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nVidia kündigt "Shield" an: Mobile Spielekonsole, Game-Controller & CloudGaming-Endgerät in einem

Auf der derzeit laufenden CES in Las Vegas hat Grafikchip-Entwickler nVidia mit "Shield" ein durchaus neuartiges Gerät vorgestellt, welches mehrere Funktionen vereinen wird. Erst einmal funktioniert Shield als gewöhnliche mobile Spielekonsole und bietet dafür einen entsprechenden Controller samt einem 5-Zoll-Bildschirm mit (für diese Displaygröße) hochauflösenden 1280x720 Pixeln (Pixeldichte 294 DPI) auf. Das Betriebssystem ist Android 4.2.1, demzufolge wird Shield auf die Spiele in Googles PlayStore sowie in nVidias eigener Tegrazone zurückgreifen können – letztere will nVidia anscheinend zu einem eigenständigen Shopangebot ausbauen.

Daneben kann man Shield aber auch an einen Fernseher (per HDMI) anschließen und die Konsole somit nur noch als Game-Controller benutzen. Rein technisch unterstützt der HDMI-Ausgang von Shield im übrigen schon 4K-Auflösungen – aber natürlich dürfte die interne Spieleberechnung der Konsole weiterhin in 1280x720 stattfinden und das fertige Bild dann nur noch hochskaliert werden. Zu mehr ist die verbaute Hardware (nVidias Tegra 4) sicherlich nicht in der Lage. Über das eingebaute WiFi ist zudem auch ein Webzugang möglich, so daß man die Konsole in diesem Modus auch als Mediaplayer für YouTube und andere Streaming-Angebote (sowie natürlich auch zum Surfen etc.) nutzen kann.

nVidia Shield
nVidia Shield
nVidia Shield
nVidia Shield

Und letztlich gibt es die Möglichkeit, Shield als Remote-Station zu nutzen: Der eigene PC rendert dabei das Spiel, sendet es dann per WiFi an Shield, während Shield wiederum die Verbindung zum Fernseher herstellt und dann erneut als Game-Controller fungiert. Mindest-Voraussetzung für diesen Modus ist ein PC mit Kepler-Grafikkarte ab GeForce GTX 650. Als Clou soll es zudem auch möglich werden, Spiele aus der Cloud zu nutzen – dann würde der eigene PC nicht mehr benötigt werden, die Cloud die komplette Spieleberechnung übernehmen und über das Internet an Shield senden. Shield ist somit auch ein (natürlich TV-taugliches) Endgerät fürs CloudGaming.

Die Feature einzeln betrachtet ist nVidias Shield vielleicht nicht so besonders – aber zusammengenommen ergibt sich ein Gerät, welches den kommenden Consumer-Anforderungen wohl sehr nahekommt und vor allem das Thema CloudGaming sehr weit vorantreiben könnte. Sofern nVidia dies alles liefern kann, was man verspricht, und gleichfalls der Preispunkt nicht zu hoch ausfällt, könnte Shield durchaus ein großer Verkaufserfolg werden. Problematisch ist allerhöchstens ein wenig, daß nVidia bisher nicht direkt im Endkunden-Markt vertreten ist und es daher vielleicht Schwierigkeiten gibt, Shield auch bei den wichtigen Händlern zu plazieren. nVidia machte leider noch keine Angaben zum Preispunkt, der US-Auslieferungstermin wurde dagegen vage mit "zweites Quartal" benannt.

Nachtrag vom 7. Februar 2013

nVidia zeigt in einem Blogeintrag samt Video die Wirkungsweise von "Project Shield" im Remote-Modus auf: Dabei loggt man sich über die Handheld-Konsole auf seinem eigenen PC ein und kann von dort aus seine Borderlands-2-Installation auf eben diesem PC anwerfen. Der PC rendert nachfolgend das Spiel und sendet das Bildsignal per WLAN an Shield, welches das Spiel dann mit allen Grafikoptionen des PCs wiedergibt – für ein Rendering in dieser Bildqualität wäre schließlich selbst der bei Shield verbaute Tegra-4-SoC zu schwach. Dies ist allerdings nur eine der Möglichkeiten von Shield, wie früher schon ausgeführt versucht nVidia mit Shield eine ziemliche Allzweckwaffe aufzulegen.