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nVidia auf der CES 2025: Vorstellung der GeForce RTX 50 Desktop- & Laptop-Serien

Die CES-Präsentation von nVidia (bebildertes Liveblog bei TechPowerUp, Video bei YouTube) brachte dann endlich die Vorstellung von etwas wirklich kernigem – in Form der Grafikkarten von "Gaming-Blackwell" aka der GeForce RTX 50 Serien für Desktop- und Mobile-Bedürfnisse. Wie bei den CES-Präsentationen von AMD & Intel hatte nVidia zur CES-Show selber allerdings vergleichsweise wenige konkrete Informationen parat, sondern tat allein ein paar Grunddaten zum größten Gaming-Grafikchip "GB202" sowie die Preise und Auslieferungstermine zu GeForce RTX 5070, 5070 Ti, 5080 und 5090 kund. Die beiden größeren Grafikkarten treten somit gemeinsam am 30. Januar an, die beiden mittleren Grafikkarten irgendwann im Februar, zu den kleineren Modellen der GeForce RTX 5060 Serie wurde hingegen nichts gesagt. Preislich bewegen sich die neuen Grafikkarten grob auf dem Level des RTX40-Refreshs – mit Ausnahme der GeForce RTX 5090, deren Listenpreis gegenüber der GeForce RTX 4090 von 1599 auf 1999 Dollar anzieht.

    nVidia GeForce RTX 50 Serie

  • "Blackwell-GPU" mit 92 Mrd. Transistoren und 125 TFlops  (Anmerkung: bezogen auf GB202)
  • GeForce RTX 5090:     $1999, verfügbar ab 30. Januar 2025
  • GeForce RTX 5080:       $999, verfügbar ab 30. Januar 2025
  • GeForce RTX 5070 Ti:   $749, verfügbar ab Februar 2025
  • GeForce RTX 5070:       $549, verfügbar ab Februar 2025, angeblich Performance der GeForce RTX 4090
  • Quellen: nVidia-Aussagen zur CES 2025 Keynote, Auslieferungstermine gemäß nVidia-Pressemitteilung

Dies begründet sich natürlich auch durch einen ungewöhnlich hohen Hardware-Abstand von 84 zu 170 Shader-Clustern zwischen GeForce RTX 5080 & 5090 – ein selten derart zu sehender großer Abstand in einem neuen Modell-Portfolio und denkbarerweise der Anlaß für nVidia, hier später noch eine (derzeit hypothetische) "GeForce RTX 5080 Ti" folgen zu lassen. Wie gesagt gab es zur CES-Präsentation kaum griffigen Daten und Fakten, jene bietet allerdings die nVidia-Webseite, welche auch schon die fast vollständigen Spezifikationen der ersten vier Modelle der GeForce RTX 50 Serie offenbart. Dem ist eine Bestätigung aller vorab gemeldeter Daten zu entnehmen, hinzukommend nennt nVidia bereits offizielle Chip-Taktraten, aber noch keine Datenraten für den GDDR7-Speicher. Interessanterweise werden alle FE-Modelle bis hinauf zur GeForce RTX 5090 in einem 2-Slot-Design erscheinen, wobei allein die GeForce RTX 5070 Ti ganz ohne "Founders Edition" auskommen muß.

RTX50 Desktop Chip Hardware Takt VRAM TDP Vorstellung Release RTX40-Vorgänger
GeForce RTX 5090 GB202 170 SM @ 512-bit 2.01/2.41 GHz 32 GB GDDR7 575W CES 2025 30. Januar 2025 4090: 128 SM @ 384-bit, 24 GB
GeForce RTX 5080 GB203 84 SM @ 256-bit 2.30/2.62 GHz 16 GB GDDR7 360W CES 2025 30. Januar 2025 4080S: 80 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 5070 Ti GB203 70 SM @ 256-bit 2.30/2.45 GHz 16 GB GDDR7 300W CES 2025 Februar 2025 4070TiS: 66 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 5070 GB205 48 SM @ 192-bit 2.16/2.51 GHz 12 GB GDDR7 250W CES 2025 Februar 2025 4070: 46 SM @ 192-bit, 12 GB
GeForce RTX 5060 Ti GB206 (?) ≤36 SM @ 128-bit (?) ? 8/16 GB GDDR7 ? ? März/April 2025 4060Ti: 34 SM @ 128-bit, 8/16 GB
GeForce RTX 5060 GB206 (?) ? SM @ 128-bit ? 8 GB GDDR7 ? ? März/April 2025 4060: 24 SM @ 128-bit, 8 GB
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Die nVidia-Webseite bietet zudem auch erste offizielle Benchmark-Vergleiche zwischen den gleichnamigen Modellen von RTX40- und RTX50-Serien, wobei jene leider kaum wertbar sind. Denn nVidia vergleicht hierbei primär unter DLSS mit Frame Generation, wobei die GeForce RTX 50 Serie dann DLSS4 mit vierfacher Frame-Generierung benutzen darf – und logischerweise überall viel besser als die RTX40-Vorgänger aussieht, wo maximal 2fache Frame-Generierung möglich ist. Nominell bietet DLSS4 mit dem (RTX50-exklusiven) "Multi Frame Generation" Feature sogar eine bis zu achtfache Frame-Generierung an – wobei natürlich zur ernsthaften Bewertung generell nur die Performance ohne jede erfundene Zwischenbilder taugt. Hierzu gab es jeweils nur einen einzigen Benchmark, welcher Performance-Vorteile unter Far Cry im (groben) Rahmen von +20-25% verheißt.

Eine wirkliche Performance-Aussage stellt dies nicht dar, gemäß der reinen Hardware-Daten sind für alle Modelle unterhalb der GeForce RTX 5090 maximal dies und eventuell sogar weniger zu erwarten. Einzig die GeForce RTX 5090 hat das Potential zu mehr, hierbei handelt es sich schließlich um die einzige RTX50-Lösung mit bedeutsam mehr Hardware (128 → 170 Shader-Cluster, ein Drittel größeres Speicherinterface). Dafür musste nVidia dann aber auch die TDP auf satte 575 Watt hochziehen, wenngleich die anderen RTX50-Modelle auch nicht ohne TDP-Erhöhung auskommen. Dafür sind die Taktraten vergleichsweise handzahm angesetzt, aber natürlich bedeuten die nominellen Taktraten auch bei nVidia-Grafikkarten wenig und wird es entscheidend auf die zu ermittelnden Real-Taktraten ankommen. Bei einem Marktstart von GeForce RTX 5080 & 5090 am 30. Januar darf man deren Launch-Reviews wohl zum 29. Januar erwarten.

4070 → 5070 4070 Ti Super → 5070 Ti 4080 Super → 5080 4090 → 5090
Grafikchip AD104 → GB205 AD103 → GB203 AD103 → GB203 AD102 → GB202
Shader-Cluster 46 SM → 48 SM 66 SM → 70 SM 80 SM → 84 SM 128 SM → 170 SM
nomineller Boost-Takt 2.475 GHz → 2.51 GHz 2.61 GHz → 2.45 GHz 2.55 GHz → 2.62 GHz 2.52 GHz → 2.41 GHz
nominelle Rechenleistung 29,1 TFlops → 30,8 TFlops 44,1 TFlops → 43,9 TFlops 52,2 TFlops → 56,3 TFlops 82,6 TFlops → 104,9 TFlops
Speicherinterface 192-bit → 192-bit 256-bit → 256-bit 256-bit → 256-bit 384-bit → 512-bit
Speicherausbau 12 GB GDDR6X → 12 GB GDDR7 16 GB GDDR6X → 16 GB GDDR7 16 GB GDDR6X → 16 GB GDDR7 24 GB GDDR6X → 32 GB GDDR7
TDP 200W → 250W 285W → 300W 320W → 360W 450W → 575W
Listenpreis $549 → $549 $799 → $749 $999 → $999 $1599 → $1999

Daneben hat nVidia auch einen großen Teil der GeForce RTX 50 Mobile-Serie für März/April 2025 angekündigt. Wie bei den Desktop-Modellen wurden jene bis zur GeForce RTX 5070 genannt, wobei letztere allerdings im Mobile-Segment auf einem anderen, kleineren Blackwell-Chip basieren wird als im Desktop-Segment. Wiederum war die CES-Präsentation wenig aussagekräftig bezüglich deren Technik und lieferte die nVidia-Produktwebseite deren technische Daten nach. Damit lassen sich wenigstens die vier größeren Modelle ganz gut beschreiben, wobei es auch hier keine Überraschungen gegenüber der Vorberichterstattung gibt. Selbst die zuletzt gerüchteweise genannten 24 GByte Speicher bei der "GeForce RTX 5090 Laptop" treffen zu: Damit handelt es sich dann auch um die allererste Nutzung der 3-GByte-Speicherchips von GDDR7, anders ist dies an einem 256-Bit-Speicherinterface nicht zu realisieren (von sehr gewagten Konstruktionen einmal abgesehen).

RTX50 Mobile Chip Hardware VRAM max. TGP Vorstellung Release RTX40-Vorgänger
GeForce RTX 5090 Laptop GB203 82 SM @ 256-bit 24 GB GDDR7 175W CES 2025 März 2025 4090 Laptop: 76 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 5080 Laptop GB203 60 SM @ 256-bit 16 GB GDDR7 175W CES 2025 März 2025 4080 Laptop: 58 SM @ 192-bit, 12 GB
GeForce RTX 5070 Ti Laptop GB205 46 SM @ 192-bit 12 GB GDDR7 140W CES 2025 März 2025 -
GeForce RTX 5070 Laptop GB206 36 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 115W CES 2025 April 2025 4070 Laptop: 36 SM @ 128-bit, 8 GB
GeForce RTX 5060 Laptop GB206 ~28-32 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 115W ? vermtl. Q2/2025 4060 Laptop: 24 SM @ 128-bit, 8 GB
GeForce RTX 5050 Laptop GB207 ≤24 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 115W ? vermtl. Q2/2025 4050 Laptop: 20 SM @ 96-bit, 6 GB
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Dies ist eine sehr interessante Entwicklung, dass jene 3-GByte-Speicherchips jetzt schon verfügbar sind – denn dies eröffnet eine Restchance darauf, dass nVidia die GeForce RTX 5060 Serie auf dem Desktop nicht mit 8 oder 16 GB VRAM ausrüsten muß, sondern an das 128-Bit-Interfaces des GB206-Chips dann eben gleich 12 GB VRAM dranpflanschen kann. Dies wäre kostenmäßig als auch von den Marktbedürfnissen her eher passend. Ob die 3-GByte-Speicherchips von GDDR7 allerdings im Frühling bereits in ausreichender Menge für ein Massenprodukt existieren, ist unsicher – die GeForce RTX 5090 Laptop kommt schließlich auch erst im März und benötigt vergleichsweise kleine Mengen dieses Speichers, könnte somit auch mit einer Vorproduktion auskommen. Es ist demzufolge keine sichere Sache, dass die 3-GByte-Speicherchips von GDDR7 alsbald bei Mainstream-Produkten landen. Doch mit der GeForce RTX 5090 Laptop ist jetzt erst einmal ein Anfang gemacht, so dass mittelfristig diese Speicherart zum normalen Repertoire der Grafikchip-Entwickler gehören dürfte.