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Xbox 720 mit 1,23 TeraFlops vs. Playstation 4 mit 1,84 TeraFlops?

Bei VG247 gehen die Gerüchte zu den NextGen-Konsolen Xbox 720 und Playstation 4 in die nächste Runde: Danach hat man zur CES mit diversen Entwicklern gesprochen und dabei einige neue Informationen zur Grafik-Hardware der NextGen-Konsolen herausgeholt. So soll die Playstation 4 über eine Rechenleistung von 1,84 TeraFlops verfügen – was interessanterweise exakt den mittlerweile ein halbes Jahr alten Gerüchten zu dieser Sony-Konsole entspricht. Damals wurden schon 1843 GigaFlops sowie eine "R10xx"-basierte Grafiklösung auf 800 MHz Taktrate genannt, was sich letztlich auf eine Pitcairn-basierte Grafiklösung mit 1152 aktiven Shader-Einheiten herunterrechnen ließ. Es sieht damit also ganz so aus, als würden diese alten Informationen stimmen – oder aber eine Desinformationskampagne seitens Sony perfekt funktionieren.

Zur Xbox 720 von Microsoft wurde hingegen eine zu den früheren Gerüchten klar abweichende Information genannt: Während Mitte 2012 auch bei der Xbox 720 eine Pitcairn-basierte Grafiklösung im Gespräch war, deutet die aktuelle Namensgebung (Radeon HD 8770 basiert) sowie die angegebene Rechenleistung von nur 1,23 TeraFlops auf eine Cape-Verde-basierte Grafiklösung hin (im Desktop-Bereich verbaut bei der Radeon HD 7700 Serie). Die 1,23 TeraFlops Rechenleistung könnte man hierbei über 640 aktive Shader-Einheiten auf einer absolut realistischen Taktrate von 960 MHz erzielen. Damit hätte die Xbox 720 die in jedem Fall schwächere Grafik-Hardware zur Verfügung, da ja nicht nur Rechen- und Texturierleistung kleiner ausfallen, sondern auch die Anzahl der ROPs sowie das Speicherinterface bei der Playstation 4 damit glatt doppelt so groß sind.

Speziell den Punkt des kleineren Grafik-Speicherinterfaces der Xbox 720 versucht Microsoft dann über den verbauten eDRAM (wohl 32 MB oder mehr) wieder etwas auszugleichen – dessen Schlagkraft muß dann allerdings die Praxis erweisen. Zudem spendiert Microsoft seiner NextGen-Konsole auch doppelt so viel Speicher: 8 GB DDR3 insgesamt, wovon 3 GB für das Betriebssystem reserviert sind und damit 5 GB für Spiele benutzt werden können. Die Playstation 4 soll hierfür 4 GB GDDR5 ansetzen, wovon nur 1 GB für das Betriebssystem reserviert sind und damit 3 GB für Spiele benutzt werden können. Schade ist in diesem Zusammenhang, daß sich Sony nicht gleich zu 8 GB Speicher durchringen konnte, denn der Punkt, welcher Spielekonsolen über die Zeit am meisten limitiert, ist nun einmal die verbaute Speichermenge.

Xbox 720 Playstation 4
Hardware-Gerüchte laut NeoGAF AMD 8-Kern-CPU mit Jaguar-Rechenkernen, niedrigere Taktraten als PS4
AMD Radeon HD 8000 Grafiklösung mit eDRAM
8 GB DDR3
AMD 4-Kern-CPU mit Steamroller- oder Jaguar-Rechenkernen auf 3.2 GHz Takt
AMD Radeon HD 8000 Grafiklösung, möglicherweise in Verbindung mit einer CPU-seitig integrierten Grafiklösung
2-4 GB GDDR5
Hardware-Gerüchte laut VG247 AMD Radeon HD 8700 Grafiklösung mit 1,23 TFlops
8 GB (3GB für OS, 5 GB für Spiele)
AMD-Grafiklösung mit 1,84 TFlops
4 GB (1GB für OS, 3GB für Spiele)
wahrscheinliche Hardware laut 3DC AMD 4/6-Kern-CPU mit Piledriver-Rechenkernen oder 6/8-Kern-CPU mit Bobcat-Rechenkernen
AMD Radeon HD 7700 Grafiklösung mit 640 Shader-Einheiten @ 960 MHz und 32 MB eDRAM (1,23 TFlops)
8 GB DDR3 (3GB für OS, 5GB für Spiele)
AMD 4-Kern-CPU mit Piledriver-Rechenkernen
AMD Radeon HD 7800 Grafiklösung mit 1152 Shader-Einheiten @ 800 MHz (1,84 TFlops)
4 GB GDDR5 (1GB für OS, 3GB für Spiele)
(vermutliche) Terminlage Vorstellung auf der E3
Release im Oktober 2013
Vorstellung auf der E3
Release im November 2013

Sollte diese neuen Angaben zu Xbox 720 und Playstation 4 zutreffen, dürften Microsoft und Sony zwar die selbstgesteckte Zielsetzung von Mainstream-Spielekonsolen mit dementsprechend humanem Preispunkt zu gleichzeitig nicht wieder maßlos subventionierten Herstellungskosten erfüllen können, ein großer Optikschub in NextGen-Spielen forciert durch die NextGen-Konsolen wäre allerdings durchaus fraglich. Man muß hierbei einrechnen, daß sich die Spieleentwickler zumeist auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen werden, sprich auf die Cape-Verde-Grafiklösung mit nur sehr maßvollen 640 Shader-Einheiten der Xbox 720 sowie die 4 GB Speicher der Playstation 4 – und dann darauf basierend ihre Spieleentwicklung ausrichten werden.

Mit den genannten Daten ist jedoch schwerlich etwas zu erstellen, was wirklich nach "NextGen" aussieht – der Speicherausbau ist ja noch ganz nett, aber mit dem Cape-Verde-Chip ist kaum eine echte neue Spielegeneration oberhalb dessen, was man auf dem PC derzeit schon gewöhnt ist, zu erreichen. Diese Überlegung basiert auf den reinen technischen Spezifikationen wird unterstützt durch die Aussage eines Entwicklers von "Dragon Age 3" gegenüber OXM, daß von der kommenden Konsolengeneration keineswegs so ein technologischer Sprung wie bei der derzeit noch aktuellen Konsolengeneration zu erwarten sei. Der Spieleentwickler pflichtet zudem noch das Argument ein, daß dies seitens der Spieleentwickler auch gar nicht gewünscht sei, schließlich würde die neue Technik üblicherweise auch explodierende Spiele-Entwicklungskosten bedeuten.

In der Summe sieht es somit nicht gerade danach aus, als würden die zum Jahresende antretenden NextGen-Konsolen die großen Impulse in der Grafik- oder/und Spieleentwicklung auslösen können. Allerdings bliebe dies dann doch die reale Entwicklung abzuwarten, denn auch Xbox 360 und Playstation 3 waren zu ihren jeweiligen Releaseterminen schon von HighEnd-Hardware auf dem PC rein von den Spezifikationen her überholt, konnten sich aber dennoch lange Zeit auf optisch derselben Höhe halten. Der Effekt der extremen Optimierung der Grafik auf die bei Konsolen feststehende Hardware wäre hierbei nicht zu unterschätzen, damit läßt sich das nominell niedrige Performanceniveau der NextGen-Konsolen effektiv doch sehr deutlich steigern. Was dann in der Praxis seitens der Spieleentwickler zu beweisen wäre, daß man auch mit diesem Hardware-Unterbau noch die Spieler wirklich beeindruckende Titel erstellen kann ...