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nVidia Geschäftsergebnisse Q4/2012: nVidia trotzt dem Negativ-Trend

Grafikchip-Entwickler hat nach Intel und AMD nun auch noch seine Geschäftsergebnisse für das vierte Kalenderquartal 2012 bekanntgegeben, welches bei nVidia wegen eines abweichenden Finanzjahrs von November 2012 bis Januar 2013 geht. In diesem vierten Kalenderquartal 2012 konnte nVidia beim Umsatz, Gewinn sowie operativem Gewinn jeweils ganz gut gegenüber dem vierten Kalenderquartal 2011 zulegen – eigentlich total untypisch angesichts der von AMD und Intel vorher offerierten Geschäftsergebnisse. Das Quartal verlief zwar auch für nVidia nicht überragend – das dritte Kalenderquartal 2012 war bei nVidia leicht besser – zeigte aber dennoch keine echten Anzeichen einer Krise bei nVidia, wie sie bei Intel durchaus spürbar und bei AMD voll durchgebrochen ist.

Auch für das Gesamtjahr 2012 schrieb nVidia sehr anständige Zahlen: Mit 4,3 Mrd. Dollar Umsatz gab es beim Umsatz ein (kleines) Rekord-Ergebnis, der Gewinn fiel in einem guten Rahmen aus. Der Umsatz-Aufschwung ist noch bemerkenswerter angesichts dessen, daß AMD deutlich an Umsatz in 2012 verlor und sogar Intel seinen 2011er Umsatz nicht ganz erreichen konnte. Andererseits ist nVidia damit aber auch erstmals überhalb des Vorkrisen-Niveaus von 2007, wo man schon einmal 4,1 Mrd. Dollar Umsatz erreichte – trotz aller guten Anzeichen hat die Firma also über diese fünf Jahre nicht wirklich an Größe zugelegt (während Intel im selben Zeitraum um immerhin 40% beim Umsatz und 57% beim Gewinn zulegte).

  AMD Intel nVidia
(Mio. $) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ)
Q4/06 1773 -574 (-529) 9694 1501 (1488) 878 163 (138)
Q1/07 1233 -611 (-504) 8852 1610 (1675) 844 132 (141)
Q2/07 1378 -600 (-457) 8680 1278 (1350) 935 172 (184)
Q3/07 1632 -396 (-226) 10090 1860 (2247) 1115 235 (247)
Q4/07 1770 -1772 (-1678) 10712 2271 (3047) 1202 256 (262)
Q1/08 1456 -358 (-214) 9673 1443 (2062) 1153 176 (202)
Q2/08 1349 -1189 (-143) 9470 1601 (2255) 892 -120 (-155)
Q3/08 1797 -127 (122) 10217 2014 (3098) 897 61 (56)
Q4/08 1162 -1436 (-1274) 8226 234 (1539) 481 -147 (-175)
Q1/09 1177 -416 (-298) 7145 647 (670) 664 -201 (-230)
Q2/09 1184 -330 (-249) 8024 -398 (-12) 776 -105 (-110)
Q3/09 1396 -128 (-77) 9389 1856 (2579) 903 107 (107)
Q4/09 1646 1178 (1288) 10569 2282 (2497) 982 131 (134)
Q1/10 1574 257 (182) 10299 2442 (3448) 1001 137 (147)
Q2/10 1653 -43 (125) 10765 2887 (3981) 811 -141 (-175)
Q3/10 1620 -118 (128) 11102 2955 (4136) 843 84 (103)
Q4/10 1650 375 (413) 11457 3388 (4347) 886 171 (179)
Q1/11 1610 510 (54) 12847 3160 (4158) 962 135 (154)
Q2/11 1574 61 (105) 13032 2954 (3935) 1017 151 (174)
Q3/11 1690 97 (138) 14233 3468 (4785) 1066 178 (197)
Q4/11 1691 -177 (71) 13887 3360 (4599) 953 116 (122)
Q1/12 1590 -590 (-580) 12906 2738 (3810) 925 60 (73)
Q2/12 1410 37 (77) 13501 2827 (3832) 1044 119 (140)
Q3/12 1270 -157 (-131) 13457 2972 (3841) 1204 209 (252)
Q4/12 1160 -473 (-422) 13477 2468 (3155) 1107 174 (184)
2007 (Mrd. $) 6,0 -3,4 (-2,9) 38,3 7,0 (8,3) 4,1 0,8 (0,8)
2008 (Mrd. $) 5,8 -3,1 (-1,5) 37,6 5,3 (9,0) 3,4 -0,0 (-0,1)
2009 (Mrd. $) 5,4 0,3 (0,7) 35,1 4,4 (5,7) 3,3 -0,1 (-0,1)
2010 (Mrd. $) 6,5 0,5 (0,8) 43,6 11,7 (15,9) 3,5 0,2 (0,3)
2011 (Mrd. $) 6,6 0,5 (0,4) 54,0 12,9 (17,5) 4,0 0,6 (0,7)
2012 (Mrd. $) 5,4 -1,2 (-1,1) 53,3 11,0 (14,6) 4,3 0,6 (0,6)

Hierbei dürfte maßgeblich mit hineinspielen, daß anno 2007 nVidia noch ein bedeutender Player auf dem Markt der Mainboard-Chipsätze war und dieses zweite Standbein im Laufe der Zeit durch die Ausschaltung des Chipsatz-Marktes zugunsten der Prozessoren-Entwickler AMD und Intel glatt verloren hat. Nun erst gewinnt das neue zweite Standbein von nVidia in Form der Tegra-Sparte so weit hinzu, daß es bei nVidia zu denselben Umsatzhöhen wie vor fünf Jahren reicht. Derzeit steht die Tegra-Sparte bei nVidia bei einem Umsatzanteil von 18 Prozent im Gegensatz zur GPU-Sparte von gleich 76 Prozent – dafür aber legte die Tegra-Sparte im Vergleich zum Kalenderjahr 2011 aber auch um 29 Prozent zu, während die GPU-Sparte nur um 2 Prozent hinzugewann.

Irgendwelchen Raum zum Ausruhen bietet diese durchaus positive Entwicklung aber noch lange nicht – nach wie vor fällt und steht das nVidia-Geschäftsergebnis maßgeblich am Wohl und Wehe der GPU-Sparte. Das Geschäftsfeld der Tablet-SoCs wird zudem in Zukunft voraussichtlich heftiger umkämpft und demzufolge margenschwächer werden – die Tegra-Sparte bleibt wohl auf absehbare Zeit ein Sidekick bei nVidia, kann jedoch kaum zu einem echten Hauptumsatzträger werden. Mit dem derzeit anlaufenden Grid-Projekt sowie der Shield-Konsole hat nVidia dieses Jahr allerdings zwei X-Faktoren im Aufgebot, welche durchaus unerwartet neuen Kunden und Umsätze für nVidia bedeuten können – und 2014 kommt dann endlich das "Project Denver", was noch einmal einen komplett neuen Ansatz für nVidia ergibt.