2

News des 1./2. Februar 2025

Vom britischen Einzelhändler 'Overclockers UK' kommt auf Twitter/X eine verhältnismäßig klare Ansage, wann wieder mit Nachlieferungen zu GeForce RTX 5080 & 5090 zu rechnen ist: Bei der kleineren GeForce RTX 5080 sollen dies 2-6 Wochen sein, im schlimmsten Fall also Mitte März. Bei der größeren GeForce RTX 5090 wurde hingegen 3-16 Wochen angegeben, im schlimmsten Fall wäre dies somit Ende Mai. Dies zeigt nochmals darauf hin, dass es bei der GeForce RTX 5090 das klar größere Problem gibt, während hingegen die derzeitigen Lieferprobleme mit der GeForce RTX 5080 denkbarerweise mit dem Eintreffen der ersten Container-Fracht aufgelöst werden können. Eine offene Frage bleibt allerdings weiterhin, ob eine angenommene Lieferbarkeit dann auch zu "normalen" Preisen im Einzelhandel führt, schließlich bewegen sich die meisten Händlerangebote (auch außerhalb von ins Scalper-Lager gewechselten Händlern) klar oberhalb des Listenpreises bzw. der UVP zur GeForce RTX 5080 (von 1169€).

RTX 5090 ETA: 3-16 Weeks
RTX 5080 ETA: 2-6 Weeks

Quelle:  Overclockers UK @ X am 31. Januar 2025

Derweil gibt es tatsächlich erste Erfolgsmeldungen, dass sogar Normalbürger über den normalen Bestellvorgang GeForce RTX 5090 Karten haben erstehen können: Im Hardwareluxx-Forum werden hierzu eingetroffene Lieferungen – No.1 & No.2 – dokumentiert. Ergo war somit tatsächlich entsprechende Ware (an GeForce RTX 5090 Karten) in Deutschland verfügbar, die FE-Modelle wurden wie schon ausgeführt wohl alle an Scalper verkauft. Diesbezüglich mehrt sich inzwischen die Kritik in den Foren, dass nVidia dies nicht hat besser organisieren können – gerade weil man schließlich reichlich Erfahrung mit Grafikkarten-Launches bei gleichzeitig unzureichender Liefermenge hat. Denkbarerweise nimmt nVidias Marketing-Abteilung den ganzen Rummel um den Launch dankbar als kostenlose Werbung sowie (weitere) FOMO-Erzeugung entgegen. Und leider kann man sich dies wohl leisten, da die Konkurrenz für diese Grafikkarten-Generation wie bekannt nichts neues im HighEnd- und Enthusiasten-Segment bieten wird.

Twitterer Wxnod zeigt eine Folie des taiwanesischen Grafikkarten-Herstellers "Chaintech", welcher über seinen Markennamen "Colorful" bekannt ist. Danach ordnet Chaintech den Marktstart von GeForce RTX 5060 & 5060 Ti dem Monat März zu, nachdem GeForce RTX 5070 & 5070 Ti im Februar erscheinen sollen. Generell passt dies zu anderen hierzu vorliegenden Informationen. Allerdings ist diese Roadmap auch eher schematisch und muß daher nicht in jedem Detail stimmen – gerade da die endgültigen Termine logischerweise nur von nVidia festgelegt werden. So ist derzeit keineswegs sicher, ob es die GeForce RTX 5070 noch in den Februar schafft, nachdem die GeForce RTX 5070 Ti vergleichsweise spät im Februar angesiedelt ist, zur GeForce RTX 5070 aber bislang noch nicht einmal ein Hinweis pro des genauen Releasetermins existiert. Sprich: Wenn sich GeForce RTX 5060 & 5060 Ti gemeinsam oder nur die GeForce RTX 5060 dann doch noch in den April verschieben, würde dies niemanden verwundern.

Vorstellung Launch-Reviews Marktstart
Ryzen 9 9900X3D & 9950X3D 6. Januar (CES) angebl. Ende März
Radeon RX 9070 & 9070 XT unbekannt angebl. Mitte/Ende März
Radeon RX 9060, 9050 & 9040 Serien unbekannt vermtl. März/April
Arc B570 3. Dezember 16. Januar 16. Januar
GeForce RTX 5090 6. Januar (CES) 23./24. Jan. 30. Januar
GeForce RTX 5080 6. Januar (CES) 29./30. Jan. 30. Januar
GeForce RTX 5070 Ti 6. Januar (CES) angebl. 19./20. Februar angebl. 20. Februar
GeForce RTX 5070 6. Januar (CES) vermtl. Ende Februar bis Anfang März
GeForce RTX 5060 Ti unbekannt vermtl. März/April
GeForce RTX 5060 unbekannt vermtl. März/April

Stichwort Terminlagen: Laut Cowcotland (via VideoCardz) soll mit Ryzen 9 9900X3D & 9950X3D nunmehr erst Ende März zu rechnen sein – nicht weit entfernt vom Termin von Radeon RX 9070 & 9070 XT, welcher damit grob auf Mitte/Ende März einzugrenzen wäre. Zu beiden Hardware-Projekten existiert bereits die AMD-offizielle Terminaussage von "März", so dass eine Verzögerung in den April hinein eher unwahrscheinlich ist. Die vergleichsweise späte Terminlage bei den beiden X3D-Modellen begünstigt hoffentlich eine gute Lieferbarkeit zum Marktstart, während hingegen der Termin für die neuen Radeon-Grafikkarten vermutlich eher taktisch angelegt ist: Garantiert nach GeForce RTX 5070 & 5070 Ti liegend, so dass nVidia nicht mehr vor dem Launch noch kontern bzw. an den Stellschrauben drehen könnte. Als Gegenargument darf angebracht werden, dass AMD bei einem zeitigen Launch mit guter Lieferbarkeit in der aktuellen Situation sicherlich viel Kredit bei den Gamern aufbauen könnte.

