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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Januar 2013

Computerhersteller Lenovo stellt auf seinem Blog einen neuen HighEnd-PC in Aussicht, dessen Grafik-Bestückung eine (sofern es sich nicht um einen Schreibfehler handelt) "Radeon HD 8950 3GB" umfassen kann – ein erster Hinweis auf konkrete Produkte der Sea-Islands-Generation von AMD. Außer dieser Bezeichung gibt Lenovo leider keine weiteren Informationen, so daß man aus der genannten Speicherbestückung nur ermitteln kann, daß AMDs GCN2-Topchip "Curacao" höchstwahrscheinlich weiterhin mit einem 384 Bit DDR breitem Speicherinterface antreten wird. Dies war allerdings zu erwarten und ist daher keine eigentliche Neuigkeit – für ein größeres Speicherinterface fehlt angesichts der aktuell hohen Speichertaktraten sowieso jede Begründung. Der Lenovo-PC wird zwar auf der CES vorgestellt, soll aber nicht sofort erhältlich sein – andere Quellen sprechen von einer Verfügbarkeit gar erst im Juni (Update: bei dieser Karte dürfte es sich wohl nur um eine umbenannte Radeon HD 7950 "Boost Edition" handeln).

Golem berichten über eine Geschwindigkeits-Verdopplung bei USB 3.0, welche bis Mitte 2013 spezifiziert werden soll. Die Daten-Transferrate würde dann auf grob 10 GBit/sec steigen, was – unter Negierung des verschieden großen Protokoll-Overheads – ungefähr so viel wie bei Thunderbolt wäre. Erreicht wird dies bei USB 3.0 über neue Stecker und Kabel, welche allerdings abwärtskompatibel zum bisherigen Standard ausgelegt sein sollen. Wann entsprechende Gerätschaften mit "USB 3.0/10 GBit/sec" (möglicherweise wird man das ganze zur besseren Abgrenzung "USB 3.1" nennen) den Markt erreichen werden, ist noch etwas unklar – womöglich trifft dies auch mit der nächsten Thunderbolt-Ausbaustufe im Jahr 2014 zusammen, mittels welcher Thunderbolt dann eine Datenrate von gleich 20 GBit/sec erreichen soll.

Golem sowie der Heise Newsticker berichten über die Vorstellung von nVidias Tegra 4 auf der CES. Grundsätzlich kommen hierbei auf CPU-Seite die neueren ARM Cortex A15 Rechenkerne (das bekannte 4+1 Schema) sowie eine extrem verbesserte Grafiklösung mit immerhin 72 Shader-Einheiten zum Einsatz. Allerdings basieren die Tegra-4-Shadereinheiten im Gegensatz zur Vorberichterstellung noch nicht auf neueren nVidia-Architekturen, bieten also immer noch keine "Unified Shader", wie es selbige im PC-Bereich seit der seligen GeForce-8-Serie gibt. Zusammen mit einem (von 32-Bit DDR2) auf 64-Bit DDR3 deutlich verbreiterten Speicherinterface könnte der Tegra-4-Grafikchip trotzdem durchaus den (inzwischen altertümlichen) Grafikchips von Xbox 360 und Playstation 3 Konkurrenz machen.

Damit dürfte Tegra 4 dann diese Grafikleistung aufweisen, welche sich nVidia ursprünglich einmal vom Tegra-Projekt versprochen hat – ironischerweise gibt es beim Rückblick auf Tegra 3 schließlich eine ganze Reihe an SoC-Grafiklösungen anderer Hersteller, welche besser als die Hardware des Grafikchip-Spezialisten nVidia sind. Nach der Lösung dieses Problems steht nVidia allerdings vor einem neuen Problem: Die Entwicklung geht natürlich weiter – Tegra 6 soll schon in zwei Jahren die zehnfache Performance von Tegra 4 bieten – nur wird im Smartphone/Tablet-Segment überhaupt so viel an Rechenleistung benötigt? Sicherlich kann man marketingwirksame Features wie die Anzahl der CPU-Rechenkerne weiter steigern, aber die Grafik-Performance eines Smartphone/Tablets ist bei den meisten potentiellen Käufern kaum ein Thema. Damit dürften die Smartphone/Tablet-Hersteller letztlich eine sorgsame Abwägung zwischen Performance, Preis und Akkubeanspruchung treffen – wobei die beiden letzteren Punkte generell eher gegen eine schnellere Grafiklösung sprechen.

Hinzu kommt, daß es auf Smartphones & Tablets keinen wirklichen Anspruch der Softwareentwickler gibt, die zur Verfügung stehende Leistung auch auszunutzen oder aber gar direkt schnellere Hardware zu fordern – vielmehr programmiert man im gewöhnlichen anhand der langsamsten in Masse zur Verfügung stehenden Hardware und nutzt Hardware-Reserven von schnelleren Geräten zumeist nicht im Ansatz aus. Damit kann jedoch kaum ein expliziter Aufrüstdruck entstehen, viele für den Smartphone/Tablet-Bereich entwickelten Spiele dürften nur ein gewisses Hardware- und Grafikniveau anstreben und dann schlicht mittelfristig auf diesem Niveau verbleiben. Auch dieser Punkt spricht letztlich dagegen, daß die Smartphone/Tablet-Hersteller nach der Tegra-4-Generation nVidia noch schnellere Grafikchips wirklich aus den Händen reißen werden – ab diesem Zeitpunkt dürfte dann eher eine kühle Kosten/Nutzen-Rechnung in den Vordergrund treten, welche sich gegen eine überbordende Grafikleistung auf diesen Kleingeräten ausspricht.