "FX-7600P" antreten – gegenüber dem schnellsten Desktop-Modell in Form des A10-7850K mit 3.7/4.0 CPU-Takt bzw. 654/720 MHz iGPU-Takt klingt dies gar nicht einmal nach so großer Taktraten-Abspeckung. Wieviel davon in der Realität bei nur 35 Watt TDP der schnelleren Mobile-Modelle ankommt, bleibt natürlich entsprechende Tests abzuwarten.

Hiervon wird auch abhängen, wie weit man sich von den eigenen Richland-Modellen absetzen kann, dessen größte Mobile-Ausführung in Form des A10-5757M kommt immerhin auch schon auf 2.5/3.5 GHz CPU-Takt sowie 600/720 MHz iGPU-Takt (bei allerdings noch einer VLIW4-basierten Grafik mit weniger Shader-Einheiten). Der ganz große Unterschied ist hier nicht zu sehen – allerdings könnte es sein, daß Richland hier in der Praxis öfters aus TDP-Gründen heruntertaktet als Kaveri. Interessant wird auch beim Vergleich auf 19 Watt TDP: Hier bietet Mobile Kaveri bestenfalls den FX-7600 mit 2.1/3.3 GHz CPU-Takt sowie 496/553 MHz iGPU-Takt auf, während Mobile Richland in Form des A8-5545M nur mit 1.7/2.7 GHz CPU-Takt sowie 450/554 MHz iGPU-Takt (bei gleicher Anzahl an Shader-Einheiten, allerdings unterschiedlichen Architekturen) daherkommt. Hier sollte Kaveri klarer im Vorteil sein und der AMD-Käufer ergo einen greifbaren Vorteil aus Kaveri ziehen können.

Abgesehen davon ist es einigermaßen erstaunlich, daß sich AMD so viel Zeit mit den Mobile-Modellen von Kaveri gelassen hat – nachdem man bei Trinity sogar den umgekehrten Weg gegangen war und zuerst die Mobile-Modelle in den Markt entlassen hatte. Andererseits hat alle Aufmerksamkeit von AMD gegenüber dem Mobile-Markt letztlich trotz vorhandenem Käufer-Interesse nicht wirklich dazu geführt, daß die Anzahl an AMD-basierten Notebooks irgendwelche beachtbaren Größenordnungen angenommen hat. AMD fehlen nach wie vor eher die Zugänge zu den großen Herstellern, weniger denn die passenden Produkte. Hinzu kommt natürlich, daß ein Hersteller, welcher sich im Prozessorenmarkt seit Jahren nicht mehr durch Performance-Offensiven hervorgetan hat, im Massenmarkt schlicht unter "Noname" läuft, während man mit dem Markennamen "Intel" auch beim unbedarften Computerkäufer wuchern kann. Wie AMD aus dieser sich selbst verstärkenden Abwärtsspirale aussteigen kann, bleibt offen – aber es ist vakant, ob man allein mit LowCost- und Mainstream-Produkten gegenüber der Marketing-Übermacht von Intel überleben kann.