Weitere neue Preistreiber für Grafikkarten und faktisch alle IT-Güter in den USA bestehen seit dem 1. Februar in den neuen US-Importzöllen von 25% auf Warenlieferungen aus Kanda und Mexiko sowie (zusätzliche) 10% auf Warenlieferungen aus China. Speziell Mexiko steht dabei im Blickfeld, hatte sich das Land doch zuletzt als Ort der Endmontage vieler Güter hervorgetan, welche dann letztlich in die USA geliefert werden. Allerdings stehen den Herstellern nach wie vor reihenweise an Alternativen zur Verfügung, welche schlicht noch nicht im Blick des Zoll-Banns stehen. Speziell die IT-Branche läßt inzwischen gern viel Arbeit in Südostasien außerhalb von Taiwan und China erledigen, da jene Länder nahe der Chipfertiger (in Taiwan & Südkorea) liegen und gleichzeitig oftmals bessere "Geschäftsbedingungen" (aka niedrige Löhne) als China aufweisen. Hierbei verteilt sich die Endmontage auch auf mehrere Länder, womit Thailand, Philippinen, Vietnam, Malaysia und Indonesien nicht in die Problematik kommen, ein zu großes Außenhandels-Defizit gegenüber den USA aufzubauen.

Langfristig betreiben die Hersteller in der IT-Branche faktisch eine Zollvermeidungs-Strategie – ohne aber dass sich am Grundsatz, dass die Chips aus Taiwan & Südkorea sowie die meisten anderen Komponenten aus China kommen, etwas ändert. Die Konzentration der Bezollung auf die allerletzte Fertigungsstätte begünstigt eine solche Vermeidungs-Strategie – und vielleicht sieht man ja in Zukunft sogar Werke, in denen gar nicht mehr endmontiert wird, sondern nur noch der Markenname oben drauf geklebt wird. Denn auch reine Montagewerke baut man eben nicht einmal in kurzer Frist ab und wieder auf, wie ex-AMD-VP Patrick Moorhead @ X klarmacht. Für die entsprechenden Werke, welche derzeit in Mexiko stehen, kommen die neuen US-Importzölle natürlich sehr ungünstig. Am generellen Modus Operandi der Branche rüttelt dies allerdings überhaupt nicht – denn dass sich Unternehmen den für sie günstigsten Produktionsstandort suchen, ist ein Naturgesetz der vorherschenden Wirtschaftsordnung. Insbesondere Zölle, die vom einen zum anderen Tag erhoben oder wieder gestrichen werden können, ausgerufen von einem nicht erneut wählbaren Präsidenten, werden an den Grundsatz-Entscheidungen der Unternehmen wenig bewegen.

There’s more PCA, PCB, PIM, and final assembly in Mexico than you might think. Think companies Foxconn, Flex, Sanmina, Jabil, TE Connectivity and more who manufacture there and export to the U.S.
It takes 6 months or more start to finish of a simple new final assembly plant and more time as complexity increases. Manufacturers are diversifying more to countries like Vietnam, Malaysia, and India. I don’t expect a lot more on shoring to the U.S. given labor costs and regulations. Typical export manufacturing hourly rate in China and Mexico are around $5 per hour with much lower labor and environmental regulations.
Quelle:  Patrick Moorhead @ X am 2. Februar 2025

Interessant wird letztlich zu sehen sein, wer von den Herstellern sich vorwagt und Endkunden-Preiserhöhungen auf Basis der neuen US-Importzölle verkündet. Normalerweise nehmen die Hersteller eine solche Vorlage dankend an, ist es doch eine Gelegenheit, die Preise in vollständiger (oder gar größerer) Höhe der nominellen Zölle zu erhöhen, obwohl man vielleicht nur zum Bruchteil hiervon betroffen ist. In diesem Fall geht man natürlich das Risiko ein, dass ein Verweis auf den Urheber der Preiserhöhung bei selbigem nicht so gut ankommt. Hersteller, welche deutlich auf Mexiko als Produktionsstätte für US-Waren vertraut haben (wie große Teile der Auto-Branche), dürften allerdings nicht um Preiserhöhungen für den US-Konsumenten herumkommen. In der IT-Branche könnten einzelne Produkte voll betroffen sein, aber meistens ist Mexiko nur ein Standort unter vielen anderen, sprich könnte man dies über eine Mischkalkulation erträglicher gestalten. Im schlimmsten Fall verschifft man die in Mexiko hergestellte Ware nach Europa und bedient den US-Markt mit in Südostasien hergestellter Ware. Für den europäischen Markt hat das ganze derzeit eine Null-Auswirkung, allenfalls steigen die Ladenpreise in den USA.