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News des 16. Januar 2025

Der "Launch" von Intels Arc B570 verlief ohne größere Beachtung der IT-Gemeinde, da richteten sich die Blicke doch viel eher auf das Geschehen rund um die neuen AMD- und nVidia-Grafikkarten. Denkbarerweise wäre es für Intel besser gewesen, die Arc B570 zusammen mit der größeren Arc B580 schon im Dezember zu bringen, gemäß diversen Hinweisen war die B570 schießlich schon spruchreif. Laut der Mindfactory wurden derzeit (mehr als) 5 Stück von einem ASRock-Modell abgesetzt, da diese Karte aber schon seit dem 11. Dezember gelistet war, könnten diese Absätze auch schon vor dem Launch-Tag erzielt worden sein. Ironischerweise hält die Arc B570 jedoch – wohl mangels Käufer-Nachfrage – derzeit einen geringeren Mehrpreis gegenüber dem Listenpreis als die Arc B580. Letztere wird inzwischen klar über 300 Euro gehandelt und verliert damit einiges von dem zu Launch-Zeiten als gutklassig eingeschätzten Performance/Preis-Verhältnis.

Liste Referenz-Modell Hersteller-Modelle Mehrpreis
Arc B580 $249 (= 288€) nicht verfügbar 329-360 Euro ab +14%
Arc B570 $219 (= 253€) nicht aufgelegt 269-310 Euro ab +6%
Preisangaben gemäß Geizhals-Preisvergleich für sofort lieferbare Angebote

Zu den Radeon RX 9070 (XT) Karten und deren ungewissen Release-Fahrplan gab es wieder einmal höchst unterschiedliche Zeichen: Zwar gab es laut VideoCardz eine erneute Händler-Meldung zu eingehender Verkaufsware in Großbritannien, gleichzeitig hat laut Twitterer Tomasz Gawronski Gigabyte nunmehr aber alle Radeon RX 9070 XT Modelle von seiner Webseite gelöscht. Und da andere Hersteller problemlos bereits Produkt-Webseiten oder anderes Werbe-Material zu den neuen AMD-Grafikkarten auf ihren Webseiten führen, ist dies bei Gigabyte sicherlich nicht entschwunden, weil AMD da interveniert hätte. Ob AMD es noch schaffen kann, RDNA4 vor dem ersten RTX50-Modell (GeForce RTX 5090 Launch-Reviews am 24. Januar) herauszubringen, wird immer ungewisser – weil davor müssen ja zumindest Pressesamples verschickt werden sowie der versprochene Vorstellung-Event abgehalten werden. AMD wäre wohl besser beraten, nVidia seine ersten RTX50-Modelle zwischen 24. und 30. Januar durchziehen zu lassen – und seine Radeon RX 9070 (XT) Karten in den ersten Februar-Tagen zu bringen. Der versprochene Vorstellungs-Event ist davon unbetroffen, jener darf gern umgehend erfolgen, damit die inzwischen teilweise wartenden Anwender endlich offizielle Informationen erhalten.

Auf nVidia-Seite berichten VideoCardz über eine weitere Meldung aus dem chinesischen "Board Channels" Forum, wonach nun auch die GeForce RTX 4070 Serie von nVidias EOL- und Lagerräumungs-Anstregungen betroffen ist und mit dem laufenden Januar aus den Lagerbeständen der Grafikkarten-Hersteller verschwinden soll. Selbige Meldungen gab es vorher schon zu den GeForce RTX 4080 & 4090 Modellen, wobei die GeForce RTX 4090 wie bekannt faktisch schon seit Monaten nur noch schlecht und mit stark überhöhten Preisen verfügbar ist. Wenn die Grafikkarten-Hersteller dies im Januar auch für die Modelle der GeForce RTX 4070 Serie erreichen wollen, bedeutet dies natürlich nicht das Ende von deren Marktverfügbarkeit schon im Januar, denn die Distributoren und Einzelhändler haben natürlich noch ihre eigenen Lagerbestände. Aber jene können nicht mehr mittels Nachbestellungen aufgefüllt werden, es wird dann nur noch Lagerware abverkauft.

Die GeForce RTX 4070 Serie sollte somit im Zeitrahmen Februar/März aus den Angeboten der Einzelhändler verschwinden, wenig später gefolgt von steigenden Preise für die restlichen Listungen. Inzwischen ist dann auch klar, wieso nVidia bei diesem Generations-Übergang ein so hartes Lagerräumungs-Regime führt: Die Modelle von GeForce RTX 40 und 50 Serien sollen sich wohl idealerweise im Einzelhandel nicht begegnen, womit weder ein Performance/Preis-Vergleich auf Basis aktueller Straßenpreis sinnvoll ist (RTX40 dann mit überhöhten Restposten-Preisen) noch die Grafikkarten-Käufer großartig eine Wahl zwischen GeForce RTX 40 & 50 Modellen haben. Zugegebenerweise löst nVidia dies wirklich clever – und gleichzeitig gilt, dass sich dies nur ein eindeutiger und fest im Sattel sitzender Marktführer leisten kann, eigene Produkte zugunsten neuerer Modelle teilweise vorfristig vom Markt zu nehmen, somit sich überhaupt nicht um die Nachfrage zu kümmern, sondern den Markt allein durch das eigene Angebot zu bestimmen.

Igor's Lab bietet einen wunderbaren Grundlagen-Artikel zur Frameraten-Erfassung, was nVidia kürzlich mittels des Frame-Generation-Features von DLSS wieder in Diskussion gebracht hat. Grundsätzlich existieren hierzu zwei Ansätze, wie und wo die Framerate gemessen wird: Bei "MsBetweenPresents" wird nahe der Rendering-Pipeline gemessen und im Endeffekt wird somit gezielt die Fähigkeit der Grafikkarte zum Bilder-Erstellen erfasst. Bei "MsBetweenDisplayChange" wird hingegen Display-nah erfasst und somit eher das wiedergegeben, was der Anwender letztlich auf dem Monitor sieht. Dies ist gerade für das Spiel-Empfinden des Anwenders die sogar wichtigere Metrik. Noch wichtiger wird es bei Frame-Generation-Features, wo die Zwischenbilder mit üblicherweise unkonstanter Renderzeit erzeugt werden, aber (normalerweise) sauber getimt am Monitor erscheinen.

Aspekt MsBetweenPresents MsBetweenDisplayChange
Messpunkt Zeitpunkt der Übergabe eines neuen Frames an die GPU-Queue Zeitpunkt, an dem ein neuer Frame auf dem Display sichtbar wird
Fokus GPU-Queue und Anwendungsleistung Bildausgabe und wahrgenommene Fluidität
Relevanz für Nutzererfahrung indirekt, da sie die Render-Pipeline betrifft direkt, da sie die sichtbare Darstellung betrifft
Verwendung Analyse der Renderleistung und Pipeline-Engpässe Bewertung der Bildkonsistenz und -qualität
Bedeutung von Hardware-Optimierungen weniger relevant sehr relevant (z. B. durch Flip Metering)
(schamlose) direkte Übernahme der entsprechenden Tabelle bei Igor's Lab

Letzteres läßt sich nur mittels "MsBetweenDisplayChange" korrekt erfassen, mittels "MsBetweenPresents" würden sich hingegen enorm springende Frameraten ergeben. Doch interessanterweise ergeben sich geringe Differenzen zwischen beiden Meßmethoden auch schon ganz ohne Upscaler und Frame Generation: "MsBetweenDisplayChange" zeigt in einem Beispiel bei Igor's Lab unter Cyberpunk 2077 eine immerhin um 3 fps höhere Minimum-Framerate gegenüber "MsBetweenPresents" an (während die durchschnittliche Framerate mit beiden Meßmethoden komplett identisch ausfällt). Interessant zudem der pragmatische Ansatz, welchen Igor's Lab für die eigenen Benchmarks wählt: Die durchschnittliche Framerate wird mittels "MsBetweenPresents" gemessen, da näher an der GPU dranliegend. Für die Minimum-Frameraten (sowie die Varianzen und Perzentil-Kurven) wird hingehen "MsBetweenDisplayChange" benutzt, da Minimum-Frameraten eben zugunsten der Bewertung des realen Spielbarkeits-Eindrucks erhoben werden und dafür die Display-nahe Erfassung dieser Größe die korrekte Wahl darstellt.