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Intel zieht die Coffee-Lake-Generation auf August 2017 vor; Juni-Termin für Kaby-Lake-X & Skylake-X bestätigt

Laut der (gewöhnlich sehr gut informierten) DigiTimes zieht Intel nun auch noch die Coffee-Lake-Generation erheblich vor: Sollten diese der Core iX-8000 Serie zugeordneten Prozessoren einstmals grob um den Jahreswechsel 2017/18 und zuletzt eher erst Anfang 2018 erscheinen, sind die K-Modelle dieser Prozessoren-Generation samt dem passenden Z370-Chipsatz nunmehr schon im August 2017 zu erwarten. Denkbar (wenngleich bei der DigiTimes nicht derart genannt) wäre hierbei ein Launch direkt oder im Umfeld der Gamescom (17.-21. August, Köln). Der Rest des Portfolios samt der weiteren Mainboard-Chipsätze H310, B360 & H370 soll dann zum Jahreswechsel 2017/18 nachfolgen – Intel zieht hiermit also nur jenen Teil des Portfolios vor, welcher für Hardware-Enthusiasten und Öffentlichkeit am meisten interessant ist.

Gleichfalls wird ein neuer Termin für die kommende Enthusiasten-Plattform "Kaby-Lake-X & Skylake-X" genannt: Diese Plattform soll nun tatsächlich auf der Computex (30. Mai bis 3. Juni, Taipei) vorgestellt werden, der offizielle Launch ist allerdings erst zwei Wochen später auf der E3 (13.-15. Juni, Los Angeles) – mit einer Produktverfügbarkeit dann erst zum Ende des Juni. Letztgenannte Terminangaben passt zu einer neuen Intel-Produktionsroadmap, welche den Produktionsstart dieser Enthusiasten-Prozessoren für die 25. Kalenderwoche (Ende Juni) vorsieht. Die beiden Vorstellungstermine noch vor der Produktverfügbarkeit verwundern dennoch etwas, denn Intel kann somit nur einen klassischen Paperlaunch organisieren – etwas, was man in der jüngeren Vergangenheit stets hatte vermeiden können. Im August soll dann sogar noch ein 12-Kern-Prozessor im Rahmen von Skylake-X nachgeschoben werden – womit die DigiTimes ein früheres Gerücht bestätigt.

AMD Intel
aktuelles Portfolio Ryzen 5/7 (4/6/8C) im Sockel AM4, 189$-499$ Kaby Lake (2/4C) im Sockel 1151, 42$-339$
Broadwell-E (6/8/10C) im Sockel 2011v3, 412$-1569$
Juni 2017 Ryzen 9 (12/16C) im Sockel SP3r2 Kaby-Lake-X & Skylake-X (4/6/8/10C) im Sockel 2066
August 2017 K-Modelle von Coffee Lake (2/4/6C)
Skylake-X (12C) im Sockel 2066
H2/2017 Ryzen 3 (4C) im Sockel AM4
Jahreswechsel 2017/18 Raven Ridge APUs (4C) im Sockel AM4 restliche Modelle von Coffee Lake (2/4/6C)
2018 Pinnacle Ridge (Ryzen-Refresh, 4/6/8C) im Sockel AM4

Springender Punkt an der Coffee-Lake-Generation ist der (bei Intel) erstmalige Einsatz von Sechskern-Prozessoren im Consumer-Segment – nachdem Intel es sich hierbei in den letzten Jahren mit dauerhaft nur Vierkernern im Consumer-Segment sehr gemütlich gemacht hatte und erst AMDs Ryzen Intel nun endlich zu einer (wirklichen) Reaktion zwingt. Hierfür wird Intel aller Wahrscheinlichkeit nach ein echtes Sechskern-Die mit allerdings Consumer-typisch integrierter Grafiklösung auflegen (nur die aus dem Server-Segment stammenden Enthusiasten-Prozessoren kommen ganz ohne integrierter Grafiklösung daher) – was angesichts der Winzigkeit von Intels Vierkernern unter der 14nm-Fertigung (Skylake 4C+GT2 bei ~122mm² Chipfläche) jedoch eine absolut lösbare Aufgabe darstellt.

Unsicher ist derzeit noch der hierfür verwendete Sockel – zuletzt gab es Anzeichen für die Weiterverwendung des Sockels 1151 bei der Core iX-8000 Serie – sowie die von Intel hierfür veranschlagten Preispunkte. Sollte Intel am bisherigen Consumer-Preisgefüge auch bei Coffee Lake nichts ändern, dann geht jener Sechskern-Prozessor zu einem attraktiven Preis in den Markt, dürften gutklassige Vierkerner mit HyperThreading bei Intel dann zu niedrigeren Preisen als bisher erhältlich werden. Eventuell bringt auch die kommende Enthusiasten-Plattform "Kaby-Lake-X & Skylake-X" noch einen gewissen Preisdruck auf AMD mit – wahrscheinlich aber auch hier wieder nicht in Form direkt niedrigerer Preise, sondern in Form von "mehr Technik zum gleichen Preis". Anhand beider Termin-Vorverlegungen kann man jedenfals sehen, was AMD mit dem Ryzen-Lauch allen Prozessoren-Käufern gutes getan hat – endlich einmal muß Intel sich wirklich bewegen und kann die Prozessoren-Käufer nicht mehr mit jährlichen Mini-Updates abspeisen